Es ist alles nur getaucht: Skoda Octavia 2 RS

Wassertransfer und Folientechnik als optische Täuschungen am Turbo-Tschechen

Es ist alles nur getaucht: Skoda Octavia 2 RS: Wassertransfer und Folientechnik als optische Täuschungen am Turbo-Tschechen
Erstellt am 21. Januar 2009

Mit Firmen und Firmenfahrzeugen ist das ja so eine Sache. Verdient man seine Brötchen mit dem Backen von kleinen Broten, kräht kaum ein Hahn danach mit welchem Vehikel man durch die Lande tingelt. Widmet sich das eigene Business dem Thema Automobilia, sollte man die Weichen schon in eine repräsentative Richtung stellen, falls man den Kunden etwas fürs Auge bieten möchte.

Ein Skoda Octavia schein da die richtige Wahl zu sein. Den gibt’s in getunter Version nicht gerade wie Sand am Meer oder Golf und Co. Dadurch wirkt beinahe jede Modifikation wie etwas einmaliges. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Skoda-Freunde nicht doch in naher Zukunft durch die günstigen Einstiegspreise und die intime Nähe zum VW-Konzern vermehrt zum Tuning verleiten lassen werden.

Tief, tiefer - Low-Familia!



Unser Auto der Woche lief im November 2006 im tschechischen Mladà Boleslav in einer alles andere als braven Version vom Band. Mit der Topmotorisierung von 170 Selbstzünder-Pferden und dem serienmässigen RS-Kleid war der weiss lackierte Kombi schon im Originaltrimm ein Hingucker. Für Steve eine gelungene Basis.

Mittels einer individuell zusammengestellten Fahrwerkskombination (an der Vorderachse kommen extra gekürzte H&R Gewindefederbeine mit kurzen Weitec-Spiralen zum Einsatz; hinten sind es Weitec-Dämpfer, ebenfalls mit kurzen Federn) kommt der Ex-Laster dem Asphalt bedrohliche 120mm näher und wird dadurch ein Mitglied der “Low-Familia“. An den Achsen drehen sich (sonst eher unscheinbare) CMS-Felgen in 8x19 ET55, welchen der Bad Köstritzer ein mattschwarz/altweisses Lackkleid verpasste.

Steve und sein Octavia sind nicht zufällig "Angehörige" der Low-Familia

225/35 ZR19 steht auf den Flanken der Kumho Gummis und somit sind diese gerade mal um ein Zoll grösser als die Serienbereifung.

Das martialische Äussere erreicht der Skoda fast allein durch die extreme Tieferlegung. Steve verzichtete auf Spoiler oder ähnliches. Was umgebaut wurde, geschah wiederum allein durch Oldschool-Methoden. Dazu gehört das Cleanen der Heckklappe inklusive Verlängerung der unteren Kante. Logisch, dass der Wischer bei der Säuberungsaktion über Bord ging.

Embleme besitzt der Octavia nun keine mehr, die schwarzen Rippen von Grill und Lufteinlässen bekamen etwas Wagenfarbe, während das Dach mattschwarz daher kommt und mit Airbrushes auftrumpft. Apropos Farbe, Steve lackierte seinen Skoda in einen braunen Candy-Metallic-Ton, welcher je nach Lichteinfall in verschiedenen Bronzetönen schimmert.

Genauso wie der Blick unter die Motorhaube sorgt auch der Anblick des Innenraumes für den sprichwörtlichen Knick in der Optik. Nach der Kraftkur auf 210 PS bekam die Drehmoment-Dampframme eine besonders veredelte Motorabdeckung spendiert. Die unzähligen Dollarnoten auf dem Triebwerk und den Cockpitteilen wurden nicht etwa mühsam per Airbrush aufgebracht.

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Wolfsburger Schick im Innenraum

Eine Passat 3C Lederausstattung und das geniale VW Navi RNS 510 werten den Innenraum des Octavia RS zusätzlich auf.

Steve bediente sich dafür des Wassertransferdruckverfahrens und neuartigen Folien. Diese Methode ist zwar nicht mehr neu, aber doch immer noch spektakulär genug um staunende Gesichter zu provozieren. Zur Erinnerung: Das aufzubringende Dekor wird auf eine Wasseroberfläche gelegt und das vorbehandelte Fahrzeugteil danach durch diese Folie eingetaucht, wobei die Verzierung haften bleibt.

Mehr dazu auch auf Steve´s Webseite unter www.showtime-design.de

Ja, da tränen dem VAU-MAX Redakteur schon mal die Augen – sind Geldscheine doch normalerweise ein Fremdwort für ihn und nun springen sie ihn von allen Seiten an: Handschuhfach, Luftaustrittsdüsen, Radioabdeckung, es gibt kaum ein Teil was ausgelassen wurde. Vielleicht sollten wir noch erwähnen, dass die Kunststoffteile vor dem Betauchen weiss lackiert wurden. Dies unterstreicht den monetären Look nochmals. Tja, und was nicht mit Geld gesegnet wurde, bekam kurzerhand einen Schlangenleder-Tauchgang verpasst. So einfach ist das.

Weniger einfach gestaltete sich der Einbau der Sitze. Wem sie bei näherer Betrachtung bekannt vorkommen, der reibe sich die Äuglein nochmals und staune. Statt die RS-Octavia-Stühle neu zu beziehen, verbaute Steve edle, beigefarbene Ledersitze aus dem aktuellen Passat Modell 3C. Nach einigen Anpassungsarbeiten liessen sie sich dann auch zur Montage im Tschechen überreden.

Völlig abgefahren kommt der Kofferraum daher. XXL Cars und Steves Firma Showtime Design liessen ihrem Spieltrieb freien Lauf und zauberten eine in Edelholzlaminat gebettete Landschaft ins ehemalige Gepäckabteil.

Die Vorliebe für Hochprozentiges und Knarren lässt selbst den grössten Zweifler ins Grübeln geraten: Das ist kein Jim Beam! Stimmt so nicht, zumindest ist in dieser Flasche keiner mehr drin... Wir wissen nicht, ob Steve seine Ideen vor oder nach dem Leeren des Bourbons hatte, auf jeden Fall reisst der Strom an zündenden Funken nicht ab.

Inzwischen ist der ach so braune Skoda wieder weiss. Allerdings nicht lackiert, sondern mit matter Folie beklebt. Zum Wörthersee 2009 dürfte sich das allerdings auch schon wieder erledigt haben. Steve plant seinen Trip nach Österreich wieder im braunen Puszta-Mobil. Die Felgen sollen diesmal einen Stern in auf der Nabenabdeckung spazieren fahren. Dies soll aber nicht der einzige Stern sein, der an seinem Octavia funkelt. Wir dürfen also gespannt sein, was da demnächst für ein Gerät aus Gera auf uns zurollen wird!



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VAU-MAX kompakt

Typ: Skoda Octavia II RS Combi

Baujahr: 11/2006

Motor: 2.0 TDI, Chiptuning, Sportluftfilter, Motorabdeckung und Batteriedeckel im Wassertransferdruckverfahren veredelt

Leistung: 210 PS

Auspuff: Fox Endschalldämpfer

Fahrwerk: an der VA extra kurzes H&R Gewinde mit Weitec Federn, an der HA Weitec Komponenten, ca. 120mm Tieferlegung

Felgen: CMS in 8x19 ET55 in mattschwarz/altweiss lackiert

Reifen: Kumho in 225/35 ZR19 88Y

Karosserie: Skoda Embleme entfernt, Heckklappe clean mit verlängerter Kante, Dach mattschwarz mit Airbrush, Radhausschalen weiss lackiert, Komplettlackierung in Candybraun-Metallic

Innenraum: Passat 3C Sitze, Cockpitteile teils in Wagenfarbe lackiert, teilweise mit 100-Dollar-Noten Deko oder Schlangenlederlook betaucht, Kofferraum mit Laminat ausgelegt

HiFi: VW MFD 3 als Headunit, IOX Line Lautsprechersystem, DuB Audio Subwoofer, Cadence Endstufe

Dank an: Sebbel, Marco von XXL Cars and Sounds, Stephan K. (der fleissige Helfer von Showtime Design, Olli von der Auspuffschmiede Petzold, Lackiererei Volker Gerth

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