Für fast jeden VW-Fan ist der Golf GTI W12, den Volkswagen zum GTI-Treffen 2007 präsentierte, noch heute das Nonplusultra in Sachen Szene-Show-Car. Mit seinem 650 PS starken W12-Biturbo und einem einmaligen Look hat der GTI W12 schon heute absoluten Kultstatus.

An diesen Erfolg konnte VW in den letzten fünf Jahren nicht wieder so richtig anknüpfen. Viel zu hoch hatte man sich selbst die neue Messlatte gelegt. Mit dem nun präsentierten “Design Vision GTI“ zeigte Volkswagen allerdings, dass man es in Wolfsburg nicht verlernt hat, und wir hoffen, einige Details und Features des neuen Super-GTI in der Serienversion wiederzufinden.

Really hot

Kaum zu glauben, aber dieses heiße Eisen basiert auch dem gerade eingeführten Golf 7 GTI. Hier hatte das Designteam um Chefdesigner Klaus Bischoff jedoch einmal freie Hand und konnte voll und ganz zeigen was möglich ist, wenn man die Beschränkungen seitens des Gesetzgebers oder der Produktion einhalten muss.

Der VW Design-Chef Klaus Bischoff und sein Team zeigen welches Potenzial im Golf GTI steckt

Speziell die Karosserie bekam einen Look, der uns fast schon zu sehr an den des Audi R8 erinnert. Verantwortlich dafür ist die weit aus- und abgestellte C-Säule, die alle Blick auf sich zieht. Nebeneffekt, es können eine breitere Achse und größere Felgen verbaut werden. So sind auf den 20-Zoll-Felgen (8,5 und 9,5 Zoll breit) im aktuellen GTI-Style “Austin“ schließlich 235er bzw. 275er Reifen montiert.

3.0-TSI-Traummotor und Allradantrieb für den Super-GTI

Vom fetten und mächtigen W12-Bi-Turbo im Heck hat man sich in Wolfsburg verabschiedet. Doch die Antriebseinheit im “Design Vision GTI“ ist nicht weniger interessant. Hier sorgt ein 3.0-Liter-V6 mit Bi-Turboaufladung für satten Vorwärtstrieb. Statt den GTI-üblichen 230 PS wie im Performance schieben den “Design Vision GTI“ 503 PS und 560 Nm Drehmoment an. Wir hoffen, dass der 3.0-TSI seinen Weg in die Serie finden wird, denn der Sound eines V6-Zylinders ist und bleibt einfach unvergleichlich.

Die Motorkraft wird übrigens via Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb auf die Vorder- und Hinterräder verteilt. Damit ist der Sprint von Null auf 100 km/h in nur 3,9 Sekunden erledigt, der Vorwärtsdrang reicht dann bis über 300 km/h. Keramik-Bremsscheiben rundum sorgen für brachiale Verzögerung. Diese messen an der Vorderachse stattliche 380 und hinten 356 Millimeter im Durchmesser. Und wie es sich für einen echten GTI gehört, sind die Bremssättel rot lackiert.

Der WOW-GTI

Nicht nur in Sachen Antrieb spielt der Super-GTI in einer anderen Liga. Mit 4.253 mm ist der “Design Vision GTI“ exakt 15 mm kürzer als der Serien-GTI, was vor allem auf die kompakter bauende Heckschürze zurückzuführen ist. Im Vergleich zum normalen GTI ist die Studie allerdings um 57 mm flacher und ganze 71 mm breiter. „Das Team wollte einen spektakulären Ausblick auf die weitere Zukunft des GTI bieten – also eine Vision realisieren.“, so Design-Chef Bischoff zur Studie. Und das hat das Team zweifelsohne geschafft!

Ganz klassisch ist das Farbkonzept des “Design Vision GTI“. Es knüpft an die klassischen GTI-Farben Schwarz-Weiß-Rot an. Weiß ist der Lack (“White Club“), schwarz sind die Anbauteile („Klavierlack Schwarz“) und rot die GTI-Insignien wie der in die Frontpartie integrierte, durchgehende Streifen.

Die zahlreichen Details der Karosserie sind ebenfalls nicht ohne. So scheinen die Scheinwerfer im unteren Bereich skelettiert zu sein. In Wirklichkeit wird dort aber zusätzliche Luft zur Bremsenkühlung eingeleitet. Der Grill samt rotem Streifen und die übrigen Lufteintrittsöffnungen zeigen mit der bekannten Wabenstruktur, die auf keinen Fall fehlen darf, wieder ihre Nähe zum GTI.

Passend zur Frontpartie fiel auch das Heck aus. Während der Heckspoiler fast schon normal wirkt, scheint die neuen Stoßstange direkt aus dem Motorsport zu stammen. Ein auffälliger Diffusor und die spacigen Endrohre der Abgasanlage in Kombination mit Luftleitrippen sorgen hier für einen fetten Look und die nötige Bodenhaftung.

Motorsport-Feeling pur im Innenraum

Ähnlich wie die Karosserie sollte auch der Innenraum das typische Charisma eines GTI bekommen. Im Fall des “Design Vision GTI“ in Form eines reduzierten Designs radikal umgesetzt: So wenig Schalter wie nötig, und diese exakt so gruppiert, dass sie auch bei sehr sportlicher Fahrweise intuitiv und sicher bedient werden können. Das Lenkrad ist deshalb mit ergonomisch optimierten DSG-Schaltwippen ausgestattet. Und nicht nur das: Unter den Querspangen befinden sich links der Fahrmodi-Schalter (“Street“, “Sport“ und “Track“) und rechts der Startknopf für den Motor.

Im oberen Bereich der Mittelkonsole haben die Designer die Schalter und robusten Drehregler für die Klimatisierung sowie den Warnblinkschalter und die Aktivierung der Bordkameras integriert. Darunter folgen als typische Motorsport-Features ein Fahrzeug-Hauptschalter, der Taster für die Feuerlöschanlage und die ESP-Deaktivierung. Im unteren Teil dominiert der DSG-Schalthebel die Mittelkonsole – ein senkrechter Griff mit dynamischen Konturen wie im Rennsport.

Feines Leder und Alcantara für den Super-GTI

Die Formen der Instrumententafel und Mittelkonsole entsprechen in ihrer Form dem bekannten GTI-Interieur, sind aber nochmals fahrerorientierter angeordnet. Die Oberflächen sind in Alcantara, Nappaleder oder “Flashrot“ gehalten. Ein sympathisches Detail aus dem Porsche-Regal ist der Öffner in Form einer roten Schlaufe an den Türen. Den Platz der Rückbank nimmt ein X-förmiger Querträger ein, der die Karosseriesteifigkeit erhöht. In den Träger integriert ist die Aufrollmechanik der roten Hosenträger-Gurte. Unter dem Querträger ruhen indes griffbereit zwei schwarze Integralhelme.

Display statt klassischer Tacho im Super-GTI

Ein großes Display rechts neben den Hauptinstrumenten stellt unter anderem den jeweiligen Rundkurs dar und liefert Infos zu den gefahrenen Zeiten. Der Clou: Die Anzeige kommuniziert mit anderen Fahrzeugen auf der Strecke und errechnet in Echtzeit die Details zum aktuellen Rennverlauf. Alle weiteren wichtigen Daten für den Fahrer werden vom komplett digitalen Tacho dargestellt.  

Fotos: VAU-MAX.de /Volkswagen (1)

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