Klar, dass kleine Tuning-Einmaleins mit den drei F funktioniert noch immer perfekt – mit Fahrwerk, Felgen und Farbe kam Markus Bayer dennoch nicht besonders weit. Sein Golf 3 VR6 zählt zu den besten der Szene, kein Winkel, keine Ecke und kein Detail das nicht verändert wurde. In seinem Fall wird aus der Drei-F-Regel ein ganzes Tuning-Alphabet, beginnend mit A wie…

A wie Ausgangsbasis

Nicht immer ist die Ausgangsbasis auch das Endergebnis. Im Markus´ Fall aber blieb alles beim Alten. Der hier gezeigte Golf rollte nämlich zu seinem 18. Geburtstag in seine Garage und wurde seit nunmehr 7 Jahren Stück für Stück verfeinert.

B wie Bremsen

Beim 90 PS-Serienmodell waren immerhin schon vier Scheibenbremsen an den Achse verbaut, für´s anstehende Motorfeintuning jedoch deutlich zu schwach. Abhilfe konnte hier eine 4-Kolben-Anlage von Brembo schaffen die die 305mm großen Bremsscheiben in die Zange nimmt.

C wie Cleaning

Nicht nur Markus stellte sich diese Frage immer und immer wieder: Warum bauen Fahrzeughersteller nur so viel überflüssigen Krempel an die Autos? Also befreite der VW-Tuner seinen Golf von den hinteren Türgriff, den VW-Zeichen, Seitenblinkern und weiteren Kleinkram.

D wie Dachleisten

Was normalerweise aus schnödem Gummi besteht und schwarz ist, wurde an diesem Golf mit zur Lackierung passendem Leder bezogen. Im Bereich der A-Säule sorgt ein Stück helles Leder für einen tollen Kontrast – als ob man mit Leder bezogene Dachleisten jeden Tag sieht…

E wie Einarmwischer

Nicht nur, dass der Golf sich mit einem einzelnen Scheibenwischer an der Frontscheibe behaupten muss. Diesen ließ Markus obendrein mit Leder beziehen, an der Heckklappe entfiel der Wischer komplett.

F wie Fahrwerk und Felgen

Ein wichtiger Buchstabe in jedem Tuning-Alphabet ist und bleibt das F. Die Felgen stammen aus dem Hause Schmidt und fallen mit einer Dimension von 9,5 Zoll Breite und 17 Zoll Durchmesser alles andere als klein aus. Beim Fahrwerk sorgt ein Gewindefahrwerk für ca. 90 mm Tiefgang.

G wie Griffe

Da Markus´ Golf ein 4-Türer ist, war gleich viermal Handlungsbedarf angesagt. Die Klinken der hinteren Türen verschwanden komplett. Die beiden Vordertüren wurden mit schlosslosen Klinken des Audi A6 ausgestattet, die sauber ins Blech eingeschweißt wurden.

H wie Hella

Hella sorgt auch für den richtigen Vorausblick. Jedoch sind es hier Golf 4-Scheinwerfer im 5er-Look, die zum Einsatz kommen, obendrein ist das Innenleben der Leuchten mit Leder bezogen.

I wie Innenausstattung

Im Golf 3 erwartet man normalerweise auch ein Golf 3-Innenleben. In diesem Fall zieht aber ein A3-Armaturenbrett die Blicke auf sich. Die Seitenverkleidungen mussten dafür angepasst und geändert werden.

J wie JL Audio

Guten Sound gibt´s nicht ohne sie, gemeint sind Endstufen. In diesem Golf stecken gleich vier, davon zwei gut sichtbar im Kofferraum. Via Knopfdruck lassen sich diese auf- und wegklappen, eine eigens dafür angefertigte Pneumatik macht ´s möglich.

K wie Kompressor

Leistung ist gut, mehr Leistung ist besser. Warum also nicht dem Motor mit einem Kompressor auf die Sprünge helfen. Ein Kompressor-Kit aus dem Hause SLS verhilft dem 2.8-Liter zu rund 295 PS

L wie Lackierung

Die ganzen Cleaning-Maßnahmen haben natürlich ihre Spuren hinterlassen. Damit der Golf zu neuem Glanz kam, war eine Neulackierung angesagt. Doch nicht nur alle sichtbaren Teile wurden mit Farbe überzogen. Auch der gecleante Motorraum wurde völlig geglättet und frisch in Braun lackiert.

M wie Motorumbau

Mit dem 90 PS-4-Zylinder war kein Blumentopf zu gewinnen. Stattdessen machte sich ein AAA-Motor breit, wobei Stammleser wissen, dass sich hinter den Kennbuchstaben AAA der 2.8-Liter-VR6 des Golf 3 verbirgt.

N wie Nachschalldämpfer

Fetter Sound kommt nicht nur aus den Lautsprechern. Ein Fächerkrümmer sowie eine Gruppe-A-Abgasanlage sorgen für mehr Power und einen unvergleichlichen Klang.

O wie Oberflächenvergütung

Damit sich diese Leistung auch sehen lassen kann, sind die Anbauteile des Motors verchromt, auch die Achsteile bekamen etwas vom edlen Hochglanzüberzug ab.

P wie Polstergeist

Was genau Markus Sattler zum Projekt gesagt hat, ist nicht übermittelt. Arbeit hatte er damit aber ganz sicher genug. Denn nicht nur die Innenausstattung ist komplett neu bezogen, auch die Teile des Motors sind damit ummantelt. Ja selbst das Lenkgetriebe und der Tank haben einen ledernen Überzug.

R wie Recaro

Ein guter Sitz passt nicht nur perfekt, sondern sieht auch noch schick aus. In diesem Fall zogen zwei Recaro-Stühle in die erste Reihe ein. Und selbstverständlich sind auch deren Gestelle und Unterteile mit Leder bezogen und nicht nur die Sitzflächen.

S wie Staunen

Wer sich den Heckausbau genau ansehen will staunt nicht schlecht, wenn Markus die Heckklappe öffnet. Diese wurde zweigeteilt. Der obere Part kann ganz normal aufgeklappt werden. Der untere Teil zwischen den Rückleuchten wird wie beim Caddy geklappt.

T wie Tankdeckel

Ja wo ist er denn? Auf der rechten Seite ist vom ihm jedenfalls nichts mehr zu sehen. Erst wenn man die hintere rechte Tür öffnet entdeckt man ihn. Markus hat das Teil einfach umgelegt und clever versteckt.

U wie Unterhaltung

Für musikalische Unterhaltung sorgen neben zwei Subwoofern auch 4-Wege-Lautsprechersysteme im Armaturenbrett, als Steuerzentrale fungiert eine Headunit mit TFT-Monitor.

W wie Wiedererkennungswert

Wer so einen Golf auf die Beine stellt, weiß was er tut. Uns jedenfalls ist kein ähnliches Exemplar bekannt, was solch einen Wiedererkennungswert besitzt. Beim Drei-F-Tuning ist dieser zumindest in den seltensten Fällen vorhanden. Aber zum Glück hat das Alphabet ja ein paar weitere Buchstaben für coole Umbauten zu bieten, wie wir mit Markus Bayers Golf hoffentlich bewiesen haben.

Noch mehr Bilder findet Ihr in der Fotostrecke!

68 Bilder Fotostrecke | Das volle Tuning-Alphabet am Golf 3 VR6 Kompressor: Einmal alles und dann bitte noch einen Nachschlag #01 #02

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 3
Baujahr: 08/1994
Motor: Umbau auf 2.8-Liter-VR6, Kennbuchstabe AAA, Zylinderkopf überarbeitet, SLS Kompressor-Kit, Leistungssteigerung auf ca. 295 PS, Fächerkümmer, 19-Reihen Ölkühler, Gruppe A Abgasanlage
Getriebe: Schwungscheibe erleichtert und feingewuchtet, VR6-Getriebe
Fahrwerk: Vorderachse verchromt, Stabis verchromt, Domstreben, FK-Gewindefahrwerk,
Bremsen: Vorn Umbau auf 305er Brembo-Bremsanlage vom Seat mit 4-Kolben-Festsattel, hinten Umbau auf G60-Bremsanlage
Räder: Schmidt Space-Line Durchrom in 9,5 x 17 Zoll Et 17 rundum, Spurplatten vorn 25 / hinten 40 mm
Reifen: Falken in 225/35 R17
Karosserie: Tankeinfüller in Türholm verlegt, Heckklappe geteilt, Rückleuchten verkleinert, Kennzeichenmulde verkleinert, Stoßstangen gecleant, Golf 4 Cabrio Spiegel, Türgriffe hinten entfernt, A6-Griffe vorn, Golf 4-Gitter vorn, Radläufe gezogen, Golf 4-Scheinwerfer im 5er-Look, Seitenschweller im Golf 4-Look, Sprinter-Lufteinlass, Böser Blick
Innenraum: Audi A3-Armaturenbrett, Raid-Lenkrad, Redacro-Sitze vom 3er, GFK-Boden, Alles neu mit Leder bezogen,
ICE: Eclipse AVIV-Headunit, 4-Wege-Lautsprecher vorn, 2-Wege-System hinten, 2 x JL Audio-Subwoofer, 4 x STEG-Endstufe
Dank an: Bastian, David, Pflock Tuning, Polstergeist und alle die geholfen haben