Wer den Big Ben sehen will fährt entweder nach London oder schaut auf dem einen oder anderen VW-Treffen vorbei. Mit etwas Glück gibt es dort den einmaligen Golf 5 GTI des Schweizers Beni Gemperli zu entdecken, der kaum zu übersehen ist. Vorausgesetzt es steht nicht gerade mal wieder eine Menschentraube staunend um den fettesten Golf 5 GTI, den die Szene derzeit zu bieten hat.

Alle die auf den OEM-Look setzten und dachten, danach kommt nichts mehr, werden spätestens mit dem Projekt des Schweizers eines Besseren belehrt. “Ben Gee“, wie der Besitzer dieses Golf in Szenekreisen genannt wird, hat es geschafft einen längst tot geglaubten Style neu zu beleben.

Fette Radkästen und extrem breite Felgen sind damit zurück. Allerdings schaffte es Ben Gee, diesen Look doch irgendwie dezent zu halten. Seit gut drei Jahren schraubt der VW-Fan intensiv an dem Fünfer. Im Winter 2011 legte Ben die Messlatte auf ein neues Maß und verpasste seinem Golf den aktuellen Look.

Vossen-Wheels im XXL-Format für den Golf 5

Dicke Puschen drehten sich auch schon zuvor in den Radhäusern und so mancher kennt den Golf 5 mit knallig pink lackierten Rädern. Aber an einer Generalüberholung führte für Ben kein Weg vorbei. Also zerlegte er den Golf fast komplett. Das neue Vossen-Räderwerk ist mit einem Format von 10,5 x 20 Zoll alles andere als dezent.

Da Ben keinesfalls mit einem Hochhaus unterwegs sein wollte, musste die Karosserie massiv bearbeitet werden. An der Hinterachse konnten die 10,5er Räder bleiben wie sie waren – zumindest was die Dimensionen angeht.

Verschmälerte Felgen an der Vorderachse

Da aber der konkave Felgenstern auch vorn an den Golf sollte, musste die Felge schmaler werden. Aus dem Felgenbett wurde im hinteren Teil einfach ein Ring herausgeschnitten und alles wieder zusammen geschweißt. Ein Job, den man jedoch wie auch Ben, echten Profis überlassen sollte. So reduzierte sich die Felgenbreite auf 9,5 Zoll und der gebogene Stern blieb erhalten.

Damit sich das Räderwerk auch mit der 125 mm-Tieferlegung anfreunden konnte, gingen die Radkästen nicht nur in die Breite sondern wurden auch höher gesetzt.

In der Praxis bedeutete das, die Radläufe wurden komplett herausgeschnitten und vorne wie hinten 3,5 cm höher angesetzt. Zudem lassen Blechstreifen die originale Radlaufkante um sechs bzw. sieben Zentimeter weiter nach außen rücken.

Angesichts dieser gravierenden Blecharbeiten fallen Cleaning-Maßnahmen wie das entfernen der Zierleisten oder der VW-Zeichen schon fast gar nicht mehr auf. Besonders die Front hat aber noch so manch anderes Detail zu bieten. So fertigte Ben GTI-Stoßstangengitter ohne Nebelscheinwerferöffnung an, die NSW stecken nun tiefer und damit hinter den Gittern.

Carbon kann man nie genug haben

Wer sich die schwarzen Xenonscheinwerfer genau ansieht stellt schnell fest, dass das Innenleben mit Echtcarbon belegt wurde. Auch das Mittelteil der Stoßstange, die Spiegel, der Frontspoiler und die B-Säulenverkleidung wurde damit versehen. Kleinkram im Vergleich zum Dach, denn auch das ist mit echtem Carbon überzogen.

Die ganz große Show machen aber die Felgen des Golf. Nach dem Umschweißen ließ Ben diese übrigens hochglanzverdichten. Bis auf die Speichen wurde der Rest in knalligen sunfloweryellow-gold lackiert, was den Rädern eine sensationelle Tiefenwirkung gibt.

Kurz vor dem ersten großen Auftritt von Ben und seinem Golf auf der Tuning World Bodensee musste “Puffy Performance“ eine Nachtschicht einlegen und Adapter für die neuen Bremsanlage anfertigen. Hinter diesen genialen Räder sah die GTI-Bremse einfach nur bescheiden aus.

Die heute verbauten Stopper lieferte ein Audi R8. An der Vorderachse ließen sich die Mehrkolbensättel und Scheiben noch recht einfach montieren. An der Hinterachse musste ein zusätzlicher Halter angefertigt werden, an dem ein zweiter Sattel die Funktion der Handbremse übernehmen kann.

Die beste GTI-Ausstattung war gerade gut genug

Im Innenraum des Golf 5 GTI erblickt ein jeder GTI-Fan tolle Sammlerstücke. Bens Golf verfügt nämlich über echte und originale GTI-Motorsportschalensitze, die im Gegensatz zum Golf R mit einem GTI-Schriftzug auf der Lehne versehen sind und nicht gerade oft geordert wurden. Ben ließ zudem die Rückenlehnen, Zierleisten und allerlei andere Verkleidungen in Candyweiß, dem originalen Farbton des Golf, lackieren.

Aber auch ein Blick in den Kofferraum des Super-GTI lohnt sich. Hier setzt der Ben sein fettes Tuning-Concept fort. Ein 26-Zoll-Monitor und gleich drei Subwoofer tragen dafür Sorge, dass dieser GTI bestimmt weder übersehen noch überhört werden kann.

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 5 GTI

Baujahr: 10/2006

Motor: 2.0 TSI, Eigenbau Downpipe, 200-Zellen-Kat, Chiptuning, Leistung ca. 275 PS, Motorabdeckung lackiert oder mit Carbon bezogen

Fahrwerk: H&R-Gewindefahrwerk, ca. 125 mm-Tieferlegung,

Bremsen: Vorn und hinten komplett vom Audi R8, zusätzlicher Sattel für Handbremse

Räder: Vossen Wheels Typ VVSCV3, vorn in 9,5 x 20“ ET23 (verschmälert von 10,5“) hinten 10,5 x 20“ ET 30, Felgenstern hochglanzverdichtet, Felgenbett sunfloweryellow-gold lackiert

Reifen: Hankook in 265/25 R20 und 225/30 R20

Karosserie: Radläufe vorn und hinten ca. 3,5 cm nach oben gesetzt, vorn 6 cm hinten 7cm verbreitert, Karosserie gecleant, Dach in Echtcarbon, Scheinwerfer-Innenleben in Carbon, Spiegel, Kühlergrill ebenfalls in Carbon, Stoßstangengitter ohne Nebelscheinwerfer (Eigenbau), R32-Rückleuchten,

Innenraum: komplette GTI-Lederaussattung mit Motorsport-Schalensitzen, Rückenlehnen und Details weiß lackiert, sunfloweryellow-gold lackierte Zierstreifen am Schalthebel und den Zierleisten

ICE: Heckausbau in Holz/GFK, 3 x Rockford Fosgate-Subwoofer, 2 x Rockford Fosgate-Endstufe in den hinteren Seitenverkleidungen, 26-Zoll-Bildschirm im Kofferraum, JVC Headunit, DVB-T Tuner

Dank an: Drago & Nico von G-Point Performance, Puffy Performance, Christian

78 Bilder Fotostrecke | Big Ben – Breitensport aus der Schweiz: Golf 5 GTI Tuning im XXL-Format #01 #02