VW Bus T5 Extreme: der Off-Road-Bulli

VW Bus T5 Extreme: Seikel zeigte 2006 einen Off-Road-T5. Und was wurde daraus?

VW Bus T5 Extreme: der Off-Road-Bulli: VW Bus T5 Extreme: Seikel zeigte 2006 einen Off-Road-T5. Und was wurde daraus?
Erstellt am 8. Juli 2013

Wenn es darum geht, dem VW Bus T5 das Klettern beizubringen, dann fällt schnell der Name Seikel. Der 4x4 Spezialist aus Freigericht - Altenmittlau hatte einst dem Passat 3BG etwas Geländegängigkeit anerzogen und erhöht auch die Kletterfähigkeit eines VW Tiguan. Selbst für den T3 syncro kann man heute noch bei Seikel Teile wie die Hinterachsschwinge mit Gummilager bekommen. 2006 zeigte Seikel dann einen Monster-Bulli, den T5 Extreme, dessen Kletterfähigkeiten einem Geländewagen kaum nachstanden. Auf freier Wildbahn haben wir leider nie einen angetroffen. Aber es hat ihn wohl gegeben!





Seit der Erfindung des VW-Bus schwärmen dessen Anhänger von dessen Traktions-Künsten, die den Bus zuverlässig durch Dick und Dünn brachten. Beim T2 experimentierte VW erstmals mit Allrad-Antrieb, der T3 Syncro ist noch heute für viele Off-Road-Globetrotter die erste Wahl. Mit dem T5 Seikel Extreme präsentierte sich 2006 ein VW T5 Bulli, der die „Grob-Motoriker“ unter den Busfahrern begeistern sollte.

VW Bus goes Hummer!

Ein Blick auf den Extreme und jeder weiß wofür er gemacht wurde. Statt Chi-Chi und Blümchenaufkleber gibt es hier einen kernigen Chrom-Rammschutz, kräftig gepanzerte Radhäuser und vor allem aber vier wuchtige 16“-Räder, die nicht nur durch eine überreichliche Gummierung der Yokohama Geolander (85er Querschnitt!!!) auffallen, sondern auch durch den stark nach außen gewölbten Felgenstern. Hinter diesem verbirgt sich die Magie des auf einem 4Motion basierenden Seikel Extreme. Denn dieser Bus erinnert sich an ein konstruktives Merkmal, das auch den T1 schon auszeichnete: die Portalachse.

Portalachsen wie beim alten VW Bus T1

Damit ist eine Konstruktion gemeint, die sich eines zusätzlichen an den Radträgern untergebrachten Untersetzungsgetriebes bedient. Kam sie beim T1 deswegen zum Einsatz, weil der Bulli aus wenig Motorkraft möglichst viel herausholen musste, steht beim Extreme dank einer permanenten Reduktion um 33% nicht nur die im schweren Gelänge benötige Kriechgeschwindigkeit im Mittelpunkt, sondern natürlich auch die durch die Portalachse zusätzlich gewonnene Bodenfreiheit. Der 2,20 m hohe Seikel Bus weist eine Bodenfreiheit von 38 cm auf und überwindet Steigungen von 45° oder anders ausgedrückt 100 %. 45°? Wie steil ist das denn? Sehr steil, Freunde, sehr steil! Für Off-Roader ebenfalls interessant: der Böschungswinkel beträgt 30° vorn und 29° hinten!

Um die Langsamfahr-Künste noch zu verbessern, hat Seikel das Getriebe zusätzlich kürzer übersetzt. Gang 1 und 2 sind um 18% kürzer, die Gänge 3 bis 6 um jeweils 10% und auch der Rückwärtsgang ist um 17% kürzer als beim normalen T5-4Motion. Das macht sich natürlich in der Endgeschwindigkeit bemerkbar, die Seikel je nach Motorisierung mit maximal 150 km/h angibt. Das Extreme-Paket, das Seikel mit jeder Antriebs- und Karosserie-Konfiguration, sei es Kastenwagen, Bus, Doppelkabine oder Wohnmobil kombinieren konnte, erhöht das Leergewicht um ca. 180 kg! Wir waren sehr gespannt, wie die Fahreigenschaften des Extreme-T5 gewesen wären, Seikel versprach dass dank breiter Spur und einer straffen Fahrwerksabstimmung keine Negativauswirkungen zu spüren sind. Wir sind auf die ersten Fahreindrücke gespannt. Aber zu einem Fahrtermin ist es leider nicht gekommen. Dennoch, die ersten Serien-Extreme wurden im Frühjahr 2007 ausgeliefert. Ist jemandem von euch, so ein T-Minator bereits begegnet?



Text: Timo Beil

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