Der Druck beginnt an der Basis - Der gelernte Drucker Lars kaufte die Basis für sein noch immer währendes Tuningprojekt vor gut anderthalb Jahrzehnten. Ausser einem Schiebedach verfügte der Golf über keinerlei Sonderausstattung. Trotzdem (oder gerade deshalb) schaffte es der Dreier, den Holzmindener so lange zu begeistern.

Glattratisch, praktisch, gut

Schon immer hatte Lars etwas für den typisch belgischen Stil übrig. Grosse, glatte Flächen und eingeebnete Flanken liessen die Karosserie wirken, als sei sie aus einem Guss. Für unseren VW-Schrauber hat der cleane Look auch seine praktischen Seiten: „Der Wagen lässt sich prima waschen!“.

Bodylifting extrem

Doch bis es soweit war, schmiss die Firma Rüger aus Holzminden Schweissgerät und Flex an. Neben der Haubenverlängerung galt es, die Heckklappe einzuebnen und (was eigentlich den Löwenanteil der Arbeit ausgemacht haben dürfte) die Flanken von ihren Seitenleisten zu befreien.

Mit dem blossen Ausklippsen der Leisten ist es dabei nicht getan. Die Wölbung der Tür und Seitenteile ist nicht gleichmässig. Man muss also die Ärmel hochkrempeln und dem Blech eine komplett neue Rundung geben.

Die Radläufe wurden auf ihre gewachsenen Aufgaben vorbereitet. Behutsames Ziehen liess das Blech um einige Zentimeter in die Breite wachsen. Genug, um BBS RS Felgen in 9 und 9,5x16 Zoll mitsamt 215/40er, respektive 225/40er Bereifung aufzunehmen.

Hinter dem Räderwerk verbirgt sich eine waschechte Corrado G60 Bremse. Die Federbeine, an denen Rad und Achse hängen, sind höhenverstellbar und stammen aus der FK Highsport Serie. Soviel Aufwand betreibt man natürlich nicht des originalen 75 PS Motors wegen.

Die vier Zylinder bekamen eine Nachladung

Die Firma mit dem klangvollen Namen „VR6-Umbauten.de“ baute, nein, keinen Sechszylinder sondern einen 1.8T in den ausgeräumten Motorraum des Golf 3. Ursprünglich werkelte das Aggregat in einem Audi TT vor sich hin, bis Lars es dazu auserkor, dank umfassender Bearbeitung gute 220 PS zu leisten und dabei auch noch unverschämt gut auszusehen.

Ventildeckel, Ansaugbrücke, Öleinfülldeckel, Ausgleichsbehälter, Abdeckungen, noch und nöcher – es gibt nichts am Motor, was nicht poliert, verchromt, vergoldet oder lackiert wurde. Einige Dinge machten sich aus dem Staub. Die Batterie gehört dazu.

Ebenso wie sämtliche Falze, Kanten und Befestigungslaschen, die VW dem Golf mal original mit auf den Weg gegeben hatte. Nach der Glättungskur wurde der Antriebsraum beige auslackiert. Unter der Haube ist es nun so sauber, man könnte glatt darin essen.

Kleckern strengstens verboten

Den Gedanken an Nahrungsaufnahme solltet ihr angesichts des hellbeigen Interieurs weit von Euch stossen. Auf Krümeln steht bei Lars die Höchststrafe.

Brauner Lack und beiges Leder lautet dann auch das Kontrastprogramm im Innenraum. FK-Sitze und Golf 4 Rückbank erhielten ebenso einen edlen Tierhautbezug wie das Armaturenbrett. Gemacht hats „der Junge“, Mathias Junge von Individual Colors.

Einst Silber, jetzt Braun, was kommt als nächstes?

Für den Einbau des Branson Doppel-DIN Receivers mussten extra die Luftaustrittsöffnungen umgesetzt werde. Rockford Fosgate Lautsprecher sorgen, befeuert von einem Audio-Tech Verstärker seitdem für wohlige Klänge in der Kanzel.

Der einstige Kofferraum wandelte sich zur GFK-Arena. In die Innenseite der Klappe fasste Lars einen 7 Zoll Monitor ein. Respekt für das gelungene Erstlingswerk. Die Farbe hat Lars zwischendurch mal gewechselt. Zuerst war der Golf silber, bevor er diesen selbstgemixten Braunton aufspritzen liess. Dann hoffen wir mal, dass der erste Umbau für Lars nicht der letzte war!

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf

Baujahr: 1992

Motor: 1,8T „AJQ“ aus dem Audi TT, Golf 3 VR6 Benzinpumpe, Chiptuning, sämtliche Motorteile verchromt, vergoldet, poliert und/oder lackiert, Motorraum gecleant, 5-Gang TT-Getriebe, ca. 220 PS

Auspuff: Audi TT, Bastuck Edelstahl ESD

Räder: vorne BBS RS017 auf 9x16 ET47 und hinten BBS RS132 auf 9,5x16 ET42 umgebaut, Sterne poliert, Lochkreisadapterplatten von 4x100 auf 5x130

Reifen: vorne Falken in 215/40 R16, hinten Falken in 225/40 R16

Fahrwerk: FK Highsport Gewindefahrwerk

Karosserie: Kotflügel geweitet, Seitenleisten, Blinker und Türgriffe entfernt, Motorhaube verlängert, Grill ohne Emblem, Stossstangen geglättet, TT-Tankdeckel, Heckklappe gecleant, Nummernschild in Heckschürze versetzt, Luftschlitze im rechten Kotflügel, KPU Tropfenspiegel, FK Xenon-Look Scheinwerfer, FK Rückleuchten rot/weiss, Neulackierung in Braun-Perleffekt

Innenraum: Raid Lenkrad, FK Sportsitze, Golf 4 Rückbank, komplette Innenausstattung in beiges Leder gekleidet, Golf 3 16V Instrumente, Kunststoffteile in Wagenfarbe lackiert, zweites Handschuhfach

ICE: Branson DoppelDIN Receiver, Audio-Tech Verstärker, Rockford Fosgate Subwoofer, Heckausbau in GFK, 7“ Monitore

Dank an: Sascha K. Volker, meine Frau und meine Tochter Lana Sophie

48 Bilder Fotostrecke | Eilige Drucksachen – 92er Serien VW Golf mit allem, was geht: Vom 1.8 Liter Sauger zum 1.8 Turbo aus dem Audi TT #01 #02