Klassisches Tuning für den VW Vento

Eine Stufe tiefer mit Pfeiffers Schleifer

Klassisches Tuning für den VW Vento: Eine Stufe tiefer mit Pfeiffers Schleifer
Erstellt am 3. November 2016

Tom Pfeiffer steht auf Klassik, doch nicht Bach, Beethoven oder Goethe haben es ihm angetan, sondern der Jetta in seiner dritten Generation. Mit seinen drei letzten Gehaltsabrechnungen zum Händler gehen, um sich einen Golf 7 GTI oder Golf R finanzieren zu lassen und dann zu tunen, ist nicht wirklich das, was sich Tom unter dem Thema Tuning vorstellt. “Ich finde die neuen Autos schon sehr schick, aber irgendwie fehlt ihnen das gewisse Extra. Ein Extra, das sein Vento ganz sicher hat.

Ja, der Vento war ein Opa-Auto

Tom ergatterte im Jahr 2013 eins dieser Fahrzeuge, die so gern als Opa-Auto tituliert werden. Doch genau das war es, was der 1997 erstmals zugelassene Vento GLX war, ein Opa-Auto. Ein Opa-Auto das schon allein aufgrund der luxuriösen Velours-Ausstattung und einer Laufleistung von gerademal 28.000 Kilometer in 16 Jahren perfekt ins Klischee passt.

Der Schrauber holte den Vento aus seinem Dornröschenschlaf und verpasste dem Stufengolf die richtigen Upgrades, um ihn fit für 2017 zu machen. Ohne eine ordentliche Tieferlegung ist ein solches Projekt kaum umzusetzen. Der Schrauber aus Sachsen spendierte den Achsen eine komplette Überholung, denn nach 16 Jahren waren die Gummis alles andere als frisch. Zudem reduzieren PU-Buchsen rundum unnötige Bewegungen der Achsteile. Um eine Reduzierung des Federwegs und der Bodenfreiheit kümmert sich ein K Custom-Gewindefahrwerk, mittels dem der Vento beachtliche 140 Millimeter abwärts ging.

Wer tief fahren will muss schrauben

Durch diese Tieferlegung waren allerdings einige Änderungen notwendig, ohne die der Vento nicht mehr fahrbar gewesen wäre. Besonders die Spurstangen bereiteten Tom größere Kopfschmerzen, zumal der 27-Jährige keine Lenkwegbegrenzer verbauen wollte. Als Lösung des Problems wurden die Spurstangen einfach von unten mit den Achsschenkeln verschraubt, die dafür jedoch speziell bearbeitet werden mussten.

Dagegen war der Austausch der Antriebswellen gegen dünnere Exemplare fast ein Kinderspiel. Unter die Motorhaube arbeitet nach wie vor der originale 1,8er Benziner, der, wie es sich für ein Opa-Auto gehört, mit einem Automatik-Getriebe verheiratet ist. An eine Scheidung der beiden Komponenten denkt Tom aktuell noch nicht. “Der Vento ist so tief, da bringt mir mehr Leistung überhaupt keinen Pluspunkte.“

Etwas US-Look schadet nie 

48 Bilder Fotostrecke | Klassisches Tuning für den VW Vento: Eine Stufe tiefer mit Pfeifers Schleifer #01 #02 Optisch sind am Vento neben der Tieferlegung noch einige weitere Neuerungen zu verzeichnen. So sorgt eine cleane US-Stoßstange vorn für einen individuellen Look, fürs Heck ist der Wurzener noch auf der Suche nach einem passenden und bezahlbaren Teil. Falls also jemand so etwas in Garage liegen hat, an Toms Vento würde sich das Teil sicher gut machen.

Die ehemals schwarzen Seitenschwellerverkleidungen und die Spoilerlippe vorn sind heute in der Wagenfarbe lackiert. Trotz der schmalen Felgen mit schlanker Bereifung kam Tom um eine Bearbeitung der Radläufe nicht herum. Nach dem Anlegen der Radlaufkanten war eine Teillackierung unausweichlich. Das Räderwerk stammt übrigens vom Mini und hört auf den Namen “Web-Spoke“. Mit ihrem 4 x 100er Lockkreis und den Abmessungen von 7 x 17 Zoll passen die Räder perfekt an den Volkswagen. Tom zerlegte die Mehrteiler, polierte die Felgenbetten und ließ den Felgenstern grau-matt pulvern, bevor alles mit neuen Edelstahlschrauben neu zusammengesetzt wurde.

Frisch und sportlich geht es im Innenraum zu, hier ist GTI-Feeling angesagt. Auf der Suche nach einem passenden Interieur stolperte Tom über eine seltene, blaue Recaro-Ausstattung von einem Golf 3 GTI. Da diese zudem von einem Viertürer stammte, war der Einbau im Vento kein Problem. Dank des perfekten Zustands könnte man glatt meinen, der Vento sei damals so ausgeliefert worden. Für den Innenhimmel und Co gab es lediglich einen schwarzen Farbüberzug. Komplett in Alcantara gehüllt und mit einer Mittenmarkierung versehen kann sich auch das originale 4-Speichen-Lenkrad des Vento sehen lassen.

Technische Daten VW Vento GLX

Baujahr: 04/1997

Motor: originaler 1,8er mit 75 PS

Getriebe: originales 4-Gang-Automatik-Getriebe

Fahrwerk: Achsen überholt, neue PU-Lager rundum, H&R-Gewindefahrwerk by K Custom, dünne Antriebswellen rechts und links, Spurstangen von unten verschraubt

Bremsen: gelochte Zimmermann-Bremsscheiben rundum, hinten Umbau auf Scheibenbremsen vom Corrado G60,

Räder: originale Mini-Web-Spoke-Felgen in 7 x 17 ET48 rundum, Felgenstern grau gepulvert, Horn poliert, neue Edelstahlschrauben

Reifen: Nankang in 185/35 R17 rundum

Karosserie: US-Stoßstange vorn inkl. Begrenzungsleuchten, US-Spiegelglas, Kotflügelkanten angelegt, Kunststoffteile in Wagenfarbe lackiert, dunkle Hella-Scheinwerfer, originale US-Rückleuchten, US-Kennzeichenmulde und Jetta 3-Schriftzug am Heck, GLI-Logo im Kühlergrill,

Innenraum: Lenkrad mit Alcantara bezogen, US-Tacho, originale Recaro-GTI-Ausstattung, schwarzer Teppich und Innenhimmel,

ICE: Pioneer USB-Radio, originale Lautsprecher

Dank an: meine Freundin, Florian und David für die ständige Hilfe, Zeit und Nerven

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