Schnäppchen-Kauf im Internet

Gebrauchte Winterreifen sind nicht ohne Risiko

Schnäppchen-Kauf im Internet: Gebrauchte Winterreifen sind nicht ohne Risiko
Erstellt am 30. Oktober 2014

Im Internet gibt es alles günstig. Auch gebrauchte Winterreifen. Mehr als bei anderen Produkten ist ein Kauf nicht ohne Risiko. Das haben jetzt Probekäufe ergeben.

Der Reifenhersteller Continental – sicherlich nicht ganz ohne Eigennutz – hat durch Mitarbeiter bei ebay 32 Winterreifen unterschiedlicher Hersteller und Größen auf Felge zu günstigen Kursen ersteigert und anschließend in seiner Werkstätten untersuchen lassen. Mit zum Teil erschreckenden Ergebnissen.

Fazit: Keines der online erworbenen gebrauchten Produkte war fehlerlos oder entsprach gängigen Mindestanforderungen an die Sicherheit, da die Mischungen aufgund des Alters bereits deutlich ausgehärtet waren. Dazu kamen Schäden durch Nägel, Ablösungserscheinungen der Lauffläche und Beschädigungen der Seitenwand und der Aufsatzfläche zwischen Reifen und Felgen, dem so genannten Wulstbereich.

Das neueste dieser Modelle war im Jahr 2011 hergestellt, die ältesten kamen aus dem Jahr 1987. Mit Ausnahme eines Reifens konnten immerhin die Hersteller und Modellbezeichnungen identifiziert werden. Da die Reifen auf Felge montiert verkauft wurden, hätten Laien auch bei einer persönlichen Besichtigung vor dem Kauf mehrere der Mängel nicht erkennen können. Ein „mitgelieferter“ Nagel im Reifen war von außen nicht zu sehen. Auch die Beschädigung des Wulstes, also des Kontaktbereiches zwischen Reifen und Felge, wäre im montierten Zustand kaum zu bemerken gewesen.

Noch verborgener waren die Aushärtungserscheinungen. „Schon beim Bremsen auf nasser Straße wäre der Bremsweg deutlich länger als mit einem Neureifen gewesen,“ so Lutz Friedrich vom Hannoverander Reifenbäcker.

Weitere Mängel waren auch nicht ohne.

Dazu zählten Risse in der Lauffläche, Wulstanscheuerungen., Nagellöcher ohne Durchstoß, aber bis auf das Gewebe, Mittenabnutzung, Schnitte in der Seitenwand, Deformationen der Seitenwand und umlaufende Beschädigungen der Schulterseite. Dabei lag die Restprofiltiefe mit Werten zwischen 1,8 und 5,8 Millimetern trotz des relativ hohen durchschnittlichen Reifenalters noch in einem Bereich, der über der durch die Straßenverkehrsordnung definierten gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 mm lag.



1 Kommentar

  • Arnonym

    Arnonym

    So ein Schrott. Ganz genau, sicher nicht ohne Eigennutz. Man muss also davon ausgehen das alle gebrauchten Reifen Schrott sind. Was das denn für ein Quatsch. Bin selbst seit 20 Jahren in der Kfz- Branche tätig. Wir haben selbst unzählige Reifen von Kunden eingelagert. Jetzt erzähl ich denen also bei jedem Reifenwechsel, wir müssen erstmal den Reifen von der Felge ziehen und schauen ob da nicht eventuell Schäden an der Wulst sind. Was würden Sie als Kunde da denken? Genau, was für eine Abzocke! Anschließend würden wir dem Kunden natürlich gleich neue Reifen verkaufen. Das stärkt dann wieder erneut das Vertrauen in die Werkstatt. Sicherlich wird auf dem Markt Einiges verkauft was zweifelhaft ist, aber das trifft ja nicht nur auf gebrauchte Reifen zu. Also nach wie vor, einfach kucken was man da kauft und vor allem bei wem! Schöne Grüsse, Dave Z.

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