Video-Fahrbericht - 2018er Kia Rio im VAU-MAX.de-Test

Was kann der Koreaner im Polo-Format wirklich?

Video-Fahrbericht - 2018er Kia Rio im VAU-MAX.de-Test: Was kann der Koreaner im Polo-Format wirklich?
Erstellt am 19. Januar 2018

In seiner aktuellen Auflage steht der neue Kia Rio der vierten Generation seit Anfang 2017 beim Händler. Waren rückblickend die ersten zwei Modell-Generationen eher als hässliche Entlein unterwegs, hat sich das Design seit 2011 sehr zum Positiven entwickelt.

Verantwortlich dafür ist ein Mann, Peter Schreyer, der seit 2006 die Verantwortung für das Kia-Design trägt. Auch wenn Ihr noch nie etwas von Peter Schreyer gehört habt, seine Designsprache kennt ihr bestimmt. Denn vor seinem Wechsel zu Kia war Schreyer Jahrzehnte lang für den VW-Konzern tätig, und aus seiner Feder stammen Modelle wie der Audi TT, der Audi A2, der New Beetle und der Golf 4.

„Tiger-Noise“ als Markengesicht

Bei Kia hat Schreyer vor allem mit seiner „Tiger-Noise“ dem neuen Marken-Design zum Erfolg verholfen. Dieses ganz spezielle Kühlergrill-Design tragen heute alle Kia-Modelle, wobei beim neuen Rio die Tiger-Nase noch breiter und flacher gegenüber dem Vorgänger ausfällt. Überhaupt hat der neue Rio mit ihm nicht mehr viel gemeinsam, auch wenn seine Abmessungen auf einem ähnlichen Level liegen. Gegenüber dem Vorgänger ist der Rio um bescheidene 15 Millimeter in der Länge auf 4.065 mm gewachsen, die Breite ebenfalls um 15 mm, die Höhe hat um 5 mm abgenommen. Wie groß der Rio wirklich ist, zeigt der direkte Vergleich mit dem 2018er VW Polo, der um ein Zentimeter in der Länge und ganze zwei Zentimeter beim Radstand kleiner als der Rio ist.

Steife Karosserie dank 51% ultrahochfestem Stahl

Technisch spiegelt sich die Neuentwicklung beim Karosseriebau wieder. Hier ist der Anteil an auf 51% angewachsen (Vorgänger 33%), was für eine stabilere Fahrgastzelle sorgt. Gleichzeitig sinkt trotz der neuen Abmessungen das Gewicht um 17 Kilogramm. Mit seiner langen Motorhaube, der flachen Fensterlinie und der stylischen C-Säule sieht der Rio aus jedem Blickwinkel schnittig aus. Seine Projektionsscheinwerfer mit dem LED-Tagfahrlicht sowie die LED-Heckleuchten lassen ihn zudem hochwertiger wirken, als es der Basispreis von 11.690 € erahnen lässt.

Unser Testmodell war allerdings mit einigen Extras und einem größerem Motor ausstaffiert, die den Preis der zweithöchsten Ausstattungslinie „Spirit“ von 18.290 Euro am Ende auf 20.930 Euro klettern lassen. Dafür mangelt es dem Rio aber an nichts: Sitze in Leder-Optik, Sitzheizung, Lenkradheizung, Klimaautomatik, schlüsselloses Schließsystem mit Startknopf, vier elektrische Fensterheber, elektrisch anklappbare Außenspiegel und die schicken 17-Zoll-Felgen lassen kaum Wünsche offen.

Bitte mit Turbo

Außer vielleicht den Wunsch nach einem moderneren Downsizing-Motor. Den hat Kia für den Rio zwar im Programm, stellte uns den Testwagen allerdings noch mit dem vom Vorgänger bekannten 1,4er Benziner zur Verfügung. Als klassischer Sauger mit 99 PS und 133 Nm Drehmoment reißt der 4-Zylinder keinen mehr vom Hocker. Unser Tipp: Besser zum neuen 1.0-Liter-3-Zylinder mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung greifen, der mit seinen 100 bzw. 120 PS und 172 Nm Drehmoment um einiges spritziger ausfallen dürfte.

Kombiniert war der 99 PS-Sauger mit einem klasse zu schaltenden 6-Gang-Getriebe, dessen Schaltwege richtig kurz und knackig ausfallen. Im alltäglichen urbanen Verkehr reicht die Leistung jedoch allemal locker aus. Lediglich auf der Autobahn stößt der Rio mit seinen 99 PS schnell an seine Grenzen, schafft aber dennoch eine Top-Speed von 175 km/h.

Sportlicher Look

Zum knackigen Design gesellt sich ein sportliches aber durchaus komfortables Fahrwerk. Auf unnötige Härte wurde verzichtet, die Federung spricht feinfühlig an und bügelt Unebenheiten gut aus. Die McPherson-Vorderachse mit ihrer elektromechanischen Lenkung hält sauber die Spur und ist auch für eine sportlichere Gangart geeignet, die sicher auch auf die flachen 205/45er Conit-Reifen zurückzuführen ist. Für Verzögerung sorgen vorne 280 Millimeter bzw. 262 Millimeter große Scheibenbremsen an der Hinterachse.

Bauraum spart am Heck die in diesem Fahrzeugsegment übliche Verbundlenkerachse. Mit ihr wächst das Kofferraumvolumen des neuen Rio auf 325 Liter an. Platzprobleme gibt es im Innenraum ohnehin nicht, mit seinem Radstand von 2.580mm ist selbst auf der Rückbank ausreichend Beinfreiheit garantiert. Am besten sitzt es sich jedoch hinter dem 3-Speichenlenkrad mit Multifunktionsbedienung, das zudem über einen beheizbaren Kranz verfügt und es im Winter zusammen mit der Sitzheizung für den Fahrer behaglich macht.

Im Innenraum mangel es an nichts

Zwischen Fahrer und Beifahrer zieht das 7-Zoll große Navigationssystem mit DAB+-Empfang, Freisprecheinrichtung, Apple CarPlay, Andriod Auto und Bluetooth-Audiostreaming die Blicke auf sich. Und selbst beim Rückwärtsfahren hilft es weiter. Dank einer Kamera mit aktiver Spurführung und PDC-Sensoren im Heckstoßfänger sollte beim Einparken nichts mehr schief gegen.

Überhaupt bietet der Rio zahlreiche tolle Ausstattungsfeatures, ein schlüsselloses Schließsystem, Spurhalteassistent und einen autonomen Bremsassistent mit Fußgängererkennung sind genauso an Bord wie sechs Airbags, ESP mit Gegenlenkunterstützung, Berganfahrhilfe und die Bremsstabilisierung. Schief gehen kann in den ersten sieben Jahren Rio-Fahrspaß technisch zudem kaum etwas, denn wie für alle seine Modelle bietet Kia auch hier seine 7-Jahre-Garantie an.

Fazit:

Der neue Kia Rio gefällt auf ganzer Linie. Schickes Design, tolle Ausstattung, ein gute Platzangebot und nicht zuletzt die 7-Jahre-Kia-Garantie lassen den kompakten Koreaner zu einer echten Alternative im Polo-Segment werden.

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Since 2008 - Unser Fahrbericht-Archiv Die VAU-MAX.de-Fahrberichte im Überblick von 2008 bis 2022 Hier haben wir für Euch unsere VAU-MAX.de-Fahrberichte nach Herstellern und teilweise nach Modelljahren geordnet und zusammengeführt.

Technische Daten und Bilder zum Kia Rio (2017)

82 Bilder Fotostrecke | Was kann der Koreaner im Polo-Format wirklich?: Die Bilder zum 2018er Kia Rio im VAU-MAX.de-Test #01 #02 Typ: 2017er Kia Rio „Spirit“

Motor: 4-Zylinder-Ottomotor, 1.368ccm Hubraum

Leistung: 99 PS (73 kW) bei 6.000 U/min, 133 Nm Drehmoment 4.600 U/min

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe, Einscheiben-Trockenkupplung

Bremsanlage: innenbelüftete Bremsscheiben, vorn mit 280 mm Durchmesser, hinten 262 mm Durchmesser

Felgen: 6,5J x 17, ET 49 Leichtmetallfelge, Oberfläche Anthrazit, glanzgedreht

Bereifung: 204/45 R17 rundum

Vorderachse: McPherson-Federbein-Achse mit Dreiecksquerlenkern und Torsionsstabilisator

Hinterachse: Verbundlenker-Hinterachse mit Schraubenfedern

Länge: 4.065 mm

Breite: 1.725 mm

Höhe: 1.450 mm

Radstand: 2.580

Gepäckraumvolumen: 325 bis 980 Liter

Fahrleistungen: 0-100km/h in 12,2 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h

Luftwiderstandsbeiwert: (CW) 0,316

Verbrauch: laut Hersteller kombiniert 5,0 Liter

Leergewicht: inkl. 75 kg Fahrer 1.130 bis 1.218 kg (je nach Ausstattung)

Fahrzeugpreis Testwagen: 20.930 Euro

Basispreis Kia Rio ab: 11.690 Euro (Stand August 2017) 

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