Update: Stillstand nach Streit mit Zulieferer

Produktion bei Volkswagen soll wieder anlaufen

Update: Stillstand nach Streit mit Zulieferer : Produktion bei Volkswagen soll wieder anlaufen
Erstellt am 22. August 2016

Update: Volkswagen und die beiden zur Prevent-Gruppe gehörenden Zulieferer Car Trim und ES Autoguss haben sich geeinigt. Das bestätigte ein VW-Sprecher auf Anfrage der „Automobilwoche“. Über die Einzelheiten "wurde Stillschweigen vereinbart", teilte VW mit. "Die Lieferanten nehmen die Belieferung von Volkswagen kurzfristig wieder auf.“

 

Bei Volkswagen stehen die Bänder in den Emden, Wolfsburg, Zwickau, Salzgitter und Kassel still. Hintergrund ist ein Streit mit zwei Zulieferfirmen, die den Nachschub von Teilen eingestellt haben. Just-in-time – zur benötigten Zeit, denn so produziert die Industrie heutzutage. Dabei werden die benötigten Teile erst kurz vor der Montage an die Produktionsstandorte geliefert, was die Lagerkosten erheblich minimiert und Geld spart. Jedoch ist diese ausgeklügelte Logistikkette bei VW derzeit gerissen, was zu einem Stillstand der Produktion geführt hat.

 

Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen Volkswagen und den Zuliefererfirmen ES Automobilguss und Car Trim, die beide zur Unternehmensgruppe „Prevent“ gehören. Volkswagen habe demnach den Unternehmen eine frist- und grundlose Kündigung von Aufträgen mitgeteilt, ohne dabei einen Ausgleich für diese Vertragskündigung zu gewähren.

Daraufhin haben die Unternehmen die Lieferung weiterer Teile an Volkswagen eingestellt. Ohne diese Teile lassen sich allerdings keine Fahrzeuge mehr produzieren. Car Trim beliefert Volkswagen mit Sitzbezügen, die ES Automobilguss stellt Ausgleichgetriebegehäuse für die Wolfsburger her.

Neben einer einvernehmlichen Einigung zwischen den Unternehmen hat Volkswagen den Rechtsweg eingeschlagen und eine einstweilige Verfügung zur Herausgabe der fehlenden Teile beim Landgericht Braunschweig erwirkt. Zur Minimierung des wirtschaftlichen Schadens hat Volkswagen weiterhin Kurzarbeit beantragt.

Laut Spiegel-Informationen geht es - hinter vorgehaltener Hand - beim Lieferstopp und dem Streit mit Volkswagen aber um deutlich mehr als nur einen gekündigten Vertrag. Seid bekannt werden des Abgasskandals versuchen die Wolfsburger die Produktionskosten auch auf Seiten der Zulieferer massiv zu drücken. Ein Produktionsstopp mit einer teilweisen Kostenreduzierung durch Kurzarbeit spielt dem Konzern zudem in die Karten. Das jedenfalls vermutet der Mutterkonzern der Zulieferer „Prevent“ laut „BamS“, da die Verkaufszahlen des Golf im Juli um 28% gegenüber dem Vorjahr gesunken sind.

 

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