Seat Leon FR Facelift im Test

Seat Leon FR Facelift & Altea XL im Vau-Max.de-Test: Ein Löwe auf vier Rädern oder Papas Rache

Seat Leon FR Facelift im Test: Seat Leon FR Facelift & Altea XL im Vau-Max.de-Test: Ein Löwe auf vier Rädern oder Papas Rache
Erstellt am 20. April 2009

León ist spanisch – ins Deutsche übersetzt heißt es Löwe. Gefällig in einem roten Blech-Anzug verpackt und mit großen silbernen Rückspiegeln ausstaffiert steht der neue Seat León FR auf 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und 225er Reifen. Der temperamentvolle „Löwe“ aus dem Werk im iberischen Martorell wartet nur darauf, auf die Straße losgelassen zu werden. Warme Luft und eine leichte Briese begleiten die Fahrpräsentation des kompakten Flitzers im spanischen Madrid.

Ein beherzter Tritt aufs Gaspedal und der 2-Liter-TSI-Motor brüllt wie ein Löwe vor der Jagd. Der 211 PS starke León FR giert nach einem Streifzug durch sein Revier: auf den serpentinenreichen Straßen rund um die spanische Hauptstadt ist der Neue in seinem Element. Bretthart wie der Wolf aus Niedersachsen, der Golf GTI, ist der feurige Löwe zwar nicht abgestimmt - der König der Tiere ist von Natur aus bequem. Doch der León besticht mit einem auf sportlichen Komfort ausgelegten Fahrwerk. Fazit: Angenehm entspanntes dahingleiten. Dennoch geht es nicht majestätisch ruhig, sondern richtig wild zur Sache, wenn die temperamentvolle Präsenz des Seat auf dem Asphalt gefordert wird.

Löwenbändigers am Lenkrad

Bequem passen sich die ergonomisch geformten Sportsitze an die Statur des Löwenbändigers am Lenkrad an. Beim Versuch den FR zu zähmen, während sich die Reifen in die Strasse krallen, meistert der León langgestreckte Kurven mit Leichtigkeit. Bei engen Spitzkehren schiebt das Topmodell aus der Seat-Kompaktklasse leicht über die Vorderachse. Zwar ist auch beim León die neue elektronische Quersperre (XDS) verbaut, doch kann das System ein zaghaftes Untersteuern nicht ganz vermeiden. Zugegeben: Mit mehr als 70 km/h durch einen engen Kreisverkehr zu zirkeln ist kein Alltagsgeschäft im Straßenverkehr – macht jedoch driftenden Spaß.

In knapp mehr als sieben Sekunden beschleunigt der León auf Tempo 100. Ab 1.700 Umdrehungen verfügt die Raubkatze über 280 Newtonmeter Drehmoment. Gesteigert wird der Spaß mit diesem Auto durch das neue „CUP“-System. Der „Combined-USB-Port“ ermöglicht den Anschluss eines MP-3-Players. So gehören lästige CD-Wechsel der Vergangenheit an. Der Löwe bietet also auch mit diesem Feature mehr Bequemlichkeit in der Handhabung der Musikauswahl.

Was bleibt zu diesem neuen Star aus der Seat-Produktion noch zu sagen? Sein Ur-Ahn, der erste León, wurde von VW-Chefdesigner Walter de Silva gestylt. So ist die Neuauflage des Spaniers lediglich überarbeitet und nicht komplett neu gestaltet. Ein dezenter Kühlergrill mit kleinerem Seat-Logo, größere Aussenspiegel, dezent geänderte Heckpartie, um nur einige Neuerungen zu nennen.

Ein neuer Stil, der dem Löwen gut zu Gesicht steht ohne dass er dabei alte Tugenden aufgeben muss. Denn agil und selbstbewusst wird er in seinem neuen Maßanzug bestimmt die iberische Halbinsel weiter erobern, um als preiswerte Alternative zum Golf GTI auch im Rest Europas Fuß zu fassen. Löwenstark!

Familiäres Ambiente und Papas Rache - Auf Tour mit neuen Seat Altea XL

Viel Platz bietet der neue Seat Altea XL. Wer jetzt jedoch erwartet, dass es sich bei diesem Auto um eine biedere Familienkutsche handelt, täuscht sich gewaltig. Einen Kinderwagen ins Fahrzeug zu hieven und die Rückbank mit weiteren Utensilien vollstopfen, weil der Kofferraum bereits gnadenlos überladen ist?

Beim Altea XL Fehlanzeige. 532 Liter Ladevolumen im Heck – so weit so gut. Aber mal Hand aufs Herz: ein reichhaltiges Platzangebot ist für den ambitionierten jungen Familienvater doch nicht alles an einem Auto. Während die Ehefrau sich die Hände reibt und wahrscheinlich an die problemlosen Großeinkäufe und ein praktisches Fahrzeug denkt, stellt sich Papa die für ihn alles entscheidende Frage: Was kann dieser Altea XL eigentlich auf der Straße?

Ausgestattet mit Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und einem kraftvollen 140 PS-TDI-Motor entfaltet der spanische Familien-Van auf Wunsch auch Papas Rache unter seiner Haube.

In Zehn Sekunden werden aus dem Stand die 100 km/h durchbrochen und Tempo 201 Spitze reichen für das verantwortungsbewusste Familienoberhaupt definitiv aus. Moderat bleibt dabei der Verbrauch. Rund 6,5 Liter saugt das 2-Liter-Diesel-Triebwerk bei der Vau-Max-Testfahrt. So ist der verhältnismäßig kleine Tank (55 Liter) als Kritikpunkt zu vernachlässigen.

Reichweite hat der Van aus Martorell. Für kostenbewusste Familien ist der Altea XL eine qualitativ hochwertige Alternative zu den Modellen von Konzernmutter Volkswagen.

Neun Motorvarianten, fünf Benziner und vier Diesel, stehen den neuen Generationen von Leon und Altea zur Verfügung. Dabei ist der 170 PS- Commonrail-Turbo als stärkstes Diesel-Aggregat neu im Programm. Die Einstiegsvariante bildet der 1,9-Liter TDI (Pumpe-Düse) mit 90 PS. Die Benziner starten bei 102 PS und reichen bis zu 160 Pferden mit dem neuen 1,8-Liter-TSI-Motor, nimmt man das 2-Liter-TSI-Aggregat mit 211 PS im León FR einmal aus.

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