Fahrbericht: Mercedes-Benz SLC Roadster (2016)

Unterwegs im Mercedes-Benz SLC - Sportlich, Leicht & Compact

Fahrbericht: Mercedes-Benz SLC Roadster  (2016): Unterwegs im Mercedes-Benz SLC - Sportlich, Leicht & Compact
Erstellt am 19. April 2016

Vor genau 20 Jahren feierte ein kompakter, offener Sportwagen mit Stern seine Premiere auf dem Turiner Autosalon: Der Mercedes-Benz SLK der Baureihe R170. Der Roadster unterhalb des SL rundete nicht nur das Portfolio der Stuttgarter nach unten ab – er gründete damit auch ein eigenes Segment. Unser Kollege Thomas Frankenstein konnte den „neuen“ SLC entlang der Cote d'Azur zu einer Ersten Ausfahrt nutzen.

Brilliant Blau – wie der Himmel über der Riviera

Die Qual der Wahl bei dem gelifteten Roadster ist nicht schwer – vier Benziner und ein Diesel sind möglich. Eigentlich hatten wir uns auf das neue Einstiegsmodell SLC 180 eingestellt, aber während unseres Termin standen uns nur die drei stärkeren Benziner und der Diesel zur Verfügung. Passend zum blauen Himmel und leuchtenden Wasser der Cote d'Azur entschieden wir uns für einen SLC 300 in „brilliant blau“.

Den AMG-Freunden sei an dieser Stelle verraten, dass wir den Mercedes-AMG SLC 43 ebenfalls eine Runde fahren konnten, doch dazu später.

Die Modellpflege des kompakten Roadsters beschränkt sich optisch auf Kleinigkeiten: Ein neuer Stoßfänger, neue Scheinwerfer – als Voll-LED-Scheinwerfer - und ein neuer Kühlergrill – optional als „Diamantgrill“ - bestimmten das „Facelift“. Und auch am Heck gibt es neu gestaltete Leuchten und Stoßfänger. Das Interieur erhielt neue Aluminium-Zierteile, ein neu gestaltetes Kombi-Instrument, ein Comand Infotainmentsystem der aktuellen Generation mit größeren Bildschirm und ein frisches Lenkrad.

Wirklich neu ist nur der Name des Roadsters, der wechselte der neuen Nomenklatur folgend von SLK auf SLC, um die Nähe zur C-Klasse zu veranschaulichen. Anders betrachtet (be)schreibt man den Bruder des SLC nun nicht mehr mit "Klein" sondern "Compact".


Unter dem schicken Blechkleid hat sich aber natürlich einiges mehr getan, als man es dem SLC auf Anhieb ansieht. Die Stuttgarter haben dem Roadster die neust möglichen Features und Assistenzsysteme verpasst – dazu die neue 9G-Tronic Automatik und das Fahrprogramm-System Dynamic Select, bei dem der Fahrer passend zur Fahrweise ein Fahrprogramm auswählen kann – von Eco über Comfort und Sport (Sport+) bis hin zu Individual. Neu ist ebenfalls der serienmäßige, aus anderen Baureihen bekannte Collision Prevention Assist Plus, der die Gefahr von Auffahrunfällen verringert.

On the Road: Mercedes-Benz SLC 300

Wie es sich für einen Roadster gehört waren wir natürlich mit geöffneten Verdeck unterwegs. Das jetzt sogar noch komfortabler bis zu 40 km/h und ohne dass man vorher die Abtrennung herunter geklappen muss zu öffnen ist. Unterwegs waren wir auf den kurvigen Straßen der südfranzösischen Mittelmeerküste und den alpinen Bergstraßen im Sport-Programm – was uns neben knackigen Schaltvorgängen auch ein passendes Sound-Klangbild bescherte – unglaublich, dass unter der Haube nur ein Vierzylinder steckt.

Der SLC 300 klingt wie ein Großer und schlug sich wacker auf unseren ausgewählten Wegen – die 245 PS der 2-Liter Turbo sorgen für eine Beschleunigung auf 100 km/h in weniger als 6 Sekunden. Dank der Kopfraumheizung "Airscarf" (Luftschal), der Sitzheizung und dem Windschott wird es auch bei schnelleren Fahrten bei nicht besonders sommerlichen Temperaturen um die 15° nicht frisch.

Im Vergleich zum ebenfalls an der franzöischen Riviera gefahrenen S-Klasse Cabriolet ist der SLC deutlich straffer abgestimmt und gibt in Sachen Fahrwerk und Lenkung mehr an den Fahrer weiter, was sich besonders auf den engen Serpentinen in den französischen See-Alpen bemerkbar machte. Der kompakte Roadster scheint hier in seinem Element zu sein, doch auch in Stadt hat der SLC so seine Vorteile, denn nicht nur die Parklücken sind definitiv mehr SLC, als S-Klasse Cabriolet tauglich – der SLC ist fast 90 cm kürzer, auch der Wendekreis ist mit 10,5 m um rund 1m kleiner!

Kurvenkiller: Mercedes-AMG SLC 43

Wer's richtig sportlicher mag, für den ist sicher der neue Mercedes-AMG C43 die erste Wahl. Der u.a. aus der aktuellen C-Klasse bekannte 3,0-Liter Biturbo-V6 mit 367 PS legt noch eine Schüppe mehr drauf. Das Fahrwerk stammt von AMG und ist deutlich sportlicher ausglegt. Dazu kommt der SLC 43 mit Hochleistungs-Bremsanlage und Sport-Servolenkung. Das alles sorgt für pures AMG-Feeling mit Top-Performance und Gänsehaut-Sound.

Fazit:

Der SLC 43 ist ein echter Hammer – unterm Strich wäre ich allerdings mit dem SLC 300 vollkommen zufrieden. Die Preise für den SLC 300 beginnen bei 46.380 Euro – der SLC 43 kostet mindesten 13 Tausend Euro mehr...

Text: Thomas Frankenstein, Fotos: Thomas Frankenstein, Andreas Lindlahr, Daimler AG

Mercedes-Fans Technische Daten

Mercedes-Benz SLC 300

Antrieb: Vierzylinder, 1.991 ccm, 245 PS bei 5.500 U/min, 370 bei 1.300-4.000/min; 9G-TRONIC, Hinterradantrieb
Fahrwerk: Vorne Federbeine und Querlenker, Zweirohr-Gasdruckstoßdämpfer, Stabilisator; hinten: Raumlenkerachse, Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Stabilisator
Bremsen: Scheibenbremsen vorne innenbelüftet, Scheibenbremsen hinten, elektrische Parkbremse hinten, ABS, Brems-Assistent, ESP
Räder: 7,5 J x 17/8,5 J x 17 mit 225/45 R 17 W /245/40 R 17 W
Länge x Breite x Höhe: 4.133 x 1.817 x 1.301 mm
Wendekreis: 10,5 m
Leergewicht: 1.505 kg
Gesamtgewicht: 1.820 k
Beschleunigung 0-100 km/h: 5,8 s
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Verbrauch: 7,5/4,7/5,8 l/100 km
Preis: ab 46.380,25 €

 

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