VIDEO-Fahrbericht: 2018er Ford Fiesta im ersten Testdrive

Wie gut ist die Neuauflage des Kleinwagen-Klassikers und Konkurrenten des neuen Polos??

VIDEO-Fahrbericht: 2018er Ford Fiesta im ersten Testdrive: Wie gut ist die Neuauflage des Kleinwagen-Klassikers und Konkurrenten des neuen Polos??
Erstellt am 12. Juli 2017

Es ist das Jahr der Kleinwagen: Gerade wurde der Team-Leader - neue VW Polo - der Öffentlichkeit vorgestellt. Seine Haupt-Konkurrenten haben sich allerdings schon mal in Stellung gebracht. Nach dem neuen Seat Ibiza, den wir bereits ausführlich gefahren sind, konnten wir nun auch den nagelneuen Ford Fiesta ausgiebig bewegen. Was kann die mittlerweile achte Auflage des Klassikers?

Unser Video zum Fahrbericht:

Neuauflage eines Erfolgsmodelles!

Der Fiesta war für Ford schon immer ein absolutes Erfolgsmodell und ist und bleibt eines der wichtigsten Modelle für die Kölner. Nicht zuletzt darum investierte man eine Menge Geld und Zeit in die Entwicklung des neuen Modelles. Alleine in das Kölner Werk, wo seit 1979 alle Fiestas in Europa produziert werden, flossen 293 Millionen Euro in die Modernisierung und Erneuerung von Produktionsanlagen und Technologien. Auch das Fahrzeug selbst wurde sehr intensiv weiter entwicklet. Schließlich musste der Vorgänger marktunübliche 9 Jahre durchhalten, was man ihm zuletzt vor allem im betagten Interieur und bei den Assistenz-Systemen deutlich anmerkte.

Ein Quantensprung im Interieur und Multimedia!

Der neue Ford macht nun im wahrsten Sinne alles besser als der alte. Schon beim Einstieg bemerkt man den nun sehr aufgeräumten Innenraum mit dem großen Touchscreen auf der Mittelkonsole, mit dem alle wichtigen Funktionen gesteuert werden. Das Ford SYNC 3 System wirkt dabei angenehm sortiert, beeindruckt mit simpler, aber sehr klarer Darstellung und reagiert auf Eingaben sehr spontan. Die komplette Palette der Smartphone-Einbindung funktioniert ebenso problemlos wie die tolle Sprachsteuerung, die mittlerweile wirklich fast alles versteht und umsetzt. Wichtig für Musik-Fans: Höchste Klangqualität bietet das neue B&O PLAY Sound System mit zehn strategisch angeordneten Premium-Lautsprechern, darunter ein im Kofferraum integrierter Subwoofer und ein zentraler Mitteltöner auf dem Armaturenträger. Herzstück der Anlage ist der Verstärker mit digitalem Signalprozessor (DSP), der über den Touchscreen des Multimedia-Konnektivitätssystem Ford SYNC 3 gesteuert werden kann. Die Anlage erzeugt mit einer Ausgangsleistung von 675 Watt einen außergewöhnlich lebendigen, kristallklaren und satten Sound – unabhängig vom Sitzplatz. Ein toller Fortschritt!

Die verwendeten Materialien und auch die Verarbeitung überzeugen. Nur das etwas überfrachtete Lenkrad benötigt ein wenig Eingewöhnung. Klar gegliederte Analog-Instrumente und ein großes Info-Display dazwischen versorgen den Fahrer mit allen benötigten Informationen. Die Platzverhältnisse vorn sind für diese Klasse sehr großzügig, die Einstellmöglichkeiten von Sitzen und Lenkrad genügen auch groß gewachsenen Passagieren. Nur die kaum ausgeformten Türtafeln rauben etwas wertvollen Ellenbogenfreiraum. Außerdem bieten die schmalen Rückenlehmen der Vordersitze sehr wenig Seitenhalt. Hinten sind die Platzverhältnisse trotz 1,2 cm mehr Knieraum immer noch nicht gerade üppig, aber für kurze Fahrten können hier auch zwei größere Erwachsene mitfahren. Der Kofferraum liegt auf klassenüblichem Niveau.

Knackiges Design ohne Überraschungen

Designtechnisch ist der neue Fiesta ebenfalls ein großer Sprung zum Vorgönger. Fließende Linien, eine ansteigende Seitenlinie und ein knackiges Heck geben dem neuen Fiesta eine sehr dynamische Form. Ebenfalls neu ist die Signatur der Tagfahrlichter und der Heckleuchten. Der dominante Kühlergrill und der vordere Stoßfänger sorgen für einen starken Auftritt. Das Auto wirkt sehr erwachsen, spart sich aber große Design-Experimente.

Diesel als Alternative, kein Gas- oder Elektroantrieb geplant!

Aber nun genug der Theorie, wir wollen fahren. Zunächst entscheiden wir uns für den 1,5 Liter Turbo-Diesel mit 120 PS. Vor allem mit dem üppigen Drehmoment von 270 Nm ist man mit diesem Triebwerk sehr souverän unterwegs. Ohne Turboloch beschleunigt der Fiesta aus allen Lebenslagen gleichmäßig durch und ermöglicht sehr gute Fahrleistungen. Akustisch ist der Diesel stets präsent, ohne aber zu stören. Und der Verbrauch hält sich erfreulicherweise sehr in Grenzen, was unser Durchschnitt von nicht einmal 5l/100 km beweist. Preislich interessant dürfte das Triebwerk allerdings nur für die Vielfahrer unter den Kunden sein.

Toller Eco Boost Motor!

Deutlich mehr Marktanteil wird der bekannte EcoBoost Dreizylinder haben. Das mehrfach preisgekrönte Triebwerk wird in drei Leistungsstufen von 100 über 125 bis 140 PS lieferbar sein. Wir sind die kleinste Ausbaustufe mit 100 PS gefahren und mussten feststellen, dass all die Auszeichnungen völlig zu Recht vergeben wurden. Der kleine Dreizylinder macht einen quirligen Eindruck, hängt gut am Gas und dreht sehr munter hoch. Von Turboloch ist nichts zu spüren. Dabei bleibt der Motor angenehm leise und lässt nur sehr gedämpft seine dreizylindertypisches Knurren hören. Auf der Autobahn, wo der Fiesta mit seinen 100 PS auch erstaunlich gut mithalten kann, ist vom Motor oberhalb von 130 km/h gar nichts mehr zu hören, weil dann die Windgeräusche den Motor übertönen, ohne selbst zu laut zu werden. Selbst Reiseschnitte von 170 km/h sind mit diesem Kleinwagen problemlos möglich. Der Verbrauch pendelte sich bei ca. 6,5 l/100 km ein.

Referenz-Fahrwerk unter den Kleinwagen!

Ford legt seit vielen Jahren sehr viel Wert auf die Entwicklung und Abstimmung der Fahrwerke, weshalb die Fahreigenschaften der verschiedenen Modelle stets Bestnoten erzielen. Der neue Fiesta macht da keine Ausnahme. Kein aktueller Kleinwagen hat ein derart perfekt abgestimmtes Fahrwerk. Man wähnt sich eher in einem Mittelklasse-Fahrzeug, so souverän geht der Fiesta mit Unebenheiten aller Art um. Sensibles Anfedern, kaum Karosseriebewegungen und keinerlei Fahrwerksgeräusche machen die Fahrt zum Genuss. Auf der anderen Seite erkauft Ford sich diesen Komfort keinesfalls mit Einbußen in der Fahrdynamik, im Gegenteil. Der Fiesta wirkt wieselflink, liegt extrem sicher in schnellen Kurven und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Dabei lenkt das Auto sehr direkt ein und folgt auch den kleinsten Lenkbefehlen exakt. Die straffe, aber genaue Lenkung passt da perfekt ins Schema. Wirklich toll gemacht! Nur die bereits erwähnten schmalen Rückenlehnen der Sitze in der getesteten Titanium-Ausstattung fallen hier wieder negativ auf, denn man rutscht bei den möglichen hohen Kurvengeschwindigkeiten doch ziemlich haltlos hin und her. Hier dürfte die zukünftige ST-Line deutlich bessere Sportsitze bieten.

25 Ausstattungs-Pakete für maximale Individualität

Für den neuen Ford Fiesta sind 25 Ausstattungs-Pakete bestellbar – vom „Cool & Sound“-Paket bis zum „Winter“-Paket mit beheizbarer Frontscheibe und beheizbaren Vordersitzen oder auch – unter dem Namen „STYLE YOUR FIESTA!“ – neun ab Werk bereits vorkonfigurierte Styling-Pakete für den Innenraum und weitere Kontrast-Pakete für die Lackierung des Dachs und der Außenspiegelgehäuse in Kontrastfarbe. Erstmals kann die nächste Generation Ford Fiesta mit einem Panorama-Schiebedachgeordert werden, das Ford bislang nur für seine größeren Modellreihen angeboten hat. Es lässt sich elektrisch öffnen und erstreckt sich fast über die gesamte Dachpartie. Zu den attraktiven Ausstattungsdetails des neuen Ford Fiesta, die üblicherweise nur für größere und teurere Autos erhältlich sind, zählt auch das beheizbare Lenkrad. Es ist optional erhältlich und bietet speziell an kalten Wintertagen einen angenehmen Komfort.

Clevere Technologien

Die neue Ford Fiesta ist der technologisch fortschrittlichste Kleinwagen, der augenblicklich in Europa erhältlich ist, und er bietet 15 raffinierte Technologien, die den Kunden dabei helfen, die täglichen Anforderungen beim Fahren und Parken zu meistern. So geht der neue Ford Fiesta – als erste Baureihe von Ford – mit der jüngsten Generation des Pre-Collision-Assist mit Fußgänger-Erkennung an den Start. Aufgabe des Systems ist es, frontale Kollisionen mit anderen Fahrzeugen oder Fußgängern zu verhindern oder die Schwere des Aufpralls zumindest zu verringern. Erstmals bei der Ford Fiesta-Baureihe kommt auch der Aktive Park-Assistentmit Ein- und Ausparkfunktion zum Einsatz. Ein Novum im Kleinwagensegment stellt außerdem das Cross Traffic Alert-System dar. Dieser elektronische Sicherheits-Assistent warnt beim rückwärts aus Parkbuchten Herausfahren vor anderen Verkehrsteilnehmern, die sich seitlich nähern. Weitere Fahrer-Assistenzsysteme sind der einstellbare Geschwindigkeitsbegrenzer, die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, der Toter-Winkel-Assistent und der Müdigkeitswarner bis hin zum Fahrspur- und Fahrspurhalte-Assistenten und Distanzwarner.

Preislich orientiert sich Ford am Wettbewerb.

Die Zeiten eines Fiesta unter 10.000 Euro sind vorbei. Hier verweist Ford auf den Ford Ka+, der dieses Segment bei Ford übernommen hat. Los geht es beim neuen Fiesta ab 12.950 Euro mit dem ab Werk bereits umfangreich ausgerüsteten, 52 kW (70 PS) starken Fiesta„Trend“. Er besitzt serienmäßig unter anderem elektrische Fensterheber vorn mit Quickdown-Funktion, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Gepäckraum-Fernentriegelung,MyKey-Schlüsselsystem mit individuell programmierbarem Zweitschlüssel, Geschwindigkeitsbegrenzer sowie elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel mit integrierten Blinkleuchten. Hinzu kommen das Intelligente Sicherheitssystem IPS mit sechs Airbags, das Antiblockier-Bremssystem ABS und das Elektronische Sicherheits- und Stabilitätsprogramm ESP mit Berganfahr-Assistent, Fahrspur-Assistent inklusive Fahrspurhalte-Assistent. Eine Stufe höher beschreibt bereits der Name des Fiesta „Cool & Connect“ die Besonderheit dieser Ausstattungsvariante: Er tritt serienmäßig mit manueller Klimaanlage sowie dem sprachgesteuerten Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC 3 mit AppLink, Bluetooth-Schnittstelle und einem hochauflösendem6,5-Zoll-Touchscreen an. Auch an Bord: elektrisch anklappbare Außenspiegel mit Umfeldbeleuchtung, Nebelscheinwerfer inklusive statischem Abbiegelicht und Park-Pilot-System hinten. Die Welt des Fiesta „Cool & Connect“ beginnt, mit dem 1,1 Liter großen Dreizylinder ausgerüstet, bei 14.900 Euro. Der vorläufigen Top-Version Fiesta„Titanium“misst Ford eine besondere Bedeutung zu. Denn 59 Prozent der Pkw, die Ford im vergangenen Jahr in Europa insgesamt verkauft hat, waren höherwertig ausgestattete Fahrzeuge, also zum Beispiel Autos der Ausstattungslinie „Titanium“. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stieg dieser Anteil – wieder bezogen auf alle europäischen Ford Pkw-Baureihen –, bereits auf 65 Prozent. Die neue Ford Fiesta „Titanium“-Generation soll diesen Trendfortsetzen. Sie basiert auf dem Fiesta „Trend“, übertrifft diesen unter anderem aber mit 16-Zoll-Leichtmetallrädern im 10-Speichen-Design, Sportsitzen vorn (mit verstärktem Seitenhalt und Lendenwirbelstütze auf der Fahrerseite), Tagfahrlicht mit LED-Technik und LED-Rückleuchten, 3-Speichen-Lederlenkrad sowie Lederhandbremsgriff. Ebenfalls zum serienmäßigen Lieferumfang gehört die manuelle Klimaanlage, das sprachgesteuerte Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC 3 mit AppLink und 6,5-Zoll-Touchscreen sowie Nebelscheinwerfer mit statischem Abbiegelicht. Optisch unterscheidet sich der neue Fiesta „Titanium“von den anderen Ausstattungsvarianten unter anderem durch einen oberen Frontgrill mit Chrom-Streben und dem Chrom-Dekor unterhalb der Seitenscheiben. Der„Titanium“ startet bei 17.050 Euro in Verbindung mit dem 63 kW (85 PS) starken 1,1-Liter-Dreizylinder. Er kann aber auch mit dem 92 kW (125 PS) leistenden EcoBoost-Turbobenziner mit 1,0 Liter Hubraum oder dem 1,5-Liter-Turbodiesel mit 88 kW (120 PS) kombiniert werden. Für die Zukunft sind weitere Varianten geplant, etwa der starke ST oder ein Crossover namens Active.

Fazit: Mit dem neuen Ford Fiesta hat der Kölner Hersteller die Messlatte im Kleinwagen-Segment sehr hoch gelegt. Sowohl die Qualität, als auch die Fahreigenschaften und die Ausstattung des Erfolgsmodelles überzeugen. Wir sind schon gespannt, wie sich der neue Polo im direkten Vergleich schlägt!

Technische Daten:
Technische Daten - Presse_ Ford Fiesta1.pdf
194.56 KB

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community