Das Auto? Simply clever? Oder Auto Emoçion?

Vergleichstest: Wer baut den günstigeren „ Golf GTD“?

Das Auto? Simply clever? Oder Auto Emoçion?: Vergleichstest: Wer baut den günstigeren „ Golf GTD“?
Erstellt am 8. April 2015

Glaubt man der Werbung, heißen schöne Kombis Avant. Oder Variant, ST, vielleicht auch einfach nur Combi. Gefühlt gilt schon seit einer Weile: VW prescht preislich vor, die smarten Tschechen und feurigen Spanier bieten aber identische Leistungen zum cleveren Preis. Doch stimmt das auch?

Andere Namen, identische Technik

Wir haben drei angesagte und sportliche Kombis mit der Diesel-Top-Motorisierung (2.0 TDI mit 135 kW/184 PS) konfiguriert. Für entspanntes Fahren haben wir allen ein DSG-Getriebe ins Lastenheft geschrieben, ebenso das schöne große Panoramadach, 18 Zoll Bereifung und ein Navigationssystem. Xenonscheinwerfer sollten auch mit an Bord sein, ebenso die pfiffigen Assistenzsysteme wie Dynamic Light Assist und die automatische Distanzregelung. Dabei haben wir auf Ausstattungspakete mit Preisvorteil geachtet, und (sofern möglich) auf technischen Gleichstand. Bei der Farbe fiel die Wahl aufs trendige Weiß.

Der Premium-Golf mit guter Basisausstattung

Den Anfang macht der Golf 7 Variant GTD. Der jüngste Diesel-Kombi im Bunde kostet als Basisversion 33.925 Euro, wobei man hier schon viel fürs Geld bekommt. Die Farbe „Pure White“ ist aufpreisfrei, das Sport & Design Paket inklusive der 18-Zöller kostet 795 Euro extra. Beim Navi wählen wir die goldene Mitte und entscheiden uns fürs Business Premium Paket mit Discover Media. Inklusive aller gewählten Extras und Ausstattungspakete kommen wir auf einen Endpreis für den Golf 7 GTD Variant von 38.570 Euro.

Fast 100% RS-Zuschlag

Vom Wolfsburger Vorbild geht’s zum simply cleveren tschechischen Bruder. Skoda macht der Konzernmutter schon lange Konkurrenz und übertrumpft die VW-Kollegen teilweise sogar in puncto Preis/Leistung. Kann der Skoda Octavia Combi RS da mithalten. Den Skoda Octavia Combi gibt es in der allergünstigsten Variante schon ab 17.190 Euro. Der RS Combi mit DSG schlägt mit einem Startpreis von 33.090 Euro zu Buche. Fast 16.000 Euro mehr und somit doppelt so teuer wie die Basis, Respekt!

Mehr Radstand und Platz als Golf & Co

Dafür kommt er serienmäßig schon mit den schicken 18-Zoll Rädern um die Ecke und bietet den größten Laderaum. Er ist trotz MQB (Modularer Quer Baukasten)-Prinzip 12 Zentimeter länger als der Golf und hat einen um fünf Zentimeter längeren Radstand. Den Unterschied merkt man vor allem im Fond. Beim Skoda wählen wir Kopfairbags inkl. Seitenairbags vorn und hinten für 300 Euro um sicherheitstechnisch zum Golf aufzuschließen.

Das Businesspaket Amundsen (1.140 Euro) beinhaltet das mittelgroße Navigationssystem, dazu gesellen sich der Frontradarassistent für 270 Euro, der Fernlichtassistent für 190 Euro und der ProAktive Insassenschutz für 140 Euro. Plus Panoramaschiebedach für 1.095 Euro. Macht unterm Strich einen Listenpreis von 36.225 Euro für den Skoda Octavia RS Combi mit DSG.

Preiswertestes Basismodell mit magerer Ausstattung

Der Seat Leon ST FR DSG startet bei 30.310 Euro und damit 3.000 Euro unter dem Skoda Octavia. Das ist schon mal ein toller Anfang für Sparfüchse. Die sollten es aber auch hierbei belassen. Bringt man den temperamentvollen spanischen Bruder nämlich auf das Niveau der vorangegangenen beiden Autos, erlebt man sein emocionales Wunder: Weißer Lack kostet extra: 180 Euro.

Die 18 Zoll Bereifung liegt bei 420 Euro. Das Navigationssystem Plus reißt ein 1.710 Euro großes Loch in die Haushaltskasse. Absurd: Ordert man dieses Navi, werden zusätzlich 75 Euro fürs Notrad fällig. Weicht man auf das kleinere Navi für 690 Euro aus, muss man die Mapcare-Option für 120 Euro dazubuchen. Die Geschwindigkeitsregelanlage kostet 109 Euro, Fahrerassistenzpaket 1 und 2 schlagen mit 300 und 560 Euro zu Buche, das Panoramadach mit 970 Euro und die Voll LED-Scheinwerfer müssen mit 990 Euro extra bezahlt werden.

Seat lässt sich Sonderausstattungen geschickt dazubezahlen

Xenonlicht gibt es beim Seat nicht und da wir uns ja einen möglichst gleichwertigen Dreiervergleich wünschen, muss man hier halt in die Tasche greifen. Unterm Strich lauert die Überraschung: Der Seat Leon ST FR kostet in der von uns zusammengestellten Version 36.654 Euro und liegt damit fast 430 Euro über dem Skoda Octavia RS. Dafür, dass er den kleinsten Laderaum von allen drei Kombis besitzt, tritt er preislich also sehr selbstbewusst auf.

Der Golf reißt - oh Wunder - das größte Loch in die Haushaltskasse. Mit 38.570 Euro liegt er 2.345 Euro über dem Octavia. Beim Tschechen-Kombi gibt es dafür den größten Laderaum, die irrsinnig lange Lieferzeit von mittlerweile über zehn Monaten (!) und das adaptive DCC-Fahrwerk leider nicht einmal für Geld und gute Worte. Den Seat Leon ST FR trennen 1.916 Euro vom Golf. Listenpreis wohlgemerkt, EU-Reimporte nicht berücksichtigt. Die Suche nach der günstigeren Variant(e) hat sich somit also wohl erledigt.

Preiswert können wohl nur andere Hersteller

Preiswert sind alle drei nicht. Die vermeintliche Ersparnis bei den Alternativen dürfte sich beim späteren Wiederverkauf als Bumerang erweisen. Ob 38.570, 36.225 oder 36.654 Euro – das ist eine Menge Holz, egal ob es in Wolfsburg, Mladá Boleslav oder Martorell gehackt wird.

 

Golf Variant GTD

Seat Leon ST FR  TDI

Skoda Octavia RS TDI

Basispreis

 33.925 Euro  30.310 Euro  33.090 Euro

Endpreis bei identischer Ausstattung

 38.570 Euro  36.654 Euro  36.225 Euro

Die Bilder spiegeln nicht die tatsächlich und identisch ausgestatteten Fahrzeuge wieder, sondern dienen lediglich als Visualisierungsbeispiel.

Stand der Preise April 2015

1 Kommentar

  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    Ich bin für den Octavia RS - ist am günstigsten - bietet den meisten Platz und top "Grundausstattung". Übrigens > beim Innenraumfoto....ab Modelljahr 2015 ist das wesentlich schönere unten abgeflachte Sportlenkrad verbaut

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