BMW X5 xDrive 40e im VAU-MAX.de-Fahrbericht (2016)

Die Kraft der zwei Herzen

BMW X5 xDrive 40e im VAU-MAX.de-Fahrbericht (2016): Die Kraft der zwei Herzen
Erstellt am 29. November 2016

„Doppelherz“ hat die aktuelle Generation des X5 sicherlich nicht nötig, immerhin liefert BMW das SUV in der M-Version mit satten 575 PS aus. Ob das ökologisch sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Deutlich zukunftsorientierter fällt da der von uns gefahrene Plug-In-Hybrid aus.

Der BMW X5 xDrive 40e, so die die korrekte Typenbezeichnung, ist dabei das erste SUV der Münchner mit Stecker überhaupt. Optisch gibt sich das elektrifizierte Modell lediglich durch zwei kleine eDrive-Plaketten an den C-Säulen, den Kotflügeln und am vorderen “Tankdeckel“ zu erkennen. Selbst im Innenraum deutet bis auf den eDrive-Schalter in der Mittelkonsole wenig auf einen Plug-In-Hybrid hin.

Kleiner Schalter, große Wirkung

Für Vortrieb sorgt der von kleineren Modellen wie vom X4 28i bekannte 4-Zylinder-Turbo mit einer Leistung von 245 PS. Unterstützung bekommt der Turbomotor hier jedoch von einem 113 PS starken Elektromotor, der direkt ins perfekt abgestimmte und auch von uns hoch geschätzte 8-Gang-Automatikgetriebe integriert wurde.

Der Fahrer hat dabei die Wahl mit welchem Antrieb er unterwegs sein möchte. So managt das System im „AUTO eDRIVE-Modus“ automatisch, welcher Antrieb zum Einsatz kommt. Ist darüber hinaus das Navigationssystem aktiviert, analysiert es die Wegstrecke und lädt beispielsweise während der Autobahnetappe die Batterie auf, um später im Stadtverkehr emissionsfrei fahren zu können.

Die große Stärke liegt im Stadtverkehr

Komplett ohne Verbrennungsmotor geht es im „MAX eDRIVE“-Modus zu. Bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h sorgt hier ausschließlich der e-Motor für Vortrieb. Die von BMW angegebene Reichweite von 31 Kilometer sind jedoch ein rein theoretischer Wert. Selbst mit vollgeladener Batterie bescheinigte uns der Bordcomputer maximal 29 Kilometer Reichweite. Die am Ende, trotz Streicheleinheiten fürs Gaspedal und vorausschauender Fahrweise, mit maximaler Energierückgewinnung auf etwas über 20 Kilometer zusammenschrumpften.

Dennoch 20 Kilometer, die im täglichen Stadtverkehr einiges an Einsparpotenzial mit sich bringen. Schließlich ist gerade hier der Kraftstoffverbrauch durch häufiges Anfahren, Abbremsen und den Wartezeiten am höchsten. Mit einem Wirkungsgrad von 96% spielt der e-Motor gerade hierbei seine Stärke voll aus. Seine 250 Nm Drehmoment stehen bereits ab der ersten Umdrehung zur Verfügung und beschleunigen den über zwei Tonnen schweren X5 erstaunlich gut, um ihn abgasfrei im Stadtverkehr mitschwimmen zu lassen.

Steigt das Tempo jedoch an, kommt die 9-kWh-Batterie leider schnell an ihre Grenzen, sodass der Benzinmotor einspringen muss. Via Boost-Funktion arbeiten beide Antriebe bei einem beherzten Tritt aufs Gaspedal zusammen und sorgen für 313 PS, mit denen der X5 mehr als ordentlich bis auf 210 km/h beschleunigt. Überhaupt ist das harmonische Zusammenspiel zwischen Benzinmotor und e-Motor eine wahre Freude.

Aufladen per Motor oder Stecker

Dank des dritten „SAVE BATTERY“-Modus lässt sich die Batterie notfalls auch während der Fahrt aufladen oder mindestens deren Ladezustand erhalten. Viel sinnvoll ist aber ein Ladevorgang an einer klassischen Haushaltssteckdose. Hier ist der Speicher nach rund vier Stunden wieder komplett gefüllt. Etwas schneller geht es mit einer Wall-Box oder an einer öffentlichen e-Ladesäule.

Alles im Blick mit der BMW Connected-App

Via BMW Connected-App auf dem Smartphone lässt sich der Wagen nicht nur schnell finden, sondern auch der aktuelle Ladefortschritt verfolgen. Notfalls muss man halt noch ein Kaffee geordert werden, bevor es elektrisch weitergehen kann. Alle übrigen BMW Connected-Funktionen wie das Entriegeln der Türen, Betätigung der Lichthupe oder die individuelle Vorklimatisierung des Innenraums sind ebenfalls per Smartphone möglich.

Der BMW für Idealisten

Mit dem Pluy-in-Hybrid des X5 wagt BMW den nächsten Schritt in die richtige Richtung, hin zur Mobilität der Zukunft. Wer lediglich auf Kurzstrecken unterwegs ist, und wenn eine entsprechende Infrastruktur zum Laden vorhanden ist, kann das Potenzial des Plug-in-Hybrid sicherlich am besten nutzen. Allerdings fordern die langen Ladezeiten und die vergleichsweise geringe Kapazität der Hochvolt-Batterie reichlich Geduld und echten Idealismus vom Nutzer. Diesen Idealismus muss man allerdings auch schon beim Kauf mitbringen, denn mit einem Basispreis von 69.800 Euro ist der BMW 40e immerhin über 14.000 Euro teurer als der leistungsmäßig vergleichbare X5 25d mit 231 PS. 67 Bilder Fotostrecke | Die Kraft der zwei Herzen: BMW X5 xDrive 40e im VAU-MAX.de-Fahrbericht #01 #02

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