Dass man gelegentlich einen großen Umweg in Kauf nehmen muss um ans Ziel zu gelangen, ist nicht nur beim Autofahren der Fall. Getreu der Devise „lieber langsam fahren als lange stehen“, empfiehlt es sich, auch mal von der Autobahn abzufahren um einen Stau zu vermeiden als sich im aufgeheizten Cockpit seines PKW im Hochsommer (oh je) - und das eventuell auch noch ohne Klimaanlage (au weia) – grillen zu lassen.

Mit einem VW Corrado fing alles an

Auf das Thema „Tuning“ übertragen, irrt so mancher Freund tiefergelegter Karossen und gepimpter Autos von der einen Marke zur anderen (und manchmal auch wieder zurück), ehe er das Auto seiner Träume findet. Christian Burges aus Regensburg legte so eine Schrauberkarriere wie aus dem Bilderbuch hin. Ehe er seine Bestimmung in den vier Ringen fand, versuchte er sich an so manchem gegensätzlichen Konzept – und ließ wieder davon ab.

Der Golf 5 R32 stand als Zwischenstation auf der Liste

2009 holte sich der Chris (Spitzname: The Driver) einen Golf 5 in der „Königsklasse“, als R32. „Der Wagen war natürlich schön tief“, erinnert sich Chris, „aber irgendwann hatte ich die Nase voll vom ständigen Aufsetzen und Schleifen!“ Um endlich wieder ganz normal und sorgenfrei in das Parkhaus seines Vertrauens fahren zu können und in Augenhöhe mit Ampeln zu stehen, verkaufte er den Golf und investierte sein Geld in einen Porsche Cayenne. Die Zylinderzahl wuchs um zwei Pötte auf „Acht“, die Fahrhöhe stieg exponentiell zum Spritverbrauch. „Das schlimmste aber war die Höhenangst!“ resümiert Chris über seinen einjährigen Ausflug ins Zuffenhausener SUV-Segment.

Trotz brabbelndem V8-Sound erkannte der Mechatroniker, der seine Brötchen übrigens bei Osram verdient (allerdings nicht mit Glühlampen, sondern LED), die Ausweglosigkeit seines Verzweiflungsflirt mit dem Cayenne. Einen SUV tieferlegen machte nicht unbedingt Sinn – also weg mit der Kiste. Nur, was kaufen?

Vier Ringe zogen den Regensburger magisch an

Wieder zurück zum Golf? Dann müsste es aber ein Golf 6 R sein, von wegen Top-Modell und so. Da es vom Golf aber so viele Exemplare auf den Straßen gibt, schaute sich Chris lieber bei der Volkswagen-Tochter Audi um. Bei einem Händler fand er ein Modell, das man nicht wie Sand am Meer in der Szene findet: Die Rede ist vom Fünfzylinder-Turbo Audi TTRS. Endlich hatte Audi den herrlich heiseren Fünfer wieder im Programm. Und dann auch noch mit Turboaufladung, das war für Autoverrückte wie Chris gleichzusetzen mit Ostern und Weihnachten am selben Tag. Dank 340 PS sollte da auch kein Leistungshunger mehr aufkeimen.

Felgen, Fahrwerk, (fast) fertig.

„Ich hab darauf geachtet, dass der Wagen in einem perfekten Zustand ist. Und da er zudem noch über das Carbon-Paket und die Werks-V/max-Aufhebung verfügte, war der Kauf beschlossene Sache!“, so Chris. Vom Händler fuhr er den Neuerwerb gleich zu Andy Pfeffer in die Werkstatt, wo schon ein „gepfeffert.com made by KW Clubsport“-Gewindefahrwerk auf den Einbau wartete.

Quasi als Bonus gab es die Freigängigkeit der Räder gleich dazu. Kein Bördeln, kein Ziehen war nötig, der damals verbaute Felgensatz vom Q5 passte auf Anhieb unter die Radkästen. Das gilt auch für die aktuelle Kombination aus den 9x20er Audi S8-Felgen, die Chris als „Übergangsfelgen“ mit 225/30er Nankang Gummis spazieren fährt.

Mal sehen, ob Chris seiner tiefen Linie treu bleibt!

Keinesfalls als Übergangslösung dient die Front ohne Kennzeichenaufnahme. Sie verschwand unter „gepfefferter“ Hand, genauso wie die Audi-Ringe schwarze Farbe abbekamen. Zusätzlich „schwarz“ sah auch der Diffusor am Heck.

„Eigentlich bin ich wunschlos glücklich mit meinem Audi TTRS“, so Chris. Trotzdem konnte er die Finger nicht von weiteren Veredlungsmaßnahmen lassen. Mehr Carbon stand auf der Wunschliste. Und die eine oder andere Überraschung behält er sich für die nächste Saison auch noch vor. Solange es nicht wieder ein Cayenne wird..?

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: Audi TT RS

Baujahr: 2010

Motor: 2.5 Liter Reihenfünfzylinder-Turbo, Carbon-Paket, Öleinfüll- und Kühlwasserausgleichsbehälterdeckel vom Audi R8, V/max-Aufhebung, 340 PS

Räder: Audi S8 Felgen in 9x20 ET52

Reifen: Nankang in 225/30 R20

Fahrwerk: gepfeffert.com made by KW Clubsport-Gewindefahrwerk mit KW Koppelstangen

Karosserie: original Audi Suzukagrau, Grill ohne Kennzeichenaufnahme, Audi Ringe und Heckdiffusor schwarz gefärbt

Innenraum: Audi TT RS Sportsitze, originale Innenausstattung mit Audi Navigationssystem

32 Bilder Fotostrecke | Chris Cross – Superflacher Audi TT RS: Vom Golf über einen Porsche zum Audi gekommen #01 #02