Rückruf wegen möglicher Probleme an Abschaltvorrichtungen

Neue Schummelsoftware: Viele deutsche Hersteller betroffen - Offizielle Stellungnahme zum KBA-Bericht

Rückruf wegen möglicher Probleme an Abschaltvorrichtungen: Neue Schummelsoftware: Viele deutsche Hersteller betroffen - Offizielle Stellungnahme zum KBA-Bericht
Erstellt am 22. April 2016

Im Zuge der vom Bundesverkehrsminister angeordneten und vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) durchgeführten Abgas-Nachmessungen sollen europaweit rund 630.000 Fahrzeugen der Marken Audi, Opel, Porsche, Volkswagen und Mercedes-Benz in die Werkstatt. Grund ist aber nicht eine etwaige Schummelsoftware wie sie bei Volkswagen eingesetzt wurde, sondern das Zurückfahren der Abgasreinigung bei niedrigen Außentemperaturen. Dieser technische Vorgang ist gemäß einer EU-Verordnung ausdrücklich erlaubt, um einen Motorschaden zu verhüten. Das Verkehrsministerium ist allerdings der Auffassung, dass dieses so genannte Thermofenster im Zuge eines freiwilligen Rückrufs beschränkt werden sollte. Wie viele Mercedes-Benz Exemplare von der Aktion betroffen sind, war zum Zeitpunkt der Pressemeldung noch nicht bekannt. (Quelle n-tv, Bild: Maha)

Stellungnahme der Daimler AG zum Bericht des Kraftfahrtbundesamts (KBA)

 "Die Messergebnisse des heutigen KBA-Berichts sind aus unserer Sicht weitgehend nachvollziehbar. Wie andere Institutionen (z.B. das Department of Transport in UK) hat auch das KBA mit seinem Abschlussbericht bestätigt, dass es aufgrund der Messergebnisse keine Hinweise auf den Einsatz unzulässiger Software gibt. Abweichungen von den Grenzwerten sind - wie in anderen Untersuchungen auch - technisch plausibel erklärbar. Um die Abweichungen zwischen den Werten im Labor und denen im realen Fahrbetrieb zu reduzieren hat die EU für 2017 die Einführung des WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) sowie des Messverfahrens für die Real Driving Emissions (RDE) beschlossen. Dies wird von Mercedes-Benz ausdrücklich begrüßt und vollumfänglich unterstützt.

Mercedes-Benz investiert weiter auch in den Dieselantrieb und wird eine komplett neue Dieselmotorenfamilie auf den Markt bringen, die großflächig in der Produktpalette eingesetzt wird. Als erstes Produkt dieser Motorenfamilie unterschreitet der 4-Zylinder Dieselmotor in der neuen
E-Klasse die zukünftigen Grenzwerte schon heute. Bis 2019 wird jedes Pkw-Dieselfahrzeug von Mercedes-Benz in Europa mit der neuesten Generation der SCR-Technologie ausgerüstet sein. Darüber hinaus prüfen wir kontinuierlich, inwieweit wir die Effizienz der Abgasnachbehandlung in künftigen und bestehenden Fahrzeugen weiter verbessern können.
Wir bieten unseren Kunden der Kompaktfahrzeuge und der V-Klasse in Europa eine freiwillige Verbesserung des Emissionsverhaltens an. Bei der Einstiegsmotorisierung unserer Kompaktmodelle verbauen wir im Rahmen unserer Kooperation eine Motorenvariante von Renault (OM 607). Dieser Renault Grundmotor wird auf die Anforderungen unserer Mercedes-Benz Kompaktmodelle adaptiert. Wir wurden von unserem Kooperationspartner über das Software-Update informiert und werden diese Maßnahme selbstverständlich auf freiwilliger Basis auch unseren Kunden zeitnah anbieten. Damit werden wir im Laufe des Jahres eine deutliche Verbesserung der Emissionen erreichen.
Wir sind dazu in enger Abstimmung mit dem Kraftfahrtbundesamt und werden zu gegebener Zeit darüber informieren."

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