Offener Machtkampf in Wolfsburg

Ferdinand Piëch will Dr. Martin Winterkorn “killen“.

Offener Machtkampf in Wolfsburg: Ferdinand Piëch will Dr. Martin Winterkorn “killen“.
Erstellt am 13. April 2015

Über Nacht ist bei Volkswagen ein Machtkampf ausgebrochen, bei dem schweres Geschütz aufgefahren wird. Offenbar hat Ferdinand Piëch VW-Chef Winterkorn - vor allem wegen des schwächelnden USA-Geschäfts und vermeintlich zu hoher Kosten in der VW Produktion - im Fadenkreuz und will ihn zum Abschuss freigeben: „Piëch will ihn killen, aber Winterkorn kämpft." , zitierte die Bild am Sonntag einen Vertrauten aus dem Umfeld von Winterkorn.

Winterkorn selbst gibt sich kämpferisch: „Ich lasse mich nicht vom Hof jagen.", zitiert die Rheinische Post seine trotzige Reaktion. Der Auslöser für den Konflikt war ein Interview von Piëch mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Darin bekannte Piëch: „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn.". Klingt aufs erste Hören für Ottonormalverbraucher halb so wild, kommt aber in der Sprache der Wirtschaftsbosse faktisch einer Demontage Winterkorns gleich.

Winterkorn hat freilich mit den Arbeitnehmer-Vertretern im VW-Aufsichtsrat und dem Land Niedersachsen starke Verbündete im Rücken. Darüber hinaus meldete sich VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche, der auch Sprecher bei Volkswagens mächtiger Porsche-Familie und pikanterweise Piëchs Cousin ist, zu Wort: „Die Aussage von Herrn Dr. Piëch stellt seine Privatmeinung dar, welche mit der Familie inhaltlich und sachlich nicht abgestimmt ist.", zitiert ihn die Rheinische Post. Und damit ist der Konflikt übers Wochenende endgültig zum Machtkampf im Volkswagen-Konzern und zur Familienfehde im Hause Porsche/Piëch eskaliert.

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