ADAC Zurich 24h Rennen Nürburgring

Langstrecken-Klassiker mit dramatischen Finale und Sieg für Audi!

ADAC Zurich 24h Rennen Nürburgring: Langstrecken-Klassiker mit dramatischen Finale und Sieg für Audi!
Erstellt am 30. Mai 2017

Es war wieder ein Herzschlag-Finale: Die diesjährigen 24h auf dem Nürburgring waren an Dramatik kaum zu überbieten, zumindest am Ende. Schlussendlich konnte das Audi-Team Land Motorsport die begehrten Sieger-Trophäen in Empfang nehmen, und das, obwohl man kurz vorher schon als klarer Verlierer des Rennens dagestanden hatte. Verrückt!

Wechselbad der Gefühle!

Erst tief betrübt, dann im Land der Träume: Dank eines geistesgegenwärtigen Pokers beim letzten Boxenstopp zwei Runden vor Schluss erkämpften sich Markus Winkelhock, Kelvin van der Linde, Christopher Mies und Connor de Phillippi doch noch den Sieg beim 45. ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring, der eigentlich schon verloren schien. 90 Minuten vor Schluss hatte ein defekter Sensor am Audi R8 LMS mit der #29 das Team von Wolfgang Land noch nach vielen Stunden an der Spitze die Führung gekostet und den Traum vom Sieg scheinbar hatte platzen lassen. Als zwei Runden vor Schluss aber plötzlich Regen einsetzte, zog das Team bei einem eigentlich schon verpatzten Boxenstopp in letzter Sekunde noch Regenreifen auf und holte die schon enteilten Konkurrenten doch wieder ein. Diese waren noch auf Slicks auf der 25 Kilometer langen, völlig überfluteten Strecke unterwegs und hatten dem mit viel mehr Grip ausgestattene Land-Audi nichts entgegen zu setzen. Dem zu dieser Zeit führenden WRT-Audi #9 rutschte der greifbar nahe Sieg auf profillosen Slicks so noch durch die Finger. Schlussfahrer René Rast musste sogar noch Rang zwei an Nick Catsburg im BMW M6 GT3 #98 von Rowe Racing abgeben, nachdem beide für die letzte Runde auch auf Regenreifen gewechselt hatten.

"Push Push Push!!!"

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, für mich war das Rennen eigentlich schon verloren“, sagte ein fast sprachloser Markus Winkelhock nach seinem insgesamt dritten Nürburgring-Triumph nach 2012 und 2014, den 205.000 Zuschauer am gesamten Wochenende miterlebten. Für Christopher Mies war es der zweite Erfolg am Ring nach 2015, Kelvin van der Linde, Connor de Philippi und Teamchef Wolfgang Land kletterten zum ersten Mal ganz oben auf das Podest.Hitchcock-Krimi in den letzten Minuten. „Jetzt habe ich endlich verstanden, warum der Nürburgring ‚Grüne Hölle‘ heißt“, meinte de Phillippi. „Ich habe nur noch über Funk das Kommando bekommen: Push, push, push“, verriet Schlussfahrer van der Linde. „Das war ein echter Hitchcock-Krimi. Ich bin erleichtert und riesig stolz auf meine Truppe, die nie aufgegeben und immer gesagt hat: Das Rennen ist erst bei der schwarz-weiß-karierten Flagge zu Ende. Jetzt wird nur noch gefeiert“, sagte Wolfgang Land.

Wettergott hatte Spaß!

Der dreimalige Le-Mans-Sieger Marcel Fässler, der sich die #9 neben Rast mit Nico Müller und Robin Frijns geteilt hatte, ging auch am Tag nach seinem 41. Geburtstag in der Eifel wieder leer aus. Trotz aller Enttäuschung gönnte der Schweizer den Erfolg den Markenkollegen, „die den Sieg verdient haben“. Riesenjubel herrschte dagegen bei Rowe Racing. „Das war absolutes Chaos. Man hat nur noch nach Gefühl entschieden. Der zweite Platz ist für alle ein Gewinn. Die Show war gigantisch. Das war Motorsport der Extraklasse“, sagte Teamchef Hans-Peter Naundorf nach der bislang besten Platzierung seiner Mannschaft am Ring, die Catsburg mit Markus Palttala, Alexander Sims und Richard Westbrook erkämpfte. „Das war im sprichwörtlichen Sinne ein heißes Rennwochenende! Unglaublich tolles Wetter, harte Positionskämpfe bis zur letzten Minute und Fans, die eine Riesenparty gefeiert haben: Das 24h-Rennen war ein echtes Motorsportfest”, sagte Rennleiter Wolfgang Hornung, der nach 23 ¾ Stunden mit Eifel-untypischem Sonnenschein noch ein spektakuläres Finale im Regen erlebte. Nach dem hagel-Unwetter mit Rennabbruch im letzten Jahr sorgte auch 2017 mit dem Platzregen kurz vor Schluss der Wettergott für das Highlight im Rennen. Highlights konnten die Titelverteidiger von Mercedes-AMG hingegen keine setzen. Bester Mercedes-AMG war der Vorjahressieger von Black Falcon mit der #1 auf dem fünften Platz direkt vor dem Frikadelli-Porsche #31 auf Rang sechs. Der Wochenspiegel-Ferrari #22 erkämpfte sich Position sieben, bester Bentley war die #37 von Abt auf dem 16. Platz.

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