24h von Le Mans

Unfassbares Toyota-Drama mit glücklichem Ausgang für Porsche!

24h von Le Mans: Unfassbares Toyota-Drama mit glücklichem Ausgang für Porsche!
Erstellt am 22. Juni 2016

Unglaublich, unfassbar, sensationell! Es fehlen einfach die Worte für diese Schlussphase der 24h von Le Mans! Toyota ist 31 Jahre nach dem Debüt bei den 24 Stunden auf dem sicheren Weg zum Sieg, als das in Führung liegende Auto plötzlich wegen eines Defektes langsamer wird. Drei Minuten vor dem Ende überholt Porsche den langsam dahinrollenden Toyota und verteidigt somit erfolgreich seinen Titel aus dem Vorjahr. Bei Toyota fließen daraufhin bittere Tränen der Enttäuschung.

Start hinter dem Safety Car

Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte wurde das Rennen hinter dem Safety Car gestartet, weil kurz vor dem Start einsetzender Regen auf der Strecke für teils tiefe Pfützen gesorgt hatte. Obwohl der Himmel rasch aufklarte, blieb das Safety Car über 50 Minuten draußen. Nach einer Stunde waren daher erst zehn Runden beendet. Die Fans reagierten auf diesen überlangen Safety-Car-Einsatz gegen Ende mit einem gellenden Pfeifkonzert. Nach dem echten Start übernahm Neel Jani im #2-Porsche die Führung, doch rasch setzte sich Mike Conway im #6-Toyota an die Spitze. Früh kristallisierte sich heraus, dass es auf einen Zweikampf zwischen Porsche und Toyota hinauslaufen würde. Die vier Boliden der zwei Hersteller leisteten allesamt Führungsrunden im Rennen.

Audi früh ohne Siegchance

Die Ingolstädter mussten ihre Hoffnungen auf die Rückeroberung des Gesamtsieges früh zu Grabe tragen. Die #7 mit Andre Lotterer musste schon wenige Runden nach Freigabe des Rennens an die Box zu einer Reparatur. Audi musste den Turbo tauschen, was das Auto fünf Runden kostete. Es dauerte sechs Stunden, bis die #7 sich wieder an allen LMP2-Fahrzeugen vorbei gekämpft hatte. Bitter: Bei beiden Autos verlor man am frühen Abend Zeit, weil die Beleuchtung der seitlichen Startnummer nach einem Defekt wieder in Stand gesetzt werden musste. Die #8 hielt bis in die Vormittagsstunden immerhin einen Rückstand von zwei Runden, ehe man rund viereinhalb Stunden vor dem Ende zu einem langen Reparaturstopp einkehren musste.

Kein Tag für Underdogs

Vor dem Rennen hatte sich LMP1-Privatier Rebellion ernsthafte Chancen auf ein Podium ausgerechnet. Doch beide Autos des Schweizer Teams wurden von Defekten heimgesucht. Die #12 mit Heidfeld/Piquet/Prost verlor schon in der zweiten Rennstunde vier Runden und musste in der Nacht zu einer zweiten langen Reparatur. Die #13 mit Kraihamer/Tuscher/Imperatori lag bis vier Uhr morgens auf Rang 5, ehe das Auto mit Defekt ausrollte. Das ByKolles-Team fackelte nach 206 Runden - wie schon am Mittwoch - das Auto ab.

Porsche verliert ein Auto

Um 23:06 Uhr stoppte Brendon Hartley mit dem #1-Auto auf Platz drei liegend. Auf der Folgerunde schoss die Motortemperatur plötzlich in die Höhe, weshalb er erneut die Box ansteuern musste. Für satte 75 Minuten wurde an einem Schaden an der Wasserpumpe der #1 gearbeitet, ehe es für Hartley - mittlerweile aussichtslos zurück - wieder auf die Strecke ging. Doch schon nach wenigen Metern büßte er an Leistung ein und gurkte mit weit unter 100 km/h um die Strecke. Die neuerliche Reparatur dauerte 90 Minuten, sodass Hartley erst um 1:57 Uhr mit 38 Runden Rückstand wieder ins Rennen gehen konnte.

Das Duell um den Sieg

Ab den frühen Morgenstunden nahm das Duell um den Sieg so richtig Fahrt auf. Beide Toyota und Porsches #2 lagen teilweise nur durch acht Sekunden getrennt. Der Vorteil des japanischen Herstellers: Toyota konnte mit einer Tankfüllung 14 Runden pro Stint absolvieren und damit um eine mehr die deutsche Konkurrenz. Vier Stunden vor Schluss begannen plötzlich die Probleme bei #6: Zunächst drehte sich Kamui Kobayashi, dann ereilte Stephane Sarrazin ein Kühlungsdefekt, dessen Reparatur drei Runden dauerte. Danach trug der Franzose seinen Toyota nur noch im Sicherheitsmodus um die Strecke.

Das Drama in den Schlussminuten

Solide 50 Sekunden lag Kazuki Nakajima rund fünf Minuten vor dem Ende in Führung, als er plötzlich auf dem Funk über einen Leistungsverlust klagte. Sein Toyota wurde immer langsamer und rollte nur noch im Schritttempo über die Strecke. Drei Minuten vor dem Ende übernahm somit Jani im Porsche die Führung und erbte den Sieg. Bei Toyota flossen bittere Tränen an der Box. Die ausgerollte #5 fiel letztlich sogar komplett aus dem Klassement, weil das Auto die letzte Runde des Rennens nicht innerhalb der Maximalzeit von sechs Minuten beenden konnte.

Eine Zusammenfassung der GTE-Klassen gibt es in unserem Schwester-Magazin Americar.de:

Rennbericht der GTE-Klasse

Eine ausführliche Fotostrecke des Rennens findet ihr hier: 220 Bilder Fotostrecke | 24h von Le Mans: Impressionen des 24h-Rennens von Le Mans 2016 #01 #02

Quelle: motorsport-magazin.com

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