Happy Birthday - 30 Jahre BMW M3

Die große BMW M3-Story von 1986 bis heute!

Happy Birthday - 30 Jahre BMW M3 : Die große BMW M3-Story von 1986 bis heute!
Erstellt am 28. September 2016

Dieses Jahr feiert der M3 den 30. Geburtstag. Eine automobilen Ikone, die mit ihrem Produktionsbeginn 1986 das Segment der sportlichen Mittelklasse kräftig aufmischte. Der erste BMW M3 demonstrierte die neue Referenz, an der sich andere Hersteller messen lassen mussten. Die Konsequenz, mit der die BMW Motorsport GmbH als Vorläufer der heutigen BMW M GmbH bei der Entwicklung der ersten Generation des BMW M3 Rennsporttechnologie einsetzte, suchte ihresgleichen. In den folgenden drei Jahrzehnten verfeinerte BMW M sein Maßstäbe setzendes Erfolgsmodell von Generation zu Generation behutsam stetig weiter.

Das 30-jährige Jubiläum des BMW M3 bietet die ideale Gelegenheit, noch einmal an vier besonders interessante Modellvarianten zu erinnern, die aus verschiedenen Gründen nie über den Prototyp-Status hinauskamen. Als Überraschungsgäste auf der Geburtstagsparty ihres Stammvaters nehmen deshalb teil: der BMW M3 Pickup von 1986, der BMW M3 compact von 1996, der BMW M3 touring von 2000 sowie der zweite BMW M3 Pickup aus dem Jahr 2011.

DTM-Einsatz als oberstes Entwicklungsziel der ersten Generation des BMW M3

Die Idee hinter seiner Entstehung des M3 war, einen Rennwagen für den Motorsport zu entwickeln, den es auch für die Straße gab. Beim ausgewählten Einsatzgebiet handelte es sich um den serienmäßigen Tourenwagensport nach Gruppe-A-Reglement. Die Gruppe-A-Statuten besagten unter anderem, dass zur Homologation eines solchen Rennwagens innerhalb von zwölf Monaten mindestens 5.000 Einheiten mit Straßenzulassung verkauft werden mussten.

70 Bilder Fotostrecke | 30 Jahre BMW M3: Die Bilder des BMW M3 DTM E30 #01 #02 Chance, die Entwicklung des Serien- und des Rennfahrzeugs zeitlich parallel voranzutreiben, gab den Entwicklern enorme Möglichkeiten. So waren Achskinematiken, Federung und Dämpfung ebenso optimal auf die späteren Anforderungen im Rennsport hin ausgelegt wie die Bremsanlage, die das serienmäßige ABS mit innenbelüfteten Bremsscheiben vorn und einer vom Motor angetriebenen Hochdruckpumpe kombinierte. Einen deutlichen Hinweis auf die konsequente Orientierung in Richtung Rennsport gaben auch Details wie das Schaltschema des Getriebes mit „links unten“ liegendem ersten Gang.

Hinzu kamen umfangreiche Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung. Zwar wurde die Karosserie inklusive der breiten Radkästen traditionell aus Blech geformt, Front- und Heckstoßfänger sowie Seitenschweller, Kofferraumdeckel und Spoiler bestanden hingegen im Zuge des Intelligenten Leichtbaus aus Kunststoff. Und auch in puncto Aerodynamik legten die Experten von BMW Motorsport Hand an. Im Vergleich zur Serienkarosserie lief die C-Säule des BMW M3 etwas breiter und flacher aus, um die Strömung des Fahrtwinds besser auf den markanten Heckspoiler zu lenken.

Verstärkter Hightech-Einsatz auch im Antriebsbereich

Als Basis für den Motor bedienten sich die Experten der Motorsportabteilung des Zweiliter-Vierzylinders aus der Serienproduktion, dessen bauarttypisches geringes Gewicht und das hohe Drehvermögen optimale Voraussetzungen für einen Rennmotor darstellten. Um aber aus dem braven Alltagstriebwerk einen athletischen Sporttreibsatz zu machen, unterzogen sie ihn einer intensiven Kraftkur.

Man vergrößerten den Hubraum auf 2,3 Liter, rüsteten ihn zudem auf Vierventilbetrieb um. Dafür bedienten sie sich des entsprechend modifizierten Zylinderkopfs des bereits aus dem BMW M1 bekannten Sechszylinders, dessen Brennräume passenderweise im exakt gleichen Abstand zueinander standen wie die des Vierzylinders. Der Kurbeltrieb des BMW M3 wurde so steif ausgelegt, dass er auch 10.000 Umdrehungen pro Minute und mehr vertragen konnte.

Vom Sportgerät zum Schwertransporter: der BMW M3 Pickup (1986)

Als der BMW M3 der ersten Generation auf den Markt gebracht wurde, weckten seine herausragenden dynamischen Talente nicht nur bei den Kunden, sondern auch innerhalb der für dessen Entwicklung verantwortlichen BMW Motorsportabteilung Begehrlichkeiten. Bei allen erwiesenen Talenten des ersten BMW M3 – der Gütertransport zählte nur bedingt dazu.

Die Lösung für dieses Problem war schnell gefunden: Aus der Karosserie eines BMW 3er Cabriolets entstand ein BMW M3 Pickup. „Die Wahl für eine Cabrio-Rohkarosse als Basis fiel aus zwei Gründen“, erinnert sich Jakob Polschak, Leiter Fahrzeugmusterbau und Werkstätten der BMW M GmbH und seit mehr als 40 Jahren im Unternehmen. „Zum einen hatten wir damals zufälligerweise ein solches Fahrzeug in intaktem Zustand zur Verfügung. Zum anderen eignete sich das Cabrio dank der bereits eingebauten Verstärkungen perfekt für einen Umbau zum Pickup.“

Der erste BMW M3 Pickup verfügt nicht über die markanten ausgestellten Kotflügel des Originals, sondern trägt die schmale Karosserie des zivilen Großserien-Bruders. Unter der Haube kam zunächst der Motor des sogenannten „Italien-M3“ zum Einsatz, der wegen der dort geltenden Steuerbestimmungen auf zwei Liter Hubraum reduziert wurde und 192 PS leistete. „Zu einem späteren Zeitpunkt haben wir dann aber auf den originalen, 2,3 Liter großen Vierzylinder mit 200 PS umgerüstet“, verrät Polschak. Mehr als 26 Jahre verrichtete der BMW M3 Pickup auf dem Werksgelände zuverlässig seinen Dienst, bis er vor vier Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde.

Einstiegsmodell für junge Zielgruppen: der BMW M3 compact (1996)

1996 entstand der BMW M3 compact der aus der Idee, speziell jüngeren Kunden ein Einstiegsmodell in die Welt der BMW M Fahrzeuge zu präsentieren entstand. „In gewisser Weise kann der M3 compact als Urahn des heutigen BMW M2 gelten“, zieht der BMW M Werkstattleiter einen leicht nachvollziehbaren Vergleich mit einem Augenzwinkern. Wäre es zu einer Serienfertigung gekommen, wäre die Leistung des M3 Motors höchstwahrscheinlich noch leicht gesenkt worden. In dem Prototyp aber durften die gesamten 321 PS zu Werke gehen, die mit dem nur 1,3 Tonnen schweren Fahrzeug leichtes Spiel hatten.

Machbarkeitsstudie im Praxistest: der BMW M3 touring (2000)

Auch der Prototyp des BMW M3 touring ist das Ergebnis der Überlegungen zur Serienproduktion eines entsprechenden Modells. Anders als der M3 compact, der als Imageträger und zum Ausloten des Kundeninteresses unter anderem auch Journalisten für Testfahrten zur Verfügung gestellt wurde, diente der M3 touring ausschließlich internen Zwecken. „Wir konnten mit diesem Prototyp zeigen, dass wir einen M3 touring aus rein technischer Sicht weitgehend problemlos in die laufende Produktion des normalen BMW 3er touring integrieren konnten“, erklärt Jakob Polschak.

„Wichtig war unter anderem zu beweisen, dass wir die hinteren Türen des Serienmodells an die Breite der hinteren Radhäuser mit Nacharbeit anpassen konnten, ohne dafür neue, teure Werkzeuge zu benötigen.“ Nach dem Durchlauf in der Fertigungsstraße musste der M3 touring nur in geringem Maß per Hand nachbearbeitet werden, um beispielsweise die M spezifischen Anbauteile und Interieurdetails anzubringen.

Der Kreis schließt sich: der BMW M3 Pickup (2011)

Als der anfangs beschriebene BMW M3 Pickup der ersten Generation nach rund einem Vierteljahrhundert im Einsatz langsam doch anfing, erste ernsthafte Verschleißspuren zu zeigen, wurde es Zeit für einen Nachfolger. Wie schon bei der Premiere wählten die Verantwortlichen wegen der bereits vorhandenen Verstärkungen eine Cabrio-Karosserie. „Nachdem die Umbaumaßnahmen im Frühjahr 2011 zunächst ihren normalen, weitgehend unspektakulären Weg gingen, entstand plötzlich die Idee, das Fahrzeug für den bevorstehenden 1. April als entsprechenden „Scherz“ zu verkaufen“, so Polschak.

114 Bilder Fotostrecke | 30 Jahre BMW M3: Die Bilder der BMW M3 Studien und Prototypen #01 #02 Zur Vorbereitung darauf tauchten im Vorfeld des Datums unter anderem Erlkönig-Fotos von Abstimmungsfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife auf, die die Spekulationen um das vermeintlich geplante Serienmodell anheizten. Auch die am 1. April 2011 veröffentlichte offizielle Pressemitteilung klärte die Angelegenheit eher halbherzig auf. Erst im letzten Absatz folgt der dezente Hinweis, dass es sich um ein Einzelstück für den Einsatz als Werkstatt-Transportfahrzeug handele – das aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger sogar über eine Straßenzulassung verfüge.

Der BMW M3: sportliche Ikone und Fahrdynamik-Benchmark seit fünf Generationen

Vor ziemlich genau 30 Jahren begann die Produktion der ersten Serienfahrzeuge des BMW M3 – und damit eine Erfolgsgeschichte. 147 kW/200 PS leistete der 2,3-Liter-Vierzylinder mit Vierventil-Technik und beschleunigte den nur 1.200 Kilogramm schweren Wagen in lediglich 6,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Nochmals leistungsstärker präsentierte sich ab 1988 die Evo-Version, die mit 220 PS bis zu 243 km/h schnell sein konnte. Und 1990 kam dann die maximale Ausbaustufe der ersten Modellgeneration auf den Markt: der auf 600 Exemplare limitierte BMW M3 Sport Evolution mit 238 PS starkem 2,5-Liter-Motor. 75 Bilder Fotostrecke | 30 Jahre BMW M3: Die Bilder des BMW M3 E30 (1986-1991) #01 #02

Die zweite Generation des BMW M3, der E36 war ab 1992 zu haben

Die zweite, nicht speziell auf den Einsatz im Motorsport hin entwickelte Generation des BMW M3 trat ab 1992 deutlich dezenter auf. Mit seinem 210 kW/286 PS starken Dreiliter-Sechszylinder-Motor inklusive der neuartigen Nockenwellensteuerung VANOS, der ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmeter auf die Kurbelwelle wuchtete, stellte er zwei Weltrekorde auf: für die höchste Literleistung (97 PS/l) und das größte spezifische Drehmoment (108 Nm/l) eines Großserien-Saugmotors.

Im Rahmen einer umfangreichen Modellpflege wuchs der Hubraum des Reihen-Sechszylinders im Jahr 1995 von 2.990 auf 3.201 Kubikzentimeter, die Leistung stieg auf 236 kW/321 PS. Außerdem verfügte der neue Motor über Doppel-VANOS, also neben einer stufenlos verstellbaren Einlass- auch über eine vollvariable Auslass-Nockenwellensteuerung. Als erstes Großserien-Fahrzeug stand für den BMW M3 ab Sommer 1996 auch ein automatisiertes Schaltgetriebe zur Wahl, das sogenannte SMG-Getriebe. 50 Bilder Fotostrecke | 30 Jahre BMW M3: Die Bilder des BMW M3 Typ E36 (1992-1999) #01 #02

Ab 2000 rollte die 3. Generation M3 an

Dank Aluminium-Motorhaube mit Powerdome, den deutlich verbreiterten Radhäusern, dem aerodynamisch optimierten Gepäckraumdeckel inklusive Heckspoilerlippe und auch den vier Endrohren der doppelflutigen Abgasanlage trat der BMW M3 (E46) der dritten Generation ab 2000 optisch wieder deutlich markanter auf. Als Antrieb diente erneut ein Reihen-Sechszylinder-Saugmotor. Das komplett neu entwickelte Triebwerk schöpfte aus 3.246 Kubikzentimetern eine Leistung von 252 kW/343 PS und ein maximales Drehmoment von 365 Newtonmeter. 104 Bilder Fotostrecke | 30 Jahre BMW M3: Die Bilder des BMW M3 Typ E46 (2000-2006) #01 #02

Für die vierte Generation gab es einen V8-Saugmotor

Statt mit Reihen-Sechszylinder wie die beiden vorangegangenen Generationen hatte die 2007 vorgestellte vierte Auflage des BMW M3 (E90) einen nach Hochdrehzahlkonzept arbeitenden V8-Saugmotor mit 309 kW/420 PS unter der Haube. Zu den umfangreichen Maßnahmen in puncto Intelligenter Leichtbau zählten unter anderem das serienmäßige CFK-Dach und die fast komplett aus Aluminium gefertigte Vorderachse. 120 Bilder Fotostrecke | 30 Jahre BMW M3: Die Bilder des BMW M3 Typ E90/E92/E93 (2007-2013) #01 #02

In seiner aktuellen Version hat der BMW M3 (F80) seinen 6-Zylinder-Reihenmotor zurück

Die aktuelle fünfte Generation des BMW M3 (F80) kam im Frühjahr 2014 auf den Markt. Analog zur geänderten Nomenklatur der Serienmodelle heißt nur noch die viertürige Limousine M3, das Coupé und das Cabrio tragen die Modellbezeichnung M4. In allen drei Karosserievarianten sorgt ein Reihen-Sechszylinder-Motor mit M TwinPower Turbo Technologie, Hochdrehzahlkonzept und 317 kW/431 PS für Vortrieb. Konsequente intelligente Leichtbaumaßnahmen sparen rund 80 Kilogramm Gewicht im Vergleich zum Vorgänger.

Als Hommage an die 30-jährige Erfolgsgeschichte des BMW M3 legte die BMW M GmbH in diesem Sommer eine exklusive, weltweit auf 500 Einheiten limitierte Sonderedition auf: den BMW M3 „30 Jahre M3“. Mit seiner Außenfarbe Macaoblau metallic schlägt er die Brücke zur ersten Generation des BMW M3, für den dieser Farbton einst erstmals angeboten wurde. Dank des im Lieferumfang enthaltenen Competition Pakets – inklusive umfangreicher Modifikationen im Antrieb- und Fahrwerksbereich – wächst die Motorleistung des Jubiläumsmodells um 14 kW/19 PS auf 331 kW/450 PS. 44 Bilder Fotostrecke | 30 Jahre BMW M3: Die Bilder des BMW M3 Typ F80 (seit 2014) #01 #02

 

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