Der Wettergott scheint ein Herz für Tuningfreunde zu haben. „Wir haben mit Petrus gepokert und gewonnen“, berichten die gut gelaunten Organisatoren des 14. Midwintermeetings, das am 6. März 2016 im niederländischen Deurningen über die Bühne gegangen ist.

Bei Frans op den Bult startete die Treffensaison 2016

Das Treffen ist für viele tuningbegeisterte Autofans alljährlich ein fester Bestandteil des persönlichen Eventkalenders und wird von Besuchern aus vielen Teilen der Niederlande und Deutschlands angesteuert. Selbst aus Großbritannien reisen Jahr für Jahr Treffenbesucher an und feiern den Saisonauftakt auf der Rastanlage „Frans op den Bult“, Wetterkapriolen inklusive.

Der Regen machte eine Pause und ließ die Tuningfreunde feiern

Von ergiebigem Neuschnee und trotzdem rappelvollem Treffengelände (2013) bis zu frühlingshaften 20 Grad, an die wir uns vor zwei Jahren (äußerst gern) zurück erinnern ist man wettertechnisch vor nichts sicher. Vor der Bürokratie in Holland übrigens auch nicht, wie Chris Muller und Jacco van Genderen bei den Vorbereitungen für das 2016er Event erfahren mussten. Immer schärfere Auflagen und höhere Hürden gilt es zu meistern, das wiederum bedeutet einen steigenden Zeitaufwand bei der Vorbereitung.

Der Amtsschimmel wiehert inzwischen auch in Holland sehr laut

183 Bilder Fotostrecke | 14. Midwintermeeting in Deurningen/NL (2016): So war es bei der Tuning-Saisoneröffnung in den Niederlanden #01 #02 „Wir haben die Genehmigung für das Treffen im Oktober beantragt und erst vor rund zwei Wochen erhalten“, so Jacco vom Team VW-Speed.nl. Trotz aller Widrigkeiten: Zusammen mit dem engen Freundeskreis und der Unterstützung und Hilfe anderer Clubs wie dem „VW Team de Snippeling“ gelang wieder ein rundum rundes Treffen mit Pokalvergabe, Händlerständen, Snacks und Imbissen und natürlich Musikberieselung aus riesigen Lautsprechern. In den Vormittagsstunden füllte sich das Gelände relaxt und entspannt mit über 2.000 Besuchern, die sich bei einem chilligen Spaziergang durch endlose Autoreihen einen Überblick über die neuen Projekte der Tuningszene verschafften.

Sehr beliebt: Renault-Felgen an VW-Achsen

Alles war vertreten: Vom nigelnagel-Neuwagen bis zu den „Ratten“, die auch dieses Mal zahlreiche anerkennende Blicke und Kommentare für ihre liebevoll „heruntergekommen“ hergerichteten Kunstwerke ernteten. Ein Golf 1 mit Golf 1-Anhänger in der XL-Version war ebenso unter den rund 800 Autos auszumachen, wie ein Golf Country mit VR6-Motor und jede Menge Renault-Felgen an VW-Achsen.

Von der Ratte bis zum neuen Skoda Superb war alles vertreten

Der besondere Charme des Midwintermeetings liegt auch darin, dass ein über die Jahre gewachsener Freundeskreis bereits am Vortag anreist und teilweise bei den Vorbereitungen behilflich ist. Am Vorabend gibt es dann ein gemeinsames Abendessen in familiärer Atmosphäre und das eine oder andere Feierabendbierchen in geselliger Kneipenrunde. Dabei werden neue Kontakte geknüpft und bestehende Freundschaften weitergepflegt, denn letztendlich geht es beim Thema Tuning um das gemeinsame Hobby und den Spass am Auto, das für die einen nur Mittel zum Zweck ist und für die anderen der Mittelpunkt des Lebens.

"Dank" Oldtimer-Regelung haben alte Fahrzeuge im Winter Pause

Und so ist es vollkommen egal, ob die Autos mit Airride oder Gewindefahrwerk tiefergelegt sind, ob sie lackiert, foliert oder verwittert sind, ob sich mehrteilige BBS-Felgen oder einteilige Stahlräder an den Achsen befinden oder ob es sich um „Trailerqueens“ oder „Daily Driver“ handelt: Einmal mehr ist der sympathischen Truppe aus den Niederlanden ein gelungenes Rundumpaket aus Gastfreundschaft und einem coolen Sonntag am Märzanfang gelungen. „Und eigentlich ist das Midwintermeeting ja im Februar“, ergänzt Chris Muller vom Orga-Team, „doch aufgrund der Gesetzgebung für Oldtimer in den Niederlanden dürfen Fahrzeuge mit Oldtimer-Status in den Monaten Dezember, Januar und Februar nicht bewegt werden. Daher lassen wir das Event im März stattfinden, dann dürfen alle wieder fahren“.

Und was wäre denn ein Midwintermeeting ohne die vielen, beliebten und älteren Fahrzeuge? Daraus lernen wir: Petrus hat ein Herz für Autotuner, ganz anders als die niederländische Regierung. Aber vielleicht schafft es der Wettergott ja auch dort eines Tages, für Erleuchtung zu sorgen.