Wenn Highline nicht high genug ist - Extremer Edel-Bora mit Airride und zahllosen Extras

Lack und Voll-Leder bis der Arzt kommt

Wenn Highline nicht high genug ist - Extremer Edel-Bora mit Airride und zahllosen Extras: Lack und Voll-Leder bis der Arzt kommt
Erstellt am 25. April 2012

Jaja, der VW Bora. Das Stiefkind im Konzern. Einst als Jetta auf die Welt gekommen, dann in "Vento" umgetauft, der "Bora" konnte das biedere Stufenheck-Image in Europa auch nicht aufpeppen, nun darf er es wieder als "Jetta" (mehr oder weniger erfolgreich) versuchen. Die Tuning-Gemeinde verschmähte den Golf mit Kofferraum aus Gewohnheit, zumindest hierzulande. Anders in den USA. Dort genießt der Rucksack-Rabbit seit jeher einen anderen Ruf.

Vom Outsider zum Insider

Wenn man sich in Deutschland an ein Bora-Projekt wagt, dann zählt man zu den Außenseitern. Die Masse schraubt halt an Golf & Co. Aber werkelt man denn nicht gerade um des Abhebens von der Masse wegen? So dachte auch Jens Aulenbacher als er sich in dieses 2004er Highline Modell verguckte.

Die Highline Ausstattungsvariante ist ja so etwas wie die beste und edelste Form der Ausstattung. Das geht bei kleinen Gimmicks wie Zierleisten los und gipfelt in geringeren Zuzahlungen für Extras. Was Jens allerdings aus seinem Bora gezaubert hat, dagegen mutet der Begriff "Highline" fast schon wie eine dicke Untertreibung an.

Mit Striplot zum Felgenstriptease

Satt und breit steht der Wagen da, die Karosserie ruht auf den mächtigen 18-Zöllern mit Stern auf der Nabenabdeckung. Da paßt kein Blatt Papier mehr zwischen Gummi und Radlauf. Damit ein Auto so perfekt dasteht, ist eine Menge Feinarbeit und sorgfältige Planung vonnöten. Das ging schon bei der Anpassung der Felgen los. Die Zweiteiler sind eine Sonderserie von BBS, stammen ursprünglich von einer S-Klasse und messen 8,5x18 ET44.

Das Felgenbett wurde beim Oberflächenspezi Striplot auf Hochglanz poliert und der Stern in Apricotbeige lackiert. H&R Adapterplatten stellen den Kontakt zwischen dem 5x112er und dem 5x100er VW Lochkreis her.

Anders als die originalen Ballonreifen zog Jens 215/35er Kumhos auf und liefert so den minimal möglichen Kontakt zwischen Aluminium und Asphalt.

Tief in die Trickkiste wurde auch beim Thema Fahrwerk gegriffen. Dank G.A.S. Airride geht der Bora maximal zu Boden. Mittels Smart Domlagern wurde noch das Extra-Quentchen Tiefe herausgekitzelt. Auf der Hinterachse fährt Jens 2° negativen Sturz. Alles für den perfekten "Stance", wie man in der Szene so schön sagt. Eine perfekte Anpassung der Radläufe sorgt dafür, dass der Bora makellos und bis auf den Boden abgesenkt werden kann. Die Reifen verschmelzen förmlich mit dem Fahrzeugblech.

Einmal volltanken - gern, aber wo?

Karosserietechnisch ist Jens´ Bora wirklich die Härte. Nicht nur dass er Türgriffe und Embleme sowie Aussparungen wegschweißte (der NoSign-Grill erscheint da mehr als obligatorisch), er ließ sich auch etliche, auf den zweiten Blick sichtbaren Gimmicks einfallen. Machen wir uns mal auf die Suche nach dem Tankdeckel. Klar - normalerweise ist der im rechten Seitenteil, zwischen Rückleuchte und Fondtür.

Hahaa, von wegen! Da ist er schonmal NICHT. Aber wo dann? Des Rätsels Lösung offenbart sich, wenn Jens einen versteckten Schalter betätigt. Ein Linearmotor von einem Krankenhausbett sorgt dafür, dass die rechte Rückleuchte ausfährt und so den Zugang zum Tankstutzen freigibt. Damit die Beleuchtung ordnungsgemäß funktioniert, verlängerte Jens den zugehörigen Kabelbaum. Ein Staubsauger (!) spendete den Kabelaufroll-Mechanismus um den gleichnamigen Salat zu verhindern.

Während die Heckstoßstange für einen glatten Übergang mit ihrem SRS-Tec Ansatz verspachtelt wurde und CSR-Metallschweller die Seitenlinie tiefer wirken lassen, ist die Frontschürze eindeutig in Richtung "Hardcore" anzusiedeln. Aus Bora- und BMW E61-Teilen zusammengepuzzelt, in der Mitte um satte 23cm eingekürzt und nahtlos wieder zusammengefügt, sorgt die Stoßstange für ein ganz neues Fahrzeuggesicht. Genial dazu fügt sich die US-Stoßleiste mit Seitenmarkierungsleuchten ein, als wäre nix gewesen. Haben wir eigentlich erwähnt, daß Jens die Xenonscheinwerfer zerlegt, teillackiert und mit Lederintarsien versehen hat..?

Mit dem zweiten Tacho sieht man besser

Der nächste Custom-Overkill wartet nach dem Öffnen der Türen. Da scheint wohl jemand zu tief ins Glas geschaut zu haben, wie? Nein, Ihr seid genau so nüchtern wie wir; dieser Bora besitzt zwei Tachos. Einen Links, den anderen auf der Beifahrerseite. Um so etwas umzusetzen, bedarf es jeweils eines deutschen Armaturenbretts (klar, die Briten haben das Lenkrad ja auf der anderen Seite).

Dann zersäge man das Ganze in mehrere Einzelteile und füge es passend wieder zusammen. Der Beifahrertacho ist nicht nur Zierde, sondern voll funktionsfähig. Alles, was die Instrumente auf der linken Seite anzeigen, wird also rechts gespiegelt. Über zwei Monate tüftelte Jens an der Elektronik, die dies möglich machte.

Fast schon ein Schattendasein fristet der nicht minder spektakuläre HiFi-Ausbau der Limousine. Der Kofferraum ist dank eines Show-Einbaus gut mit den beiden Endstufen und dem Subwooferpärchen gefüllt. TFT-Monitore finden sich im Himmel und in den Kopfstützen wieder, noch dazu wurde der komplette Innenraum mit cremefarbenem Leder und beigem Alcantara bezogen.

Fährst Du schon oder lederst Du noch?

Da darf der Motorraum selbstverständlich nicht zu kurz kommen. Lederbezogene und bestickte Abdeckungen und Verkleidungen lassen den Verdacht aufkeimen, daß das Wort "Motorwäsche" hier wohl ein Tabuthema sein dürfte. Der 1.9 Liter TDI sollte auch tunlichst stubenrein sein, sollte der Besitzer keinen Herzinfarkt bekommen.

Der Laie mag staunen und sagen "mehr geht nicht", der Eigentümer dieses rundum veredelten Gefährts schmiedet jedoch schon wieder neue Umbaupläne. Es gibt noch den einen oder anderen Winkel, der noch kein Leder gesehen hat und etwas Feinarbeit kann nicht schaden. Schauen wir mal, was sich Jens noch so alles einfallen läßt...!

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Bora 1.9 TDI Highline

Baujahr: 2004

Motor: 1.9 TDI, technisch Serie, Abdeckungen von Motor, Batterie und Luftfilter mit Leder und Alcantara bezogen und mit Ziernähten abgesteppt

Räder: 2tlg. Mercedes W140 AMG Räder, 8,5x18 ET44, Stern apricotbeige lackiert, Bett von Striplot hochglanzpoliert, VW Radschraubenabdeckungen lackiert, H&R Lochkreisadapter (vorne 30mm, hinten 15mm)

Reifen: Kumho in 215/35 R18

Fahrwerk: G.A.S. Airride V2, Smart Domlager für zusätzliche Tieferlegung, Hinterachse mit 2° Sturzkorrektur

Karosserie: Türgriffe, Embleme und Seitenblinker zugeschweißt, Antenne entfernt, Tankdeckel gecleant und hinter rechte Rückleuchte verlegt, Xenonscheinwerfer mit Leder und Lack veredelt, Eigenbau Frontschürze aus Bora und BMW E61-Teilen zusammengefügt, US Stoßleiste mit Sidemarkern, CSR-Metall-Seitenschweller, Heckstoßstange mit anlaminierter SRS-Lippe, Lackierung in Blue Anthrazit Metallic

Innenraum: Armaturenbrett aus deutschem und englischen Fahrzeug zusammengefügt, zwei Tachoeinheiten mit gespiegelten Anzeigen, komplettes Interieur, Sitze, Verkleidungen, Mittelarmlehne und Himmel mit cremefarbenem Leder und beigem Alcantara bezogen, Kunststoffteile lackiert

ICE: JVC Headunit, zwei Lightning Audio Verstärker, zwei Subwoofer, 1 TFT Monitor im Dachhimmel, TFT Monitore in den Kopfstützen. Heckausbau in GFK und MDF, mit Leder und Alcantara bezogen

Dank an: Karosseriebau Woll + Familie, Fuchs, Alex, Bassti, Mareike, Lackiererei Wolf, Bora Forum, Faber Lurchi

72 Bilder Fotostrecke | Wenn Highline nicht high genug ist - Extremer Edel-Bora mit Airride und zahllosen Extras: Lack und Voll-Leder bis der Arzt kommt #01 #02

2 Kommentare

  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    sehr schick, vor allem die Kombination der Farbe und der roten Rülis
  • naklarVW

    NaklarVW

    Schöner Bora...Die Eigenbau Frontschürze gefällt mir...Die Scheinwerfer teils lackiert und mit Leder bezogen find ich sehr schön...Der Inneraum sieht Super aus und mit der zweiten Tachoeinheit weiß auch der Beifahrer wie die Aktuelle Reisegeschwindigkeit ist... Rund um toller Wagen

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