VW Jetta 2 wie Pech und Schwefel

Ein „Hella Show and Shine“-Finalist unter der Lupe

VW Jetta 2 wie Pech und Schwefel: Ein „Hella Show and Shine“-Finalist unter der Lupe
Erstellt am 4. Februar 2016

Irgendwann verlässt jeden der Spass am Auto. Ausgeschraubt der Traum, etwas neues muss her. Manche zelebrieren das Ritual der Erneuerung jährlich, andere wechseln sogar öfter ihre Gefährte. Bernd ist anders. Bernd kann nicht anders, als ein und dasselbe Auto immer wieder umzubauen. Mit der jüngsten Evolutionsstufe seines VW Jetta schaffte er es 2015 ins Finale des beliebten „Hella Show and Shine Awards“ und ist auch sonst europaweit auf vielen Autotreffen zu Gast.

Zwei sind nicht zu bremsen

An das Kaufdatum seines VW Jetta erinnert sich Bernd noch ganz genau: „Das war am 15.11.1996. Ich wollte unbedingt zum 18. Geburtstag ein Auto haben. Und das hab ich heute noch!“ Der VW-Fan aus Gevelsberg wechselte in all den Jahren Lacke und Felgen, wie andere ihre Socken. Große Stoßstangen, kleine Stoßstangen, polierte Porschefelgen, dann wieder lackierte Mehrteiler – es gibt wohl kaum einen Trend, den der Ruhrpott-Schrauber nicht mitgemacht hätte.

2013 folgte der aktuelle Umbau. Teils entwickelte sich der Wagen fort, teils machte er optische Rückschritte. Dabei war er bereits vor langer Zeit auf unseren Seiten zu Gast - HIER Klicken. Doch mit dem Auto von einst hat Bernds „Stufe“ nicht mehr viel gemeinsam.

Zwei außer Rand und Band

81 Bilder Fotostrecke | VW Jetta 2 wie Pech und Schwefel: Bernd Stich und sein 2015er "HSSA"-Auto unter der Lupe #01 #02 Dank fleißiger Helfer und Freunde zerpflückte Bernd seinen Jetta bis aufs blanke Blech. Ehe er „VR6“ sagen konnte, befand sich der aus einem Golf 3 stammende Sechszylinder bereits an der frischen Luft. Im gecleanten Motorraum wischte der Klempner aus dem Pott einmal feucht durch und beseitigte Überbleibsel der vergangenen Jahre. Die Radläufe wurden nachgearbeitet und in originaler Optik wiederhergestellt und der Unterboden blitzsauber geschliffen um später ebenfalls in Wagenfarbe erstrahlen zu können.

Zwei Himmelhunde auf dem Weg zu Hella

Türen vom 1986er Modell verpassen dem Jetta eine optische Alterung und die bei Retro-Fans so beliebten Dreiecksfenster. Das Fahrwerk durfte bleiben. Das „G.A.S.“-Luftfahrwerk leistet bereits seit 15 Jahren gute Dienste und senkt den Wagen bei Bedarf rücksichtslos tief ab. „Ohne dass am Auto herumgeschnitten werden musste“, wie Bernd betont. Statt den Luftbehälter hinter einem fetten Kofferraumausbau zu verstecken, darf sich das Reservoir jetzt sichtbar und chromglänzend im Heckabteil präsentieren. Ein mit Laminat verkleideter Kofferraum tut sein übriges zur Wohlfühlatmosphäre.

Nankang und BBS: Zwei, die sich verstehen

Die Felgen überdauerten ebenfalls die aktuellste Evolutions“stufe“ des Stufenhecks. Bildschöne BBS-Felgen in 7,5x17 Zoll schmeicheln sich um die Gummiflanken von 185/35er Nankangs und tauchen bei Bedarf tief in die Radhäuser ein.

Im Innenraum bekam das Golf 3 Armaturenbrett, genau wie die Verkleidungen von A-, B- und C-Säulen einen matten Anstrich mit braunem Lack. Nicht nur der basslastige Heckausbau flog raus, auch aufs Radio verzichtete Bernd jetzt komplett. Wenn er jetzt mit seiner Freundin in den originalen, mit Kunstleder und Cordstoff bezogenen, Porsche-Sitzen Platz nimmt, umfassen seine Hände das antike Holzlenkrad von Raid und im Fahrtwind säuselt das gewisse Etwas durch– ja, da kommt Retro-Flair auf.

Zwei Supertypen in Schwelm

Und wer meint, mit den Jahren kommt die Ruhe und Vernunft – der kennt Bernd nicht. Neben seinem Jetta-Treffen, das entgegen anderslautender Ankündigungen nun doch eine Fortsetzung erfahren wird, werkelt er gerade an einem neuen Projekt: Diesmal hat er sich einen T3 Bus vorgeknöpft und baut diesen um. Irgendwann ist auch dieses Thema beendet, und was kommt dann? Ganz klar – dann ruft der Jetta wohl wieder.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Jetta 2

Baujahr: 1989

Motor: 2,8 Liter VR6 (AAA) aus einem Golf 3, Ansaugbrücke und diverse Motorteile poliert und verchromt, Supersport Edelstahlanlage ab Kat

Getriebe: Golf 3 VR6, in glanzschwarz lackiert

Fahrwerk: G.A.S. Airride

Bremsen: G60 Bremsanlage

Räder: mehrteilige BBS-Räder in 7,5x17 Zoll, Sterne in BBS-Gold lackiert, Betten hochglanzpoliert

Reifen: Nankang in 185/35 R17

Karosserie: Unterboden gecleant, Radläufe in Originaloptik gezogen, Türen vom 1986er Jetta, Motorraum gecleant und diverse Teile versteckt verlegt, Neulackierung in Nevadabeige

Innenraum: Golf 3 Armaturenbrett sowie diverse Verkleidungsteile in mattbraun lackiert, Raid-Holzlenkrad, Porsche Sitze und Verkleidungen mit Kunstleder und Cord bezogen, Käfer-Schalthebel, beigefarbener und braun gekettelter Vorwerk-Teppich, Kofferraumausbau mit Laminat und Chrom-Lufttank, VW-Zeichen vom T2 in Kofferraumdeckel eingebaut

Dank an: Fox, Timo, Ralf, Michelle, den Kasten Bier

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community