Vorsicht, bissig! - Corrado CUP Edition

1992er Corrado auf 280 PS und Leichtbau getrimmt

Vorsicht, bissig! - Corrado CUP Edition: 1992er Corrado auf 280 PS und Leichtbau getrimmt
Erstellt am 28. August 2014

Gut Ding will Weile haben - dieses Sprichwort trifft hundertprozentig auf den Corrado des Südtirolers Hubert Plaikner zu: Gut viereinhalb Jahre investierte der Schrauber in seinen Corrado. Dafür kann sich nach dieser langen Zeit das VW Coupé mit seinem 1,8T-Motor, 6-Gang-Getriebe und dem komplett auf Motorsport getrimmten Innenraum mehr als sehen lassen.

Diese traumhafte Konstitution hatte der Corrado nicht immer. Hubert selbst bezeichnet den Zustand zum Zeitpunkt des Kaufs als Ratte. Da der Schrauber ohnehin Größeres vorhatte, war ihm das allerdings egal und zudem rettete er eigentlich den Volkssportwagen vor dem Schrottplatz.

Ein Corrado entgeht der Schrottpresse

So wurde der Wagen kurz nach dem Kauf vollständig in seine Einzelteile zerlegt. Wie das Erscheinungsbild des Zweitürers später sein sollte, stand im Großen und Ganzen fest. Mit Flex und Schweißgerät war Hubert über Wochen hinweg an der Karosserie zu Gange.

Er cleante den Motorraum vollständig, verschloss Löcher und entfernte Halterungen. Ganz ähnlich erging es dem Innenraum, Rücksitzbank oder gar Kofferraum standen nicht auf seinem Plan, dafür aber ein TT-Tankdeckel und 18 Zoll-Felgen im Porsche-Turbo-Look. Um eine ausreichende Freigängigkeit der Räder zu garantieren, schnitt Hubert alle Radläufe auf und setzte Blechstreifen dazwischen, um die originale Radlaufkante zu erhalten.

Perfektes Fahrverhalten dank KW-, Porsche- und VR6-Parts

Fahrwerkstechnisch rüstet der Italiener auf ein KW-Gewindefahrwerk in der Variante 2-Ausführung um. Vorne und hinten stammen die Achsen vom Corrado VR6. Für die Verzögerung am Heck ist eine VR6-Bremsanlage zuständig, während es vorne eine ganze Nummer üppiger zugeht. Hier nehmen Porsche Cayenne-Bremssättel zuverlässig und bissig die 334er R32-Bremsscheiben in die Zange.

Natürlich hat der ganze Aufwand in Sachen Fahrwerks- und Bremsen-Setup einen tieferen Sinn, denn der G60-Originalmotor ist Vergangenheit. Von der Leistungsentfaltung und der Zuverlässigkeit seines Polo 6N 1,8T angetan, war der 20V-Turbomotor auch für den Corrado seine erste Wahl.

Leichter und stärker als jeder VR6

Die Basis bildet ein 225 PS starker 1,8T aus einem Audi S3. Dank großem Ladeluftkühler, 68er Abgasanlage und einem dazu passenden Software-Update werkeln heute 280 PS unter der Motorhaube.

Zusammen mit der radikalen Gewichtsreduzierung im Innenraum ist das Power mehr als genug. Schon am Anfang der Umbauphase entschied sich Hubert für einen Motorsport-Look im Innenraum, auf Rücksitze, Türpappen, Seitenverkleidungen oder einen Dachhimmel konnte also verzichtet werden. Dafür sollte ein Überrollbügel aus Stahl, versteift mit Kreuz- und H-Streben, Einzug halten.

Es lebe der Motorsport

Zusätzliche Gewichtseinsparung brachten die Polo Position-Schalensitze von Recaro, in denen Vier-Punkt-Gurte Fahrer und Beifahrer sicher festhalten. Die sechs Vorwärtsgänge des Audi S3-Getriebes werden übrigens absolut motorsportmäßig mit einer CAE-Schaltkulisse eingelegt, passend dazu hält der Fahrer ein 32er Raid-Lenkrad in der Hand.

Giftgrüne Akzente

Damit es nicht zu kahl im Innern aussah, spendierte Hubert dem Armaturenbrett einen Alcantra-Überzug und verlieh mit einigen auffälligen Farbakzenten dem Corrado den letzten Schliff. So sind nicht nur die 18-Zöller, Anbauteile und Verkleidungen des 1,8T in Giftgrün eingefärbt. Auch die Tachonadeln und Skalen, der Cup Edition-Schriftzug im Tacho, die Beschriftungen auf der Mittelkonsole und das VW-Emblem im Lenkrad stechen giftig ins Auge und sorgen für eine bissige Optik im Cup-Corrado.

Fotos: Bernd Eckl www.volkscarphoto.com

Technische Daten

28 Bilder Fotostrecke | 1992er Corrado auf 280 PS und Leichtbau getrimmt: Corrado CUP Edition #01 #02 Fahrzeugtyp: VW Corrado G60
Baujahr: 1992
Motor: Umbau auf 1,8T-Motor, Kennbuchstabe BAM, 68er Abgasanlage, Ladeluftkühler vom Rallye-Golf, Motorraum gecleant, Anbauteile des Motors lackiert oder poliert
Getriebe: 6-Gang-Getriebe vom Audi S3
Fahrwerk: Vorder- und Hinterachse vom Corrado VR6, KW-Gewindefahrwerk Variante 2, Domstrebe vorn
Bremsen: Vorne Bremssättel vom Porsche Cayenne mit R32 Bremsscheiben, hinten VR6 Serie
Räder: RH Cup in 8Jx18 ET56 rundum, 25 und 30 mm Adapterscheiben von 5 x 100 auf 5 x 130
Reifen: Nankang rundum in 215/35 R18
Karosserie: rundum gecleant, Radläufe 3 cm verbreitert, Polo 9N-Außenspiegel, Stoßstange vorn und hinten komplett clean, Schiebedach mit Carbon überzogen und lackiert, Blinker im Scheinwerfer, Lackierung in „Porsche Schiefergrau Metallic“
Innenraum: Armaturenbrett mit Alcantara, 32er Raid-Lenkrad, Tachoskala bis 300 km/h, CAE-Schaltkulisse, Recaro-Schalensitze, Überrollkäfig in Stahl, Seiten- und Türpappen entfernt
Dank an: meine Freundin Selenia für ihre Geduld, Bernd von VolksCarPhoto, Patto und Stoana,

 

3 Kommentare

  • Johannes Sievert

    Johannes Sievert

    Was ist das für ein Lack auf dem Corrado ? Gefällt mir echt gut das Gesamtbild
  • hupe83

    Hupe83

    Hey, es werden noch einige sachen abgespeckt, noch ist gewichtsersparniss nicht beendet :D Auch das Dachfenster ist nur noch ein eingeklebtes Carbonnegativ und keine 15 kg konstruktion aus motor scharnieren und abdeckung, auch die Sitze sind sehr viel leichter wie Serie, leider habe ich es noch nicht geschaft ihn auf die waage zu stellen, aber sobald ich das schaffe werde ich hier das gewicht posten. Ziel war es oder ist es bei 1.000 kg zu landen. Mal sehen wie weit ich davon entfernt bin.
  • Jessy

    Jessy

    Netter Corrado :) Gut umgesetzt und auch der Motor ist meiner Meinung nach, wie gemacht für den Corrado. Spreche ja aus Erfahrung :) Leider ist beim Corrado Gewicht zu sparen, garnicht so einfach. Somit denke ich, das der Corrado ziemlich auf das gleiche Gewicht kommt, wie Serie. Wenn man da paar Gramm/Kilogramm spart, legt man es bei der Bremse und den schwereren Felgen wieder drauf. Somit ist das leider eher ein gewichtreduzieren und wo anders wieder "anspecken".

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