SUV mit Leistungskick

VW Tiguan R mit 380 PS und Airride

SUV mit Leistungskick: VW Tiguan R mit 380 PS und Airride
Erstellt am 2. März 2017

Jeder Automobilhersteller hat sie – die Modelle mit etwas mehr Pep unter der Haube und schärferer Optik. Als leistungsgesteigerte Topware ihrer Baureihen zaubern sie den eingefleischten Freaks und Petrolheads ein Grinsen ins Gesicht, die M-Modelle bei BMW, AMG-Baureihen von Mercedes oder im Fall von VW das „R“. Der Golf R ist kultiger Bestandteil des Portfolios, der Passat R36 gab ein kurzes Gastspiel und verschwand wieder von der Bildfläche. Alles andere ist leider nur „R-Line“ und damit optisch nachgewürzt.

VW Tiguan R: Gibt es keinen, bau Dir einen!

Einen echten Tiguan R vermissen wir bis heute. Arthur Lorengel ging es genauso. Doch statt zu jammern und zu klagen, handelte der 29-jährige Industriemechaniker – und baute sein Topmodell kurzerhand selbst. Als Grundlage dienste ihm sein 2009er VW Tiguan TSI.

Da kann kein Doktor helfen: Arthur steckte sich am Wörthersee mit dem Tuningvirus an

Die Meisten kennen Volkswagens Erfolgs-SUV mit einem Selbstzünder unter der Haube, doch Arthur setzte bewusst auf einen Benzinmotor als Antrieb. Der 170 PS starke Wagen lief (fast) vollausgestattet und in Deep Black Perleffekt lackiert als Neuwagen vom Band direkt in die Hände seines Besitzers. Rund zwei Jahre dauerte es, dann infizierte sich Arthur am Wörthersee entgültig mit dem Tuningvirus. Geheilt ist er bis heute nicht. Der Wagen ist komplett „auf links“ gedreht worden und hat mit der Basis nicht mehr viel gemeinsam.

K04-Lader und Extras pressen 380 PS und 550 Nm aus dem 2-Liter-TSI

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An der Tankstelle tankt Arthur nach wie vor Benzin. Doch setzt der Sprit dank heftiger Änderungen an Hard- und Software des Vierzylinders gewaltige 380 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment frei. Dafür zeichnet ein K04-064-Turbolader mit entsprechend großem Ladeluftkühler und passender Software verantwortlich. Abgasseitig führt der Weg durch eine 3-Zoll-Downpipe, einen HJS-Rennsportkat und eine eigens 3,5-Zoll-Auspuffanlage mit Klappen und Touareg V6-Endrohren ins Freie.

Als Handschalter geboren, zum DSG-Wagen gereift

Im „Tiguan R“ wird nicht von Hand geschaltet. Ein Doppelkupplungsgetriebe sortiert die Gänge blitzschnell automatisch und komfortabel. Original ist das nicht, werksseitig diente ein „6-Gang-Menü“ zum Sortieren der Fahrstufen. Doch aufgrund der verschärften Power röstete Arthur wiederholt die Synchronisation vom ersten zum zweiten Gang und hatte irgendwann die Nase voll von Reparaturen. Also gönnte er seinem Tiguan die robuste 7-Gang DQ500 Schaltbox aus einem 2011er Diesel-Tiguan.

21 Zoll Rotor-Felgen vom Audi A8 verschwinden in den Radhäusern

Den satten Stand und Auftritt hat der Tiguan seinen durchtrainierten Waden zu verdanken. Dicht ducken sich Rotor-Felgen in 9x21 Zoll in die üppig dimensionierten Radhäuser. Ursprünglich stammen sie vom Audi A8, jetzt erhielten sie mit den 245/30er Hankook-Gummis deutlich weniger Reifenauftrag aufs Alu. Durch die fünf Speichen blitzt die Vorderachs-Bremse eine Audi TT RS hervor, die den Tiguan bei Bedarf auch aus hohen Geschwindigkeiten sicher stoppen lässt. Ein G-Ride Luftfahrwerk mit Niveaureguliuerung senkt den Wagen bei Bedarf um bis zu 200 Millimeter ab. Vorbei ist es mit der Geländetauglichkeit.

Folie in Dragon Fire Red: Schick gemacht für die Boulevard-Pisten dieser Welt

Aber für Waldwege und Schlammpisten ist Arthurs Tiguan R ohnehin zu schade. Er fühlt sich auf den Pisten der Großstadt oder vor österreichischen Casinos viel wohler. Dort fügt er sich sank seiner glänzenden Folierung in „Dragon Fire Red“ auch optisch besser ein, als in eine Schotterpiste. Unter der Folie wurde gecleant und gefüllert. Vor der Beklebung ließ Arthur die geglätteten und gefüllerten Anbauteile schwarz sprayen.

Recaro-Sitze, Scirocco-Extras und Leder schmücken den Innenraum

Heftig geht es auch im Innenraum weiter. Neben den Instrumenten und Lenkrad eines 2015er Scirocco R findet man hier auch feinste Recardo Sportster CS Sitze mit Alcantara und Leder bezogen. Der Materialmix findet sich auch auf der Rückbank wieder. Das Climatronic-Bedienteil stammt vom Tiguan Modelljahr 2016/2017 und die Säulenverkleidungen kommen im seidig-glänzenden Schwarz daher.

Die Musikanlage besteht aus einer Alpine Headunit und Gladen Front- sowie Hecksystemen. Der originale Dynaudio-Verstärker füttert das Frontsystem, weitere Verstärker von Audibank kümmern sich um den Rest und den Subwoofer.

Tunerschicksal: So ein Projekt wird niemals fertig

Obwohl der Besitzer an seinem Tiguan R keine Schraube unberührt ließ, möchte er die Umbauarbeiten am Auto ungern als abgeschlossen betiteln. Seit 2010 ist dies der dritte Umbau des Wagens und wie sagt Arthur so passend: „Wer sagt denn, dass ich schon fertig bin?“ 

 

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Tiguan TSI 4Motion

Baujahr: 2009

Motor: 2.0 TSI, Umbau auf K04-064 Turbolader, Carbon Airbox, 3 Zoll Downpipe, geänderte Software, 200 Zellen Rennsportkat, großer Ladeluftkühler, 3,5 Zoll Klappenauspuffanlage mit Touareg V6 Endrohren

Getriebe: Umbau auf 7-Gang-DSG (DQ500)

Fahrwerk: G-Ride Luftfahrwerk mit Niveauregulierung

Räder: Audi A8 „Exclusive“ Rotor-Felgen in 9x21 ET35 rundum, 10mm Spurverbreiterung pro Rad an der Vorderachse

Reifen: Hankook Ventus S1-Evo in 245/30 R21

Bremsen: TT RS Vorderachs-Bremse mit 370mm Durchmesser, hinten Serie

Karosserie: Anbauteile geglättet, VW-Emblem an Front und Heckklappe gecleant, mittlerer Lufteinlass mit Audi RS4-Wabengitter gefüllt, Spiegelfüße lackiert, Radläufe bearbeitet, Diffusor bearbeitet und lackiert, Hella LEDayFlex Tagfahrlicht, Audi RS6 Kennzeichenbeleuchtung, Komplettfolierung in „Gloss Dragon Fire Red“

Innenraum: Instrumente und Lenkrad vom 2015er Scirocco R, Facelift DSG-Schalthebel, Recaro Sportster CS Sitze mit Leder und Alcantara bezogen, Mittelkonsole und Armlehne mit Alcantara und Leder bezogen, Climatronic-Umbau auf Modelljahr 2016/17, Säulenverkleidungen in schwarz-seidenglanz, R-Line Edelstahl Pedalkappen

ICE: Alpine INA-W910R Headunit, Gladen-One-200 Frontsystem, Gladen-Zero-165 Hecksystem, Audio System H12 SPL-Subwoofer, Audibank Verstärker, original Dynaudio Verstärker mit 300 Watt RMS fürs Frontsystem

Dank an: Alexander Elsässer, Markus „Car Wrapping“ Kuhnert, Reifenprofi24.de, Danny Brink Gride, Thorsten Puma Schmiede, Jürgen Beck BTS-Racing, Benny, Abdu, Andy Heyd, Seb Mol

 

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