Southmoreland Golf 1

Der US-Einser aus dem Süden Europas

Southmoreland Golf 1: Der US-Einser aus dem Süden Europas
Erstellt am 26. November 2015

Die frühe Begegnung mit der Marke Volkswagen prägte Matteo Peretti aus Italien für sein Leben. Im Alter von vier Jahren (das war 1989) fuhr Matteo das erste Mal in einem grauen Golf 2 mit. Seine Eltern kauften den Wagen und behielten ihn 14 Jahre in ihrem Besitz. Mit 18 übernahm Matteo das Steuer des Zweiers und schnupperte VW-Luft. Dadurch hatte er Gefallen an der Marke gefunden und blieb ihr bis heute treu.

Als Vierjähriger mit dem VW-Virus infiziert

Nun war es nicht sein Golf 2, der ihm den Einstieg in die Tuning-Szene bescherte, sondern ein schwarzer Golf 4. Mit einem frischen Satz Alufelgen und einem Gewindefahrwerk wurden die ersten Tuning-Träume Realität und alsbald folgte der Besuch am Wörthersee. „Anfangs habe ich die ganzen tollen Autos nur bestaunt“, gibt Matteo zu, „doch vor etwa fünf Jahren kam der Wunsch nach einem richtigen Projekt in mir auf. Also fing ich an, zu suchen.“

Gesagt, getan: Von einem älteren Vorbesitzer kaufte Matteo 2013 diesen schwarzen Golf 1, Baujahr 1979. Der Wagen wurde sehr selten, nämlich nur am Wochenende, gefahren – und dafür noch viel seltener gewaschen. Noch dazu gefiel Matteo das Interieur überhaupt nicht: „Das war so hässlich grün.“

Mit US-Hilfe wurde aus dem Italo-Golf ein "Westmoreland"-Einser

In der Nähe von Matteos Wohnort befindet sich ein Nato-Militärstützpunkt. Mit einem der dortigen Soldaten, Brian, baute Matteo zusammen dessen Golf 4 V6 um und kam auf den Geschmack von US-Varianten europäischer Autos. So fiel eines Tages die Entscheidung, den Opa-Einser, den Matteo für schlanke 600 Euro erstanden hatte, auf Westmoreland-Optik umzubauen. „All die Jahre am Wörthersee hab ich eigentlich nie besonders viele US-Einser gesehen“, erklärt der Tuning-Fan seinen Entschluss. Die Teilesuche gestaltete sich dank der guten Kontakte zu den Vereinigten Staaten als relativ entspannt. Brian kannte VW-Fans wie seinen Freund Carl in den USA, die halfen bei Kauf und Versand der OEM-Teile wie Stoßstangen, Scheinwerfer und Seitenmarkierungsleuchten.

Original-Lack von 1979. Zumindest Größtenteils. 

36 Bilder Fotostrecke | Southmoreland Golf 1: Der US-Einser aus dem Süden Europas #01 #02 Kaum waren die US-Parts in Europa an Land gegangen, kamen sie auch schon an Matteos schwarzem Einser zum Einsatz. Der glänzt übrigens noch größtenteils im Original-Lack von 1979. Lediglich Kotflügel und Motorhaube bekamen einen frischen Farbauftrag.

Fahrwerksseitig kümmert sich ein modifiziertes Gewindefahrwerk von TA Technix für ordentlichen Tiefgang am italienischen US-Golf. An den Achsen drehen sich BBS RS 229 Felgen, die Vorderachse wurde mit 7x16 Zoll bedacht, hinten durfte es ein Zoll mehr in der Breite sein. Die Reifen sind hinten wie vorn gleich breit – oder sollten wir besser sagen „schmal“? Mit 165/40 R16 sitzt kein Gramm Gummi zuviel auf den hochglanzpolierten Hüften der Kreuzspeichenräder, die zu einem gelungenen Retro-Umbau einfach dazugehören wie der Bart zum Weihnachtsmann. Dreimal dürft Ihr raten, welche Reifenmarke Matteo fährt? Kleiner Tipp: Sie fängt mit „N“ an und heißt nicht „Nikolaus“...

Rot steht dem Einser gut.

Die eingangs erwähnten grüne Innenausstattung kam an die frische Luft. Matteo organisierte schwarze Türverkleidungen und einen schwarzen Dachhimmel. Aus einem Ford Escort riss er die Recaro-Sitze heraus und ließ sie – ebenso wie die Rückbank – mit rotem Leder beziehen.

Großer Andrang an der "Turbo-Kurve"

Der Lohn seiner Mühen war am diesjährigen Wörthersee zu bewundern. „Kaum hatte ich den Golf an der Turbo-Kurve am Faaker See abgestellt, bildete sich eine Menschenansammlung um das Auto. Alle stellten Fragen und waren begeistert. Und wenige Sekunden später hatte ich eine Visitenkarte eines Vau-Max-Redakteurs in der Hand!“, erinnert sich Matteo. Die positive Resonanz hat ihm auf jeden Fall einen Motivationsschub gegeben. Wir sind gespannt, mit welchen neuen Ideen er im kommenden Jahr am „See“ vorfährt.

 

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 1

Baujahr: 1979

Motor: original, 1.1 Liter

Getriebe: original

Fahrwerk: modifiziertes TA Technix Gewindefahrwerk

Bremsen: original

Räder: BBS RS 229, vorne in 7x16, hinten in 7,5x16 Zoll, hochglanzpoliert

Reifen: Nankang in 165/40 R16

Karosserie: Umbau auf US-Optik, OEM US-Chromstoßstangen, OEM US-Seitenmarkierungsleuchten, OEM US-Sealed Beam Frontscheinwerfer, Swallowtail Rückleuchten, OEM Kühlergrill, Chrom Tankverschluss, Chrom Außenspiegel, Rabbit-Türgriffe, Bronzeverglasung, Kotflügel und Motorhaube/Front in Originalfarbton neu lackiert

Innenraum: Recaro-Sitze aus einem Ford Escort, Vordersitze und Rückbank mit rotem Leder bezogen, Türverkleidungen und Dachhimmel schwarz

Dank an: Automoda Interni Vicenza (Leder), Metal Finish (Felgen polieren), Freund Brian Conover für die Hilfe bei der Teilesuche

 

 

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