Neue Wege in Sachen Mobilität müssen zukünftig nicht nur die Automobilkonzerne gehen, sondern auch die Tuner. Wir haben den ersten getunten E-Golf der Welt. Für VAU-MAX.de ist es eine echte Premiere - und was für eine! Wer weiß, vielleicht ist es sogar eine Weltpremiere. Wir präsentieren Euch in dieser Woche nämlich den ersten getunten e-Golf überhaupt.
Individualisierung kennt keine Grenzen
Tuning beschränkt sich nicht immer nur auf Mehrleistung und lautere Abgasanlagen, um an der Eisdiele einen fetten Auftritt hinlegen zu können. Nein, Tuning wie die meisten von uns es betreiben, hat nichts mit der oft gezogenen „Prollschublade“ zu tun. Und das besonders private und kleine Betriebe bevorzugt an Fahrzeugen schrauben, die in die Jahre gekommen sind, stimmt ebenfalls nicht - eine Meinung, die allerdings in den großen Automobilkonzernen immer noch hartnäckig vertreten wird.
Neuwagentuning ist die Regel, nicht die Ausnahme
Wer sich beim 2015er „Treffen vor dem Treffen“ am Wörthersee umgeschaut hat, entdeckte nur allzu oft Fahrzeuge, die keine zwei Jahre alt waren: Ganz egal ob Golf 7 GTI, GTD, oder R, ob die aktuellen Audi RS6, A7 und RS7 bis hin zum Porsche Panamera oder aktuellen BMW M3 – hier war alles zu finden, was die Händler aktuell im Showroom stehen haben.
E-Golf statt R-Golf
Ein einziges Modell jedoch hätten selbst wir nicht erwartet. Reinhard Rode hatte sich im Vorfeld lange Gedanken gemacht, was als neues See-Fahrzeug und Showfahrzeug für seine Firma „Werk 2“ angeschafft werden sollte. Nach ersten Überlegungen war man vom GTI beim Golf R gelandet. Allerdings ist dieser in Szenekreisen ja fast schon ein alter Hut. Warum also nicht etwas ganz Verrücktes, etwas, das es so noch nicht gegeben hat. Am Ende viel die Entscheidung auf einen neuen e-Golf.
60 Bilder Fotostrecke | So muss e-Mobilität aussehen! High Voltage & Ultra Low Cruising : Erstes Tuning für den VW e-Golf Bestückt mit einer schwarzen Lederausstattung, dem schlüssellosen Startsystem “Keyless Access“ und ein paar anderen Nettigkeiten landete Reinhard mit dem rein elektrischen Golf preislich knapp unterhalb von 40.000 Euro. Dafür bekommt man einen Golf, der zwar nur 115 PS leistet, aber mit seinem maximalen Drehmoment von 270 Nm ab der ersten Motorumdrehung kräftig anschiebt.
Was mit jedem anderen Golf geht, klappt auch mit dem e-Golf
Ein absolutes No-Go waren jedoch die werksseitig verbauten Räder. Hier musste etwas passieren. Allerdings sollte das Mehrgewicht der Räder bei maximalem Größenzuwachs so gering als möglich ausfallen. Hier hatte OZ mit seinem Leggera HLT genau das passende Rad im Programm. Mit ihren Abmessungen von 8,5 x 20 Zoll und mit 215/30er Reifen bestückt sind die Räder vier Zoll größer und 2,5 Zoll breiter als die Serienexemplare, bringen aber trotzdem nur 2,5 Kilogramm Mehrgewicht auf die Waage.
Neue Wege auch beim Fahrwerk
Was wäre ein echtes Showcar ohne das passende Fahrwerk? - nicht viel! Da traf es sich gut, dass der Fahrwerkshersteller Lowtec keine 10 Kilometer von Reinhards Firma Werk 2 entfernt angesiedelt ist. Da Lowtec, ansässig in Waging, ohnehin ein neues Kapitel in Sachen Fahrwerk aufschlagen wollte, wurde ein erster Luftfahrwerksprototyp aufgelegt. Bekannte Schwächen aktueller Systeme wurden bei der Neuentwicklung direkt berücksichtigt und beseitigt. Auch bei der Steuerung will Lowtec zukünftig einen neuen Weg einschlagen.
Was den Tiefgang betrifft, lässt sich der e-Golf mit dem Lowtec-Luftfahrwerk jedenfalls schon heute sauber auf dem Asphalt ablegen und auf Wunsch um bis zu 100 Millimeter anheben. Nur die neuen Räder machten das an der Vorderachse nicht ohne weiteres mit.
Auffallen um jeden Preis, dieser e-Golf schafft es doppelt so gut
Mücke Carbon & Kunststofftechnik lieferte deshalb einen Satz seiner bekannten und ca. 3 cm breiteren Kunststoffkotflügel in Reinhards Firma. Mit Sicht-Carbon versehen und mit Klarlack versiegelt wurde ein optimales Oberflächenfinish erreicht.
Für den ersten großen Auftritt am Wörthersee 2015 war die schwarze Außenlackierung des e-Golf allerdings nicht gerade auffällig. Das änderte auch das serienmäßig in die Stoßstange integrierte Tagfahrlicht nicht. Reinhard ließ die Karosserie deshalb in eine knallgelbe Folie hüllen und mit entsprechenden Warnhinweisen auf den High-Voltage Golf versehen und fertig war dieses einmalige Golf.
Technische Daten:
Fahrzeugtyp: VW e-Golf
Baujahr: 2015
Motor: Permanentmagneterregter Synchronmotor, 115 PS und 270 Nm bis 3.000 U/min
Getriebe: 1-Gang-Getriebe, gekürzte Werk 2-Antriebswellen
Fahrwerk: Lowtec Airroc (Airride-Fahrwerk) 2-Faltenbalg vorn, 3-Faltenbalg hinten, härteverstellbare Lowtec-Dämpfer, Tieferlegung vom Boden bis zu 100 mm Höhe
Bremsen: Serie, Scheibenbremsen rundum
Räder: OZ Leggera HLT in 8,5J x 20“ ET45 rundum
Reifen: Nankang NS20 in 215/30R20 rundum
Karosserie: ca. 30 mm breitere Mücke-Carbon-Kotflügel in Sicht-Carbon, Radhausschalen angepasst, Folierung in Yellow-Cab von CFC, MagSign-Kennzeichenhalter
Innenraum: Serie
ICE: Discover Media-Navigationssystem
Dank an: Lowtec, Mücke Carbon, OZ Deutschland, Thomas König, Robert Juric
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