Peter und sein „Camber-Dreier“

BMW E36 mit mächtig Sturz und Tiefgang

Peter und sein „Camber-Dreier“: BMW E36 mit mächtig Sturz und Tiefgang
Erstellt am 2. Februar 2017

Wo Peter Czarnecki mit seinem manilagrünen BMW auftaucht, erntet er durchweg positive Resonanz. Dabei war der 3er nicht immer ein Hingucker. Sein ursprüngliches, eher tristes Dasein fristete der 320i als cosmos-schwarz lackiertes Serienmodell. Erst als Peter ihn von einem Arbeitskollegen zum Schnapperkurs kaufte, begann die Verwandlung zur Camber-Maschine.

Old-School: Ohne Zwangsbeatmung leistet der Motor klassische 150 PS

Unter der Haube tuckert nach wie vor der Charme der 90er. Zwei Liter Hubraum, 150 PS. Kein Turbo, kein Kompressor, kein Hybrid, sondern sechs Zylinder vom Format einer 0,33-Liter Mineralwasserflasche, die für unaufgeregtes Fortkommen zuständig sind. Das tun sie so zuverlässig, dass Peter ihnen lediglich einen Eisenmann Endschalldämpfer spendierte, um die Pferdchen ein wenig „knuspriger“ ausatmen zu lassen.

Einge“sturz“t: Dank technischer Kniffe stehen die Räder ganz schön schräg in den Radhäusern

Dafür ging es dem E36 fahrwerkstechnisch mächtig an den Kragen. Dank eines Gewindefahrwerks kam das schnittige BMW-Coupé dem Boden gute 120 Millimeter näher. Um seinem Spitznamen „Peter Camber“ gerecht zu werden, montierte der Karosseriebaumeister Uniball-Domlager für 3,5 Grad mehr Sturz in „die richtige Richtung“ an der Vorderachse und spezielle „Camber Arms“ an der Antriebsachse für 8 Grad „Sturzkorrektur“. Zusätzlich ließen sich noch 10, bzw. 20 Millimeter starke Distanzscheiben an den Achsen nieder um gemeinsam mit den Felgen in 8,5 und 10x17 Zoll eine optimale Radhausfüllung zu gewährleisten.

Inkognito: Die „Turbofans“ verdecken die Sicht auf die Felgen

39 Bilder Fotostrecke | Peter und sein „Camber-Dreier“: BMW E36 mit mächtig Sturz und Tiefgang #01 #02

Die Räder stammen von Dare Motorsport und kommen in der Modellvariante „RS“ daher. Nur sieht man von dem Felgendesign außer dem polierten Tiefbett nichts mehr, da Peter „Turbofans“ als Anleihen an den Motorsport der 90er davor montierte. Den Achilles-Reifen in 195/40 und 215/40 ist dank der Achsgeometrie ein relativ kurzes Leben gegönnt, doch wer cool sein will, muss manchmal Opfer in Kauf nehmen. Damit der fiese Auftritt überhaupt frei von Berührungsängsten der Radhäuser stattfinden konnte, mussten die Radläufe etwas über sich hinaus wachsen. Kein Problem für Peter, als Mann vom Fach sorgte er für mehrere Zentimeter Breitenzuwachs, genauer gesagt handelt es sich um 40 Millimeter an der Hinterachse, während die Lenkachse mit 30 Millimeter mehr zurecht kam.

Um zumindest optisch aus dem 320 einen M3 zu machen, rüstete Peter das M-Paket nach und konnte sogar noch einen der begehrten Class 2 Heckspoiler inklusive Distanzstücken ergattern und nachrüsten. Nachdem alle Anpassungsarbeiten erledigt waren, erhielt der BMW eine Lackdusche im Farbton „Manilagrün“ vom Golf 1.

Käfig und M3-Teile runden das Innenraumpaket ab

Im Innenraum rüstete Peter ebenfalls einiges nach. So stammen die Sitze und Verkleidungsteile vom M3, während der Gangwechsel jetzt mit Hilfe eines M-Schalthebels durchgeführt wird. Der schwarze Dachhimmel kam ebenfalls neu und für ein wenig mehr sportliches Flair ist der Überrollbügel von Pleie Motorsport verantwortlich, der es sich hinter den Vordersitzen bequem macht.

Die Verwandlung vom schnöden Dreier-BMW zum Hingucker hat in diesem Fall nicht Jahre oder Monate gedauert, sondern ist in Wochen zu messen. Gerade mal zwei Wochen brauchten Peter und seine Freunde für das Projekt „Camber“. Und seine Vorliebe für OEM-Umbauten drückt Peter am Liebsten mit seinem Motto aus: „Nur original ist legal“. 

 

Technische Daten

Fahrzeugtyp: BMW 320 E36 Coupé

Baujahr: 1995

Motor: Zwei-Liter Reihensechszylinder Benzinmotor mit 150 PS, Endschalldämpfer von Eisenmann

Getriebe: Serie

Fahrwerk: Jom-Gewindefahrwerk mit 120/100mm Tieferlegung, Uniball-Domlager an der Vorderachse (3,5° Sturz), Camber-Arms an der Hinterachse (8° Sturz)

Bremsen: Serie

Räder: Dare RS mit polierten Betten, vorne in 8,5x17 ET20, hinten in 10x17 ET15, "Turbofans"-Bremsenlüfter

Reifen: Achilles, vorne in 195/40 R17, hinten in 215/40 R17

Karosserie: M-Paket nachgerüstet, Class 2 Heckspoiler, Scheinwerfer foliert, Radläufe um 4 Zentimeter an der Hinterachse und 3 Zentimeter an der Vorderachse verbreitert, Neulackierung in Manilagrün vom Golf 1

Innenraum: abgeflachtes M-Lenkrad, neu mit Leder und Alcantara bezogen, M Schalthebel, M3 Sitze, M3 Verkleidungsteile, M3 Pedale, schwarzer Dachhimmel, Pleie Motorsport Überrollbügel

ICE: Sony Headunit, MB Quart Lautsprecher, Verstärker und Bassgehäuse im Kofferraum

Dank an: Kai Schmidt, Martin Bugs Smart Repair, Jan Sabbag von Sab Design, Yusuf Kusan, meine Frau Milena und meine Kinder Aurelia und Larina

1 Kommentar

  • Quattrodasch

    Quattrodasch

    Echt schöner umbau!

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community