Hella Show & Shine Finalist 2015 im Detail - Jörgs Little Bomb

Renn-Bug mit Laufsteg-Qualitäten!

Hella Show & Shine Finalist 2015 im Detail - Jörgs Little Bomb: Renn-Bug mit Laufsteg-Qualitäten!
Erstellt am 9. April 2015

Was für ein Käfer! Dieses Auto toppt einfach alles. Mit absoluter Renntechnik und trotzdem auf einem Qualitäts- und Optik-Niveau, dass er problemlos bei jedem Show & Shine-Wettbewerb auf den ersten Plätzen landen würde, ist dieser Käfer einfach bombig!

Kaum zu toppen!

Schon alleine das Datenblatt von Jörg Köstermanns Käfer ist umfangreicher als die Bedienungsanleitung der neuen S-Klasse. Wo soll man da anfangen? Vielleicht erstmal beim äußeren Eindruck, denn der ist schon mal äußerst bemerkenswert. Jörgs Käfer strahlt schon im Stand eine Lust auf Geschwindigkeit aus, die süchtig macht. Ganz klar dem Racing verschrieben legte man hier trotzdem Wert auf allerhöchste optische Qualität.

So sind die Kotflügel vorn zwar um ganze 8 Zentimeter pro Seite verbreitert, aber innen an der Schraubkante, so dass der Käfer trotzdem eine schlanke Linie behielt. Die hinteren GFK-Kotflügel sind sogar 9 Zentimeter breiter als die Serienteile. Dazwischen sitzen ebenfalls aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehende Trittbretter. Das Heckteil ist schraubbar und gelocht. Die selben Löcher zieren auch die Frontmaske, hinter der ein großer Ölkühler sitzt.

Leichtbau am Käfer!

So langsam wird auch klar, wohin die Reise gehen soll: Nämlich Richtung Leichtbau! So besteht auch die vordere Haube aus Echt-Carbon, während Makrolon-Scheiben nebenbei auch den Schwerpunkt absenken. Die Heckklappe ist ebenfalls aus Kohlefaser und locker mit einem Finger zu halten. Am Dach sitzt ein einlaminierter Carbon-Spoiler.

Liegende Scheinwerfer mit LED-Abblendlicht sind sehr exklusiv, genau wie das runde Bremslicht in der Heckscheibe. Auch unter der Oberfläche sorgen viele Carbon- und Aluteile für Leichtigkeit. Der Tank im Kofferraum ist eine Handarbeit von Mario Wentzlaff. Am Ende wiegt der komplette Käfer nur noch 810 Kilo!

Typ 4 mit Traumwerten!

Die Veränderungen am Häuschen, das übrigens von einem 1200er Jubiläums-Käfer aus 1984 stammt, waren aber nur der Aufgalopp für die Technik-Features, die Jörgs „Little Bomb“ zu bieten hat. Hier wurde sich vor allem um den Motor gekümmert. Die Basis bildet ein Typ-4-Motor, der mit 103 Millimeter großen Kolben und einer umgeschliffenen 80er Oettinger-Kurbelwelle auf 2,7 Liter Hubraum gebracht wurde. Die Porsche-Zylinderöpfe stammen vom 2,0 Liter-Triebwerk und verfügen über aufgeschweißte Kühlrippen sowie vergrößerte Ventile. Eine 316°-Nockenwelle sorgt für lange Öffnungszeiten. Die Verdichtung wurde auf 10,3 : 1 erhöht.

Einspritzung vom Fachmann!

Eine große Besonderheit ist die neue Einspritzanlage, die von Motor- und Software-Spezialist Labe Fahrzeugtechnik in Falkensee konzipiert und installiert wurde. Die Injektoren stammen vom Audi S3 und sitzen in modifizierten Saugbrücken. Drosselklappen im 48-Millimeter-Format regeln die Luftzufuhr, während sich ein Vems-Steuergerät mit diversen Sensoren um die richtige Einspritzmenge bemüht. Den Zündfunken spendet eine elektronische Zündanlage mit MSS-Triggerrad und Hall-Geber. Die Abstimmung einer solchen Anlage am Typ 4 ist besonders heikel.

Labe Fahrzeugtechnik verfügt über einen modernen Prüfstand, auf dem der Käfer in langer Feinarbeit penibel und sauber abgestimmt wurde. Der Lohn sind 240 PS bei 6300/min! Und die sind auch deutlich hörbar, denn die Auspuffanlage ist eine exklusive Sonderanfertigung. Die Rohre werden zunächst nach vorn unter das Getriebe geführt, von wo sie über zwei Schalldämpfer in den Radkästen wieder nach hinten gelangen. Der Vorteil dieser komplizierten Führung: Keine Hitzeentwicklung am Lüfterrad, nicht ganz unwichtig bei Luftkühlern!

Rennfahrwerk mit Porsche-Teilen!

Das Fahrwerk des Käfers wurde ebenfalls komplett umgekrempelt. Vorn mussten die Drehstäbe weichen und durch ein Alu-Gewindefahrwerk ersetzt werden. Ein einstellbarer Stabi vom 1303 wurde vor der Achse montiert. Hinten flogen ebenfalls die Drehstäbe von Bord. An ihre Stelle rückten Federbeine mit Gewinde und Uniball-Gelenken. Die Schräglenker, die Antriebswellen und der Stabi stammen vom Porsche 944 Turbo.

Die Bremse trägt ebenfalls Porsche-Schriftzüge. Vorn sitzen 320er Scheiben mit Vierkolbensätteln, während hinten ebenfalls vier Kolben die 299 Millimeter großen Disks in die Bremszange nehmen. Konsequenterweise spendete auch die Felgen ein Porsche! Die wunderschönen Zentralverschlussfelgen eines 911 GT3 mit goldenem Alu-Stern wurden in 8 und 9 x 18 Zoll montiert und tragen 215/35 sowie 245/35 Semi-Slicks. Auch diese Felgen mussten aufwendig für den Käfer umgebaut werden, was Jörg viel Zeit und Mühe kostete.

Perfekter Race-Look mit Showroom-Qualitäten

Im Innenraum herrscht Racing-Look in allerhöchster Konsequenz! Ein Heigo-Überrollkäfig mit Versteifungen über Mitteltunnel und Armaturenbrett sorgt dafür, dass vom schönen Carbon-Cockpit mit Stack-Renndisplay kaum noch was zu sehen ist. Auf dem blanken Mitteltunnel sitzt eine selbst gebauter Schalthebel mit 40 Prozent kürzeren Schaltwegen. Recaro-Sportster-Sitze und Schroth-Gurte geben den nötigen Halt, denn die möglichen Kurvengeschwindigkeiten sind enorm, wenn Jörg am kleinen Raid-Lenkrad dreht.

Hinter den Sitzen installierte der 50-jährige Familienvater eine Motortrennwand aus Carbon, wo der Sicherungskasten befestigt wurde. Daneben thront der riesige Alu-Öltank der Trockensumpfschmierung. Zusätzlich bestehen sämtliche Verkleidungen aus Kohlefaser, um Gewicht zu sparen. Da es Jörg aber auch gerne schön hat, opferte er wieder ein bisschen Gewicht und bezog den gesamten Innenraum mit edlem Alcantara!

Wie in Le Mans: pneumatische Hebeanlage!

Ein weiteres, großes Highlight ist die pneumatische Hebeanlage, die Jörg in mühevoller Kleinarbeit in seinen Käfer integrierte. Der Anschluss sitzt unter der ehemaligen Tankklappe und ermöglicht ein blitzschnelles Anheben des Autos zum Reifenwechsel. Unter der vorderen Kofferhaube aus Carbon sieht es auch absolut toll aus. Sämtliche Komponenten wurden lecker angerichtet und mit einer Plexiglasscheibe abgedeckt. Zusätzliche Versteifungen sorgen für Stabilität in schnellen Kurven.

Dieser Käfer ist einfach nur der Wahnsinn. Es ist unmöglich, auch nur annähernd alle tollen und bemerkenswerten Details dieses Autos zu beschreiben, geschweige denn die unsäglichen Mühen, den Zeitaufwand und die tolle Geschichte hinter diesem Projekt angemessen darzustellen. Hierüber könnte und müsste man ein Buch schreiben. Am besten, man schaut sich Jörgs Meisterwerk mal in natura an oder lässt unsere Bilder auf sich wirken!

Text und Fotos: Christopher Otto

55 Bilder Fotostrecke | Jörg´s Little Bomb: Renn-Bug mit Laufsteg-Qualitäten #01 #02

Technische Daten:

Fahrzeugtyp: VW Käfer, Baujahr 1968

Karosserie: 1200er Käfer Jubiläumsedition 1984, vorne 8 cm an der Schraubkante verbr. GFK-Kotflügel , hinten 9cm verbr. GFK-Kotflügel, schraubbares und gelochtes Carbonheck, schraubbares Frontblech, GFK-Trittbretter verbreitert, Lufteinlass an den hinteren Seitenteilen mit Carbon-Abdeckung vom Lotus Elise, gelochte Türgriffe, 3mm-Makrolon-Seiten- und Heckscheibe, Frontscheibe mit Grünkeil, Echt-Carbonhaube vorne von Remmele, Carbon-Kabelabdeckung vorne, Carbonplatte 3mm am Kofferraumrückwand mit zusätzlichen Sicherungkasten, Carbon-Dachspoiler von LB-Carbon in Wagenfarbe lackiert, Carbon Heckklappe mit Innenteil für Scharniere von LB-Carbon in Wagenfarbe lackiert, 60 l Alutank von Mario Wenzlaff, Bodengruppe in schwarz pulverbeschichtet, liegende Scheinwerfer mit LED-Abblendlicht und Fernscheinwerfer, LED- Tagfahrlicht in blau, LED-Bremslicht hinter Heckscheibe, Neulackierung in Silber

Motor: 2,7 Liter Typ 4 mit 240 PS bei 6300/min, GB-Motorgehäuse, 80er Oettinger-Kurbelwelle umgeschliffen auf 48mm Pleuelzapfen, modifizierte Mercedes-Pleuel mit Kolbenkühlung, Vopo-Zylinderköpfe mit aufgeschweißten Kühlrippen und geänderten Ventilen 47/39 mm, 316 ° Nockenwelle von Jürgen Nowak, geradverzahntes Nockenwellenrad F-Performance, 103 mm Kolben und Zylinder, Verdichtung 10,3:1, 48 mm IDF- Drosselklappen, Einspritzung mit angepassten Saugbrücken und 80mm K&N Nass-Luftfiltern, Einspritzdüsen vom Audi S3, 30mm Pieper-Ölpumpe mit 7,5 l Trockensumpftank und Absperrhahn, GFK-Gebläsehaube und 250mm Porsche-Lichtmaschine, Lüfterrad pulverbeschichtet und poliert, MSS-Triggerrad, Drosselklappensensor, Zylinderkopftemperaturfühler, Ansaugtemperaturfühler, Lamdasondenregelung, Vems Steuergerät mit angepassten Kabelbaum, Carbon-Motorabschlussblech, 54mm Edelstahl Auspuffanlage mit geänderter Führung mit gleichlangen Abgasrohren bis zum Sammler und 2 Endschalldämpfern, 4 Bar Benzinpumpe mit Druckregler und 8mm Spritleitung

Getriebe: Rhino-Gehäuse mit Super Diff., neuen Trabanten und Seitenrädern , Alu Seitendeckel , Torsionswelle mit Sondergängen, Glocke ausgefräst für 228mm Kupplung, Sonder R-Gang, 100mm Antriebsflansche vom VW-Kübel, langen Kupplungshebel vom 1600i

Rad/Reifen: vorne Zentralverschlussfelgen vom Porsche GT3 Cup in Aluminium 8,0x18 BBS E88 mit 1,0“ Außenschüssel und 215/35 R18 Reifen, hinten Zentralverschlussfelgen vom Porsche GT3 Cup in Aluminium 9,0x18 BBS E88 mit 1,0“ Außenschüssel und 245/35 R 18 Semi-Slicks

Fahrwerk: vorn Krämer Gewindefahrwerk, Drehstäbe an der Vorderachse entfernt, Versteifungen aus Alu im gesamten Vorderwagen, 22mm Stabi vom 1303 vor der Achse, Lenkungsdämpfer von Mercedes, hinten Alu-Gewinde Fahrwerk in Härte einstellbar , Drehstäbe entfernt und ersetzt durch Uniball-Gelenke, Hinterachsstabi vom 944, Alu-Schräglenker hinten vom Porsche 944 Turbo und Antriebswellen vom 944 S2, Alu Cup-Streben an der Hinterachse, Hebeanlage mit 3 Stempeln und Luftanschluss, Stempel hinten unten an der Hinterachse montiert und oben am Rahmentunnel abgestützt, vorne durch den Rahmenkopf geführt.

Bremse: Bremsanlage vom Porsche Bi-Turbo, vorne Bremsscheiben 320mm x 32mm gelocht und innenbelüftet mit 4-Kolben-Festsattel, hinten Bremsscheiben 299mm x 24mm gelocht und innenbelüftet mit 4-Kolben-Festsattel, HBZ vom 944 S2 mit 23mm-Kolben, Regelventil für Hinterachse

Interieur/Hifi: Carbon -Armaturenbrett mit Handschuhfach von MSS, Multi-Instrument Street von Stack, 32er Lenkrad, Schalthebel Eigenkonstruktion mit 40% verkürzten Schaltwegen, Carbon-Seitenverkleidungen von MSS, Recaro-Sportster-CS-Sitze, Schroth-Automatikgurte mit elektronische Entriegelung, Heigo-Überrollkäfig mit Versteifung über Mitteltunnel und über Armaturenbrett inkl. Flankenschutz in Silber lackiert, Innenraum komplett mit Alcantara verkleidet, Carbon-Innenspiegel

 

1 Kommentar

  • Bernice Arnoldus

    Bernice Arnoldus

    Hi Vau-Max This beetle is absolutely brilliant can I please have the email address or contact details of the owner. My name is Christo Arnoldus and I live in Cape Town, South Africa and I love air cooled volkswagens and all things Porsche. Regards christo

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