Erst verbastelt, dann gerettet

VW Golf 4 R32 vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan verwandelt

Erst verbastelt, dann gerettet: VW Golf 4 R32 vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan verwandelt
Erstellt am 26. Februar 2015

Zeiten ändern sich: Galten „böse Blicke“ und Lufteinlässe auf Motorhauben einst als „schick“, so können die meisten damit nicht mehr allzu viel anfangen. Patrick Josef Schmid aus dem österreichischen Ragnitz gehört zu den „meisten“. Er bevorzugt es lieber klassisch-heftig und erinnert sich noch mit Grausen an den Anblick seines Golf 4 R32 gleich nach dem Kauf:

Wann waren Lufthutzen auf Motorhauben sexy?

„Der arme Golf war die reinste Bastelbude.“, graust es Patrick noch heute bei dem Gedanken daran, „und war Orange-metallic lackiert, mit Glitzereffekt! Dazu kamen Lufteinlässe in der Haube, ein blau lackierter Innenraum, Zusatzinstrumente in der A-Säule und völlig ruinierte Sitze.“

Da die Substanz stimmte, reifte der Plan des selbstständigen Karosseriebauers, den Wagen bis zum Wörthersee in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen. Also erst einmal runter mit den ganzen „Bausünden“ des Vorbesitzers und ein paar Ersatzteile auf die Einkaufsliste.

Soll der Golf auf den Boden, hilft nur Luft!

Patrick wollte seinen Golf R32 richtig kompromisslos tief auf den Boden legen können. Dazu griff er zu einem Luftfahrwerk der Marke HP-Drivetech. Die Bremse rüstete er in weiser Voraussicht auf Porsche-Stopper mit 370mm Scheiben an der Vorderachse und Sechs-Kolben-Sätteln um. Die Hinterachse bekam ein Upgrade auf 312er Scheiben vom Audi S3 und Vier-Kolben-Sättel.

48 Bilder Fotostrecke | Erst verbastelt, dann gerettet: VW Golf 4 R32 vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan verwandelt #01 #02 Über die üppigen Verzögerungsgranaten stülpte der VW-Fan aus Österreich 9,5x19 Zoll messende 3SDM-Alus vom Typ 0.01. Mit polierter Front und schwarz lackierten Innenseiten schultern sie die passenden Achilles-Reifen in 225/35 R19.

Die Radläufe wuchsen an ihren üppigen Aufgaben in die Breite

Damit das Räderwerk beim bodenlosen Tiefgang nicht im Weg sein würde, schraubte Patrick SRS-Tec Kotflügel an seinen Golf. An der Hinterhand gestaltete sich das Vorhaben nicht ganz so einfach, dort musste er von Hand ran und das Blech in die Breite dengeln und die Stoßstange anpassen. Die Frontschürze wurde, wie auch die Heckklappe, gecleant und von unnötigem Zierrat befreit.

Die Xenon-Scheinwerfer bekamen nach einer sorgfältigen Zerlegung einen schwarzen Innenanstrich, während der gesamte Golf in ein dunkles Bordeauxrot aus der Porsche-Farbenpalette eingenebelt wurde.

Zerschnittene Sitze ersetzte Patrick durch Original R32-“Stühle“

Neue Originalsitze und ein schickes Golf 6 R Lenkrad verhelfen dem Innenraum wieder zu neuem, alten Charme. Schwarz lackierte Kunststoffteile geben sich optisch edel und zurückhaltend im dunklen Innenraum. Eher als Hommage an die Rennsport-Anleihen des stärkten Serien-Golf 4 aller Zeiten ist der in Wagenfarbe lackierte Überrollbügel zu verstehen, der die Nutzbarkeit der zweiten Sitzreihe arg einschränkt, aber so unverschämt gut aussieht.

Die Musik spielt in diesem Golf nicht allein der so beliebte Sechszylinder mit umgeschweißtem Original-Endtopf und 3“-Komponenten von Friedrich Motorsport. In der Mittelkonsole ackert ein JVC-Reveiver und leitet die Töne an einen Alpine Verstärker weiter, der sich um die Signalaufbereitung kümmert. Die Beschallung findet über Focal Lautsprecher und Alpine Subwoofer statt, die fast den gesamten Kofferraum mitnehmen.

Demnächst mit Nachdruck: Ein Turbo ist so gut wie eingebaut!

Was Patrick in einem halben Jahr Umbauzeit auf die Räder gestellt hat, verdient Respekt. „Ich habe aus dem häßlichen Entlein einen schönen Schwan gemacht“, lacht er. Und für die neue Saison bekommt der Schwan extrascharfe Flügel: Ein GT35 Turboumbau soll dem Vierer richtig Beine machen. Zu bewundern ab Frühjahr, bevorzugt in der Gegend um Wörthersee & Co...

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 4 R32

Baujahr: 2003

Motor: 3,2 Liter V6, Kennbuchstabe BFH, sämtliche Motor-Abdeckungen, Anbauteile und Verkleidungen schwarz lackiert, 241 PS, 3“-Edelstahl-Abgasanlage ab Kat von Friedrich Motorsport, Endschalldämpfer Eigenbau

Getriebe: Serie

Fahrwerk: HP-Drivetech Airride

Bremsen: vorn 370mm Scheiben mit Porsche 6-Kolben-Sätteln, hinten 312mm Scheiben mit Porsche 4-Kolben-Sätteln

Räder: 3SDM, Typ 0.01, in 9,5x19 ET40, frontpoliert, teillackiert, an der Hinterachse mit 20mm Adapterscheiben, an der Vorderachse mit 15mm Adapterscheiben von 5x100 auf 5x112

Reifen: Achilles in 225/35 R19

Karosserie: SRS-Tec Kotflügel, Seitenteile hinten in Blech verbreitert, Frontschürze gecleant, Heckschürze verbreitert, Heckklappe gecleant, Antenne entfernt, Xenon-Scheinwerfer schwarz lackiert

Innenraum: Lenkrad vom Golf 6 R, Kunststoffteile schwarz lackiert, Überrollbügel in Wagenfarbe lackiert, Airride Druckanzeige und Bedienschalter in Mittelkonsole

ICE: JVC DoppelDIN-Receiver, Alpine Verstärker, Focal Lautsprechersystem vorn und hinten, Alpine Subwoofer im Gehäuse

Dank an: Reinhard Kermautz vom RK-Tuningcenter.at

 

1 Kommentar

  • Max Möller

    Max Möller

    Den farbcode zu wissen wäre gut

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