Andere Ansichten – VW Golf 4 Variant im Bora-Style

Wie aus einem „Daily Driver“ ein Showcar wurde

Andere Ansichten – VW Golf 4 Variant im Bora-Style: Wie aus einem „Daily Driver“ ein Showcar wurde
Erstellt am 15. August 2013

Es ist kalt, wir sind im Norden Englands unterwegs und haben gerade einen Fototermin mit Julian Loose und seinem Golf 4 Variant. In Begleitung von Julians Freunden rollen wir auf das Gelände des „Pavilion Gardens“ in Buxton. Es ist Samstag vormittag, Touristen und Schaulustige beobachten das bunte Treiben im wunderschönen Park. Dass hier Autos aufs Gelände fahren ist eher die Ausnahme und bedarf einer Sondergenehmigung, die wir uns natürlich vorher eingeholt haben.

Der Golf lockt die Leute an

Dann aber passiert etwas sehr interessantes. Julian bringt den Golf in Position und läßt per Tastendruck die Luft aus dem Airlift XL Luftfahrwerk. Mit einem deutlichen „Pschhhhhhhttt!“ senkt sich der Wagen erst an der Vorder-, dann auch an der Hinterachse auf den Boden. Plötzlich drehen sich alle Menschen um. Man hört ein Raunen, erstaunte Gesichter, ungläubiges Staunen aus den Mündern vorbei laufender Passanten. „Did it collapse?“, fragt eine ältere Dame sichtlich beeindruckt. Also soviel wie etwa „ist der jetzt kaputt?“.

Jules kann es nicht lassen

Julian beruhigt die Frau, es sei alles in bester Ordnung und nichts sei „broken“, „everything is fine“. So ist das nun einmal, wenn er oder seine Frau Lisa mit ihren Autos auf öffentlichen Plätzen parken, die Aufmerksamkeit ist ihnen sicher. Den blauen RS4 von Julian „Jules“ Loose mit Custom-Rädern und Airride haben wir Euch ja schon vorgestellt.

 

Der Reiz, an Autos etwas zu verändern, hat den Briten auch nach Fertigstellung des Audis nicht losgelassen. Nachdem er seinem Audi einen Kompressorumbau gegönnt hatte, machte er sich auf die Suche nach einem „Daily“ für seine Frau.

Seltener Golf mit 1.8T Maschine

Seltener Golf mit 1.8T MaschineAls Alltagsauto macht sich ein Golf Variant immer gut. Wie der Zufall es wollte, bot sich gerade die Gelegenheit ein Exemplar mit 1.8T-Motor günstig zu erstehen. Davon wurden in England nur 249 Stück verkauft, wie Jules zu berichten weiß. Mit einem frischen Satz Alufelgen und einer dezenten Tieferlegung würde sich der Golf als Familienkutsche prima machen.

RH-Alus im Porsche Style brachten den Blechmann zum Weinen

„Doch dann geriet das Projekt völlig ausser Kontrolle,“ lacht Julian laut, „irgendetwas kam über mich und ich brachte den Wagen zu meinem Freund Andy von Low Standard Design, der mir das Airride-System einbaute. Aus den attraktiven Alus wurden 8.5 und 10x18er RH-Dreiteiler im Porsche Design und ehe ich mich umsehen konnte, zog Andy auch schon die Radläufe fleißig nach außen!“

Ultimate Dubs 2013 lautete das Ziel

Es war Herbst 2012 und das Projekt „Mk4 Wagon“ nahm Fahrt auf. Pünktlich zum Eröffnungsevent der britischen Tuningszene, der „Ultimate Dubs“-Show am 10. März 2013, sollte der Wagen fertig und vorzeigbar sein. Bis dahin waren es noch sechs Monate und die Zeit drängte.

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Also kaufte Jules einen fertig umgebauten Golf 4 mit etlichen, bereits installierten Tuningteilen und „fledderte“ den Wagen. Der Besitzer steckte in Geldnot und gab sein Projekt für den sprichwörtlichen „Appel und ein Ei“ aus der Hand. Die R32 Bremsanlage würde sich an seinem Golf gut machen, ebenso das R32-Lenkrad, die Lüftungsdüsen und etliche der verbauten Motorteile.

Julian steckte viele Sachen einfach um und verkaufte das Golf 4-Schnäppchen zu einem guten Kurs weiter. „So kam es, dass ich für die meisten Teile unterm Strich nicht viel bezahlt habe!“, erklärt er.

Ist es ein Golf? Oder doch eher ein Bora?

Die nachgerüstete Bora-Front führt den Betrachter in die Irre, aber das hat Volkswagen mit den fast identischen Modellen Golf 4 Variant und Bora Variant ja auch schon geschafft. Die rechteckigen Scheinwerfer passen nach Julians Ansicht besser zum kantigen Look des Wagens, also baute er um. Dabei ließ er die Innenleben der Leuchten in Wagenfarbe lackieren. US-Seitenmarkierungsleuchten und Stoßstangen-Ansätze vom 4-Motion runden das Optik-Paket ab. Den kleinen Außenspiegel brachte der VW Lupo mit ins Spiel.

Bis auf die Dachpartie (wo eine hochglanzpolierte Dachreling zu Showzecken thront) erhielt der Golf bei Ultimate Car Care eine Neulackierung im Originalfarbton „desert beige metallic“. Es wurde Zeit, sich dem Innenraum zu widmen.

Golf 5 Sitze und Bentley Leder begeistern im Innenraum

Julian kaufte ein Set Vordersitze vom Golf 5 Edition und brachte sie, komplett mit der Rückbank, den Türverkleidungen und dem Kindersitz seiner Tochter zu MJ Interiors. Dort bezog man die Sitzgelegenheiten mit braunem Bentley-Leder und verzierte alles mit kontrastfarbener Steppung und Ziernähten.

Ein JVC Doppel-DIN Receiver gibt in Sachen HiFi den Ton an. Unterstützt wird er von einem JBL Lautsprechersystem, welches wiederum von JL-Audio-Endstufen supportet und einem JL-Audio-Subwoofer im Kofferraum begleitet wird.

Die Sicherheitsgurte passend zur Wagenfarbe sind eine Spezialität von Jules und waren schon bei seinem RS4 ein Hingucker.

Wie viele der „Dub Fiction“-Jungs (so heißt sein Tuning-Club), so steht auch er auf diese subtilen Details.

Plötzlich fängt es an zu regnen, die Fotosession findet ihr unerwartetes Ende. Die Menschenmenge, die eben noch staunend um den Golf stand, spannt ihre mitgebrachten Regenschirme auf und trottet leise davon. Nur ein Mann bleibt stehen. „Was“, so fragt er ratlos, „ist an diesem Auto so besonders, dass alle stehen bleiben und es betrachten?“ Julian lacht wieder: „Sagen Sie es mir – Sie werden deswegen doch gerade nass!“



Text & Fotos: Igor Vucinic

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64 Bilder Fotostrecke | VW Golf 4 Variant im Bora-Style: Andere Ansichten: Wie aus einem „Daily Driver“ ein Showcar wurde #01 #02 Fahrzeugtyp: VW Golf 4 Variant

Baujahr: 2002

Motor: 1.8T, Carbonio Air Intake, FMIC Ladeluftkühler, N75J Boost Control, Forge Diverter Ventil, Forge Turbo Ansaugrohr, Chiptuning by CC Tuning UK, ca. 230 PS

Auspuff: Eigenbau, Anpassungsarbeiten an der Karosserie nötig

Getriebe: original

Bremsen: R32 Bremsanlage mit Porsche Bremssätteln an der Vorderachse

Räder: 3tlg. RH-Felgen im Porsche Style, 8.5x18 Zoll an der Vorderachse, 10x18 Zoll an der Hinterachse

Reifen: vorne Toyo Proxes T1R in 215/35 R18, hinten Vredestein Ultrac Sessanta in 225/40 R18

Fahrwerk: Airlift XL Airride, Bilstein Dämpfer, zwei ViAir 380 Kompressoren, ViAir Lufttank, Airlift Autopilot Controller

Karosserie: Bora-Front, US-Seitenmarkierungsleuchten, US Prallleiste vorne, 4-Motion-Spoileransätze, Kotflügel gezogen, rote Rückleuchten, Dachreling hochglanzpoliert, Chromleisten, Teillackierung in VW stormbeige metallic

Innenraum: Ladedruckanzeige in Lüftungsdüse, R32-Luftausströmer. R32-Lenkrad, Audi TT Pedale, R32 Türpins, Bora Sport Edition Tacho, Edition 30 Sitze, Innenausstattung mit braunem Bentley-Leder bezogen, kontrastfarbene Nähte und Steppung

ICE: JVC Doppel-DIN Receiver, JBL Lautsprecher, JL-Audio-Endstufen, JL-Audio-Subwoofer

Dank an: UCC, MJ interiors, Andy von Low Standard Design, meine Frau und meine Tochter

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