1975er VW Brasilia

Tiefer Tuning-Exote auf deutschen Straßen

1975er VW Brasilia: Tiefer Tuning-Exote auf deutschen Straßen
Erstellt am 2. Juni 2016

Was verbindet man normalerweise mit Brasilien? Klar, Dinge wie Fußball Karneval, Urlaub, tropisches Klima und natürlich den legendären Rennfahrer Ayrton Senna. Die wenigsten dürften jedoch das Thema Auto mit Brasilien in einen Topf mit Autos werfen.

Nach dem Seat wechselte Ben zu VW

Benjamin Schäfer, bei VAU-MAX.de bereits durch seinen supertiefen Seat Leon bekannt, erging es ähnlich. Sein feuriger Spanier, den wir Euch HIER vorgestellt haben, erfuhr nach unserem Fototermin noch einige Updates. Das eindrucksvollste dürfte wohl der Umstieg von „static“ auf Airride gewesen sein. Doch irgendwann kam der Moment für den Abschied vom Leon. Etwas neues musste her.

Gegen den gnadenlos tiefergelegten VW Brasilia wirkt Benjamin wie ein Riese.

„Vor drei Jahren bin ich das erste Mal auf den VW Brasilia aufmerksam geworden“, erinnert sich der gelernte Koch. Und so wie er von Berufs wegen auf frische Rohstoffe zur Essenszubereitung achten muss, passte er auch auf, eine qualitativ hochwertige Basis für sein nächstes Projekt an Land zu ziehen.

Hierzulande ein Exot: Das macht den VW Brasilia zum doppelten Hingucker

Der VW Brasilia, eine brasilianische Eigenkonstruktion auf Basis des VW Käfer wurde von 1973 bis 1982 in dem gleichnamigen südamerikanischen Land gebaut. Rund eine Million Exemplare rollten vom Band, viele sind heute noch unterwegs. Als Benjamin so einen Wagen in Aktion sah, traf es ihn mottotechnisch ganz wie in der Hornbach-Werbung. „Mach es zu Deinem Projekt“ flüsterte eine unbekannte Stimme auf seiner Schulter. Natürlich saß auf der anderen Schulter auch das Tuning-Teufelchen, dass ihm wieder etliche Flausen in den Kopf setzte.

Es ging abwärts: Der VW Brasilia wurde gnadenlos tiefergelegt

39 Bilder Fotostrecke | 1975er VW Brasilia: Tiefer Tuning-Exote auf deutschen Straßen #01 #02

So ging es für den Neuerwerb in der knalligen Farbe Orange zunächst einmal ein ganz schönes Stück abwärts. Mittels Tieferlegungsachsschenkeln, einer auf Rasterplatten umgebauten Vorderachse sowie einer um drei Zähne verstellten Hinterachse erlebte der Exote einen wahren Absturz in Richtung Asphalt.

Qual der Wahl: Es gab gleich zwei Sätze Felgen

Die Wahl der richtigen Felgen gestaltete sich für Benjamin zur Qual der Wahl. Da er sich nicht zwischen zwei Designs entscheiden konnte, montierte er einfach beide. Auf der Fahrerseite kamen Rotiform-Räder vom Typ „FUC“ zum Einsatz. Die Dreiteiler messen vorne wie hinten 6,5x17 Zoll. Während die Außenbetten schwarz glänzend gepulvert wurden, setzen sich die Sterne in schwarz matt ab. Goldschrauben sorgen für Akzente. Die Reifen der allerersten Wahl für solch abgedrehte Projekte? Natürlich Nankang. Vorne in 165/35 und hinten in 185/35 sorgt der Fernost-Gummi für hauchdünnen Haftungsauftrag.

Auf Kurs gebracht: Umgebohrt und adaptiert stehen dem Brasilia die Räder gut

Die Rotiform TMB Felgen auf der Beifahrerseite machen eine glänzende Figur.

Die Beifahrerseite überzeugt sowohl in Reifen- und Felgendimensionen mit identischen Maßen. Nur das Design ist ein anderes. Rotiform TMB mit 0 (null) Zoll Außenbetten drehen sich hier am Brasilia. Verdichtete Felgensterne und glänzend schwarze Schrauben treten der anderen Fahrzeugseite entgegen. Deutliche Unterschiede gab es bei der Befestigung der Räder. Während die „TMB“ komplett auf einen 5x100er Lochkreis umgebohrt und mit 47mm starken Adapterscheiben auf den richtigen Kurs gebracht wurden, ist die fahrerseitige Bremsscheibe auf 5x130 umgebaut worden und die Felge hinten links auf 5x100 umgebohrt und ihrerseits mit 55er Adapter auf 5x130 angepasst.

Käfer-Lenkrad und etwas Patina verschönern das originale Interieur

Falls ihr hier den Faden verloren haben solltet, tröstet Euch. Betrachtet lieber das gesamte Kunstwerk als gelungenes Finish. Den Feinschliff eines Autos, das man hierzulande leider nur noch selten auf den Straßen sieht. Benjamins „Brasilia“ sieht man dank der auffälligen Originalfarbe nicht nur gut, man kann ihn auch nicht überhören. Dank Sebring Fächerkrümmer“schlange“ und Endschalldämpfer von Sauer und Sohn veranstaltet der serienmäßige 1,6-Liter Motor mit seinen 50 PS ein bäriges Getöse.

Nicht aufzuhalten: Ben und sein VW Brasilia


Benjamins Brasilia gehört zu einer schützenswerten Fahrzeugart, die leider vom Aussterben bedroht ist. So sahen es auch humorlose Polizisten beim diesjährigen „Wörthersee“ und legten den Exoten kurzerhand still. Die Heimreise musste er daher auf dem Anhänger antreten, was aber nicht weiter tragisch war. Bei der Tiefe fährt der Besitzer längere Strecken ohnehin nicht auf eigener Achse. Dazu ist das Bodenblech nämlich zu dünn.

Der Brasilia liegt so tief, da kann man sich hereinfallen lassen.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Brasilia

Baujahr: 1975

Motor: Serie, 1,6 Liter mit 50 PS, Sebring Fächerkrümmer“schlange“, Endschalldämpfer von Sauer und Sohn, Auspuffteile mit Titan-Hitzeband ummantelt)

Getriebe: Serie

Fahrwerk: Vorderachse auf Rasterplatten-Verstellung umgebaut, Tieferlegungs-Achsschenkel, Hinterachse um 3 Zähne verstellt

Bremsen: modifiziert

Räder: fahrerseitig Rotiform „FUC“ in 6,5x17 Zoll, Außenbett schwarz glänzend gepulvert, Stern schwarz matt, Goldschrauben, beifahrerseitig Rotiform „TMB“ in 6,5 und 7,5x17 Zoll, 5x100er Lochkreis, 0 Zoll Außenbetten, Sterne hochglanzverdichtet, Schrauben schwarz glänzend.

Reifen: Nankang NS2, vorne in 165/35 R17, hinten in 185/35 R17

Karosserie: original, Scheinwerferabdeckung in Silber glänzend lackiert, Original-Lack

Innenraum: VW Käfer Lenkrad, Patina-Optik, Drahtkorb auf Mittelkonsole

ICE: original Radio

Dank an: Low Familia

1 Kommentar

  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    Ein wirklich cooles Gerät und extremst selten - ich glaube aber vor vielen Monden gab es schon mal ein Brasilia hier bei Vau Max?!?

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