16V Turbo mit Audi V8-Kopf im 1991er Golf 2

Eisenschuster, bleib bei Deinen Leisten

16V Turbo mit Audi V8-Kopf im 1991er Golf 2: Eisenschuster, bleib bei Deinen Leisten
Erstellt am 18. Mai 2017

Martin Meier braucht keine Hupe an seinem Golf. Auf schlechten Straßen macht er mit Kratz- und Schleifgeräuschen auf sich aufmerksam. Dabei gilt für ihn das Motto: Autos sind zum Fahren da.

Der "Eisenschuster" sollte eigentlich "Eisenschleifer" heißen

Und so kommt für den Metallbauer aus Zwickau auch gar nichts anderes in die Tüte, als eine Anreise auf eigener Achse. Von Trailern hält er nichts, denn bei aller Liebe zur Tiefe verspürt er den größten Fahrspaß immer noch am Steuer, das Lenkrad fest in der Hand und den Vortrieb mit dem Gasfuß regulierend.

In sieben Jahren hat Martin (auch) eine Menge Felgen getauscht



Aufmerksamen Lesern wird das Thema „Eisenschuster“ bekannt vorkommen. Vor genau sieben Jahren widmeten wir Martins Golf 2 bereits einen ausführlichen Bericht in unserem Magazin. Doch sieben Jahre sind eine lange Zeit und so hat der Besitzer etliche Stunden in der heimischen Werkstatt verbracht, um den VW noch verrückter und besser zu machen.


Völlig abgedreht: 16V-Motor, Turbo und ein Audi V8-Zylinderkopf im gecleanten Motorraum

So auch unter der Haube. Dort verrichtet ein extrem umgebauter 1,8-Liter 16V-Motor seinen Dienst am Golf. Martin baute den rechten Zylinderkopf eines 3,6-Liter Audi-V8 auf den Block, der mit Pleuel und Kolben eines Audi 20V Turbo „gefüttert“ und mit einer Golf 1 GTI Kurbelwelle „garniert“ wurde. Obendrein sorgt ein KKK 26 Turbolader für noch mehr Schub und Stärke. Antriebswellen und Vorderreifen verschleißen bei ungehemmter Nutzung der Leistung in unbekannter Höhe im Zeitraffer. Aber das gilt ja auch für den Zender-Frontspoiler.

Tief dank umgebautem KW-Gewindefahrwerk

39 Bilder Fotostrecke | Blütenweiße Weste im VW Golf 2:: Eisenschuster, bleib bei Deinen Leisten #01 #02

Die üppige Tiefe hat der Zweier einem modifizierten KW-Gewindefahrwerk zu verdanken. Damit die Fuhre dennoch fahrbar bleibt, brauchte es einiger Tricks und Kniffe, sowie den offensichtlichen Griff zu Schweißgerät und Flex – um die Radhäuser entsprechend anzupassen. Weitere Karosserieveränderungen finden sich am gecleanten Heck. Es fehlt sie Sicke unter den Rückleuchten und der Heckwischer. Zu den schwarzen Hella-Rückleuchten gesellte sich eine superseltene Heckblende von Treser. Vorne blickt der Golf durch eine Westmoreland-Front in die weite Welt hinaus.

Statt Schuhe: Der Golf bekommt öfter mal neue Felgen



Da Martin sich bei der Felgenwahl ungern festlegt, wechselt er seine Radsätze öfter mal. Auf den Fotos fährt er sogar zwei verschiedene Modelle spazieren. Die Maße an der Vorderachse sind 6,5x17 ET22, die Hinterachse bekam 7,5x17 ET35. Bei den Modellen handelt es sich fahrerseitig um Eigenbau-Alus mit Intra-Felgensternen. An der Beifahrerseite montierte Martin umgebaute BBS RF 007 und 008 Typen. Als Reifen kommen 165/35er, bzw. 185/35er Nankangs zum Einsatz. Eine Girling-Bremse sorgt für ordentliche Verzögerungswerte.

Elektrische Recaros und Mini-Lenkrad in der Steuerzentrale

Durch die klare Verglasung fällt der Blick auf elektrisch verstellbare GTI-Recaros mit ausziehbarer Oberschenkelauflage. Die Lederausstattung mit US-Parts flog zwischenzeitlich über Bord. Zwischen den Speichen des Mini-Momo-Lenkrads mit 28 Zentimetern Durchmesser erhascht er einen flüchtigen Blick auf die Tachonadel, die auf ihrer Anzeige Platz bis 300 km/h hätte. Wir sind gespannt, wie sich Martins Zweier im Laufe der Zeit weiterentwickeln wird. Hoffentlich bleibt er seinem spannenden Hobby treu, getreu dem Motto: „Eisenschuster, bleib bei Deinen Leisten!“

 

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 2

Baujahr: 1991

Motor: 1,8-Liter Vierzylinder 16V, Kennbuchstabe „KR“ als Basis, rechter Zylinderkopf eines Audi 3,6-Liter V8, Nockenwelle aus 2-Liter 16V „ABF“, Kolben und Pleuel von Audi 20V Turbo, Golf 1 GTI Kurbelwelle, KKK 26 Turbolader, Mocal-Ölkühler, Digifant Einspritzung, Metallkat, Auspuffanlage mit 63mm Durchmesser

Getriebe: 5-Gang 02A vom G60, erleichterter Schwung, T4-Kupplung

Fahrwerk: umgebautes KW-Gewindefahrwerk, verchromte Federn, H&R Stabis

Räder: vorne 6,5x17 ET22, hinten 7,5x17 ET35, auf der Fahrerseite Eigenbau-
Felgen mit Intra-Sternen, auf der Beifahrerseite umgebaute BBS RF 007 und 008

Reifen: Nankang in 165/35 R17 vorne und 185/35 R17 hinten

Bremsen: vorne Girling 54 Bremsanlage mit 280er Scheiben, hinten Girling 38 Bremse mit 226er Scheiben

Karosserie: bearbeitete Radläufe, Heckwischer entfernt, Sicken unter Rückleuchten gecleant, schwarze Hella-Rückleuchten, Treser Heckblende, Westmoreland-Front, Zierleisten und große US-Stoßstangen in Glanzschwarz lackiert, Zender Frontspoiler, schlosslose Türgriffe, klare Verglasung, Happich-Ausstellfenster, Neulackierung in alpinweiß

Innenraum: Tacho bis 300 km/h, 28er Momo Lenkrad, Zusatzinstrumente, Schalthebel von VW Motorsport, elektrische Recaro-Sitze aus dem Golf GTI, Passat 32b-Türöffner, Audi 80 B4 Fensterkurbeln, Votex-Heckablage

ICE: originales VW Gamma 3, nachgerüsteter Multimedia-Eingang

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