Wer mehr bezahlt, ist selber schuld! Die spanische Alternative zum VW Golf GTD

Seat Leon SC FR im VAU-MAX.de-Fahrbericht

Wer mehr bezahlt, ist selber schuld! Die spanische Alternative zum VW Golf GTD: Seat Leon SC FR im VAU-MAX.de-Fahrbericht
Erstellt am 26. Juni 2014

Wow, was für eine Typenbezeichnung, Seat Leon SC FR, die der Vollständigkeit halber aber eigentlich noch um den Zusatz TDI DSG ergänzt werden müsste. Wir waren mit dem aktuellen Top-Diesel der Leon-Baureihe unterwegs zum Wörthersee und haben ausgiebig getestet, wie viel Golf im spanischen Bruder steckt.

Ja, wir waren 2014 im Seat Leon auf Wörthersee-Tour. Nach Golf R, Golf GTI, Touareg Hybrid und Passat CC war der Konzernbruder Seat an der Reihe, den Wörthersee beim Treffen vor dem Treffen richtig kennen zu lernen. Die aktuelle Generation des Leon mit der Typenbezeichnung 5F basiert wie die Vorgänger auf dem Golf und somit auf der gleichen Baukasten-Architektur, die sich bekanntlich auch der A3 und Skoda Octavia zu Nutze machen.

Der Formla Racing-Leon

Traditionell wagen die Spanier jedoch etwas mehr, wenn es um Design und Sportlichkeit geht. So sind die FR-Modelle (FR=Formla Racing) nicht zufällig mit geänderten Front- und Heckstoßstangen unterwegs und keinesfalls nur für den SC (Zweitürer) und Viertürer, sondern auch für die Kombivariante des Leon, den ST erhältlich.

Der von uns gefahrene Leon wurde von einem 184-PS-TDI angetrieben, wie er im Golf GTD zu finden ist. Zusammen mit dem DSG-Getriebe eine nahezu perfekte Kombination. Wer das im VW-Regal will, muss zum GTD greifen und knapp 3.000 Euro mehr auf den Tisch legen.

Kleinerer Preis, gleiche Leistung

3.000 Euro, kein schlechtes Sümmchen, das sich auch gut in Sonderausstattungen investieren lässt. Und auch hier bietet die neue Generation Leon mehr als jemals zuvor. Erstmals sind nämlich fast alle Features des Golfs auch im Spanier zu finden. Besonders die zahlreichen Assistenzsysteme machen den Leon zur echten VW-Alternative.

Beispiel gefällig? Aber gern!

 Für 560 Euro gibt es die automatische Distanzregelung ACC samt City-Notbremsfunktion, das adaptive Fahrwerk DCC samt Progressivlenkung und Fahrprofilauswahl ist mit 760 Euro sogar 240 Euro preiswerter als beim Golf. Und auch der Spurhalteassistent inklusive des Fernlichtassistenten liegt mit 300 Euro ganze 210 Euro unter dem Preis beim Golf.

Der Leon hat sie, der Golf bislang nur als e-Modell.

Ganz leer geht der Golf-Kunde in Sachen neuester Scheinwerfer-Technologie aus. Besser als Xenon geht es beim Klassenprimus mit Ausnahme des eGolf vorerst nicht. Im Leon sind hingegen seit Markteinführung 2012 die hochmodernen Voll-LED-Scheinwerfer zu finden, die mit gerechtfertigten 990 Euro zwar die Kosten in die Höhe treiben, aber unbedingt mit an Bord sollten.

Das Licht ist bei Dunkelheit einfach um Klassen besser, die Fahrbahn-Ausleuchtung perfekt. Am Tag punkten die Voll-LED-Scheinwerfer zudem mit einem scharf gezeichneten, schneeweißen LED-Tagfahrlicht.

Lenkung, Fahrwerk, Bremsen: perfekt

Was Fahrwerk und Bremsen angeht, nehmen sich Golf GTD und Seat Leon nichts. Besonders aber die mit dem DCC-Fahrwerk erhältliche Progressiv-Lenkung verleiht dem Leon das letzte Fünkchen Sportlichkeit. Die geänderte Lenkübersetzung mit nur noch einer Umdrehung nach links und einer nach rechts macht einfach soviel Lust auf die nächste Kurve, dass wir uns fragen, warum es das erst jetzt im Konzernbaukasten gibt.

Gleiches gilt im Übrigen auch für den 184 PS starken TDI, der im Gegensatz zur 150-PS-Version nicht nur über eine andere Software, sondern auch über spezielle und für diese Leistung ausgelegte Hardware und Euro-6 -Abgasnorm verfügt. Mit seinem bärenstarken Drehmoment von 380 Nm schiebt der Leon schon ab Standgas ordentlich an. Das Maximum an Drehmoment entwickelt der Vierzylinder zwar erst ab 1.700 U/min, das kommt jedoch trotz XSD-Differentialsperre den optionalen 18-Zoll-Reifen zu gute, die sonst bei Nässe doch schnell an ihre Grenzen stoßen würden.

Ein Leon bleibt ein Leon und ist kein Golf

Bei allen technischen Gemeinsamkeiten bleibt der Leon, nicht nur was das Styling der Karosserie sondern auch den Innenraum angeht, individuell. Hier ist alles verarbeitet, wie man es erwartet, solide und nahezu perfekt. Vielmehr sind es Kleinigkeiten oder gerade die fehlenden Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen.

Wer auf Kleinkram wie ein gekühltes Handschuhfach oder eine 12-Volt-Steckdose im Kofferraum steht, wird im Leon enttäuscht. Anders als im Golf oder A3 muss die Handbremse im Seat noch, wie es der Name schon verrät, von Hand bedient werden, ein Fingerdruck reicht da nicht.

Dafür bekommt man aber Features wie das farbige Multifunkionsdisplay und die Heizungsbedienung vom Golf 7 sowie ein Mulitfunktionslenkrad, das ein Mix aus Audi- und VW-Teilen zu sein scheint.

Im Seat steckt mehr Golf als man glaubt

100% VW ist hingegen die Struktur und der Aufbau der Navigationsbedienung. Bordcomputer, Multimedia, Freisprecheinrichtung und natürlich das Radio, welches wahlweise auch über einen digitalen DAB-Empfänger verfügt, kommen uns auf Anhieb vertraut vor. Der Touch-Screen ist im Leon lediglich maximal 5,8 Zoll groß. Dafür schlägt das System auch nur mit 690 Euro plus 120 Euro fürs Kartenmaterial zu Buche.

Im Praxistest und im Alltagsbetrieb sollte das Infotainment-System mehr als ausreichend sein, was wiederum auf den kompletten Seat Leon zutrifft. Schon nach den ersten Kilometern hatten wir vergessen, im Konzernbruder zu sitzen. Und so fällt im Gespräch über den Testwagen mit den Kollegen mehrmals die Äußerung – dieser Golf – der jedoch ein Seat ist und dem Klassenprimus eigentlich die Schweißperlen auf die Motorhaube treiben sollte.

Noch mehr Bilder findet Ihr in der Galerie!

71 Bilder Fotostrecke | Seat Leon SC FR im VAU-MAX.de-Fahrbericht : Die spanische Alternative zum VW Golf GTD #01 #02

2 Kommentare

  • Seat-Seb

    Seat-Seb

    Geniales Auto und viel viel besser als jeder langweilige Golf.
  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    schick ist er - ihr hattet natürlich auch von allen zur Verfügung stehenden Farben die Beste

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