Audi dreht weiter an der Gewichtsschraube des R18 e-tron

Leichter, sicherer, schneller: Der Audi R18 e-tron verliert noch mehr an Gewicht

Audi dreht weiter an der Gewichtsschraube des R18 e-tron: Leichter, sicherer, schneller: Der Audi R18 e-tron verliert noch mehr an Gewicht
Erstellt am 9. April 2014

Im Motorsport zählt nicht jedes Kilo, sondern jedes Gramm. Umso erstaunlicher ist es, dass die Audi-Ingenieure dem aktuellen Le Mans-Renner – dem Audi R18 e-tron – weitere 45 Kilogramm abringen konnten. Zugleich fordern aber die neuen Regel mehr Sicherheit und technische Änderungen, die gleichzeitig neues Gewicht mitbringen.

870 Kilo und kein Gramm mehr

Das abgeänderte Regelwerk sieht erstmals eine Gewichtsreduzierung von 915 auf 870 Kilogramm vor. Doch 45 Kilogramm Gewichtseinsparung sind im Rennsport nicht einfach machbar. Zugleich aber enthalten die neuen technischen Regeln vielfältige Vorschriften, die das Gewicht erhöhen. So schreibt beispielsweise das Reglement zum seitlichen Schutz des Fahrers erstmals seitliche Zylonpanels vor. Das besonders stoßfeste und zähe Material verhindert seitliche Intrusionen ins Cockpit bei einem Unfall. Auch das Monocoque selbst musste neu konstruiert werden, um den ab 2014 vorgeschriebenen höheren Prüflasten standzuhalten.

Neu sind auch acht Radhalteseile (zwei pro Rad), die bei einem Unfall verhindern sollen, dass sich die Räder vom Auto lösen. Ebenso verfügt der Audi R18 e-tron quattro 2014 über einen sogenannten Heck-Crasher. Dieses neue Bauteil aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) absorbiert bei einem Aufprall aufs Heck die Crashenergie. Und schließlich erlaubt das Reglement nun sieben statt sechs Vorwärtsgänge im Getriebe. Das neue Gangradpaar und seine Betätigung machen sich ebenfalls auf der Waage bemerkbar. „Wenn man alle Maßnahmen zusammenzählt, entspricht das einem Wert von mehr als 20 Kilogramm Zusatzgewicht“, erklärt Dr. Martin Mühlmeier, Leiter Technik bei Audi Sport.

Mehr Carbon, zumindest da wo es erlaubt ist

So standen die Ingenieure vor der Aufgabe, den neu konstruierten Rennwagen noch leichter auszulegen als zuvor, um dieses Zusatzgewicht zu kompensieren und das niedrigere Mindestgewicht zu erreichen. „Es gibt dank unserer stetigen Entwicklungsarbeit keine Maßnahme mehr, die in einem einzelnen Schritt große Gewichtseinsparungen erbringen würde. Die Kunst besteht vielmehr darin, alle Details noch weiter zu verbessern“, sagt Wolfgang Appel, Leiter Fahrzeugtechnik bei Audi Sport.

Audi hat den Anteil an CFK im Rennwagen stetig erhöht. In der Saison 2014 ist erstmals die Lenksäule des Sportprototyps aus diesem Material hergestellt. In verschiedenen Bereichen bleibt dieses Material allerdings verboten. So schreibt das Reglement beispielsweise vor, dass die Elemente der Radaufhängung weiterhin aus metallischen Werkstoffen bestehen müssen.

Jahr für Jahr wird der Spielraum durch diese Reglementvorgaben und technischen Möglichkeiten enger. Dennoch hat Audi mit dem R18 e-tron quattro für die aktuelle Saison sein Gewichtsziel verwirklicht. Der Diesel-Hybridsportwagen erreicht die Grenze von 870 Kilogramm.

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