Lupo Diavolo - Teuflisch guter VW Lupo Edition 30 aus Italien

230 PS, 18 Zoll und Golf 5 Innenleben im kleinen Volkswagen

Lupo Diavolo - Teuflisch guter VW Lupo Edition 30 aus Italien: 230 PS, 18 Zoll und Golf 5 Innenleben im kleinen Volkswagen
Erstellt am 10. April 2014

Der VW Lupo war ein interessantes Auto. Als kleines Einstiegsmodell konzipiert, überraschte der „Wolf“ mit einer Motorenpalette, die vom Sparen (3-Liter Lupo) bis zum Spaß haben (Lupo GTI) reichte. Der Kompaktwagen reizte aber auch schon immer die Umbauwütigen, die sich mit allerlei kreativen Ideen am Zweitürer austobten. Den Lupo Edition 35, mit 17 Zoll Audi TT Rädern und dem Innenraum aus einem Golf 6 GTI Edition 35 haben wir Euch ja schon HIER vorgestellt.

Des Wahnsinns rote Beute

Das, was wir heute als Auto der Woche für Euch parat haben, geht vom Konzept her noch einige Schritte weiter. Was Roberto Tasca mit seinem VW Lupo Basismodell veranstaltete, grenzt schon an puren Wahnsinn. Mit einem Unterschied: Am Ende ergibt alles einen Sinn. Aus einer verrückten Idee wird pure Realität. Wir stellen vor: Der Lupo Edition 30.

Eingefleischte Szenekenner und Wörthersee-Fahrer werden sich bestimmt an einen schwarzen Lupo erinnern, der mit 18 Zoll Detroit-Felgen und Airride die Aufmerksamkeit auf sich zog. Das ist genau dieser Lupo, den wir Euch heute zeigen. Dem Besitzer war das Ergebnis nicht stimmig genug. „Mit den GTI-Felgen sah der Wagen aus wie eine Karikatur, das gefiel mir nach kurzer Zeit überhaupt nicht mehr“, so Roberto, „auch war vieles handwerklich nicht optimal umgesetzt - also zerlegte ich ihn wieder und baute vieles neu.“

Das ideale Sonntagsauto für die Fahrt zur Kirche

Anfangs war da nur ein Alltagsauto, das für die Fahrten zu Supermarkt, Kirche und zur Arbeit dienen sollte. Seine Begeisterung für Tuning tobte Roberto gerade mit einem Phaeton aus, den er auf 24 Zoll (!) große Räder gestellt hatte.

Und wie das so mit der Leistung ist; an (zu) viel PS gewöhnt man sich schnell, an zu wenig PS gewöhnt man sich gar nicht. Und so spukte der Gedanke an eine Herztransplantation im Kopf unseres italienischen Schraubers herum und ließ ihn nicht los. „Anfangs wollte ich einen 225 PS starken Motor aus dem Audi TT verpflanzen“, erinnert sich der VW-Fan, „aber so ein Triebwerk war einfach nicht aufzutreiben!“

Wie der Zufall es wollte, bot sich bald die Gelegenheit zum Erwerb eines verunfallten Golf 5 GTI Edition 30. „Ich war anfangs ein wenig besorgt, ob ich den Kabelbaum und das Drumherum herausoperiert bekommen würde, aber die Basis war einfach ZU gut“, erinnert sich der schraubende Tausendsassa. Das „Edition 30“ Derivat des Fünfers ist in Kennerkreisen ein gern gesehenes Fundament, da der verbaute Motor enormes Potenzial besitzt und dem S3 Motor genetisch sehr nahe steht.

Aus einem Trümmerfeld baute der Besitzer wieder ein Auto

Schon bald sah es in Robertos Kopf aus wie in seiner Werkstatt: Einer Explosion gleichend war der Einbau des ED30-Motors in den Lupo das einzige, was ihn am Leben erhielt.

Überall lagen Paletten auf dem Boden, auf denen er wie in einem großen 1:1-Puzzle alle Teile zusammenfügte um dann einen Plan zu schaffen, nach dem er alles in und unter den Lupo verbauen würde. Ach, haben wir schon erwähnt dass der Spender-Golf über ein DSG verfügte? Dieses sollte natürlich unbedingt auch wieder zum Einsatz kommen.

Nachdem die „Trockenübung“ auf verschiedenen Gestellen und Haltern erfolgreich über die Bühne ging, schuf Roberto in verschiedenen Arbeitsschritten eine Konstruktion, um das Aggregat nebst Anbauteilen im Lupo-Body zu fixieren. Laut seiner Aussage war stets eine gewisse Portion „Wahnsinn“, nebst professionellen Schweiss- und Blechbearbeitungskünsten mit im Spiel, als es darum ging, den Vorderwagen zu zerschneiden und neu zusammenzufügen.

Hardcore-Schnippelei im Verborgenen

Dabei blieb kein Teil unbearbeitet. Antriebswellen wurden gesondert angefertigt, die komplette Achsgeometrie musste modifiziert werden, damit der Lupo einerseits fahren und lenken, andererseits auch dank des geplantes Luftfahrwerks schön komplett abgesenkt werden konnte.

Ein modifiziertes RS-Suspension Airride mit AccuAir E-Level Management sorgt seitdem für sicheren Fahrbahnkontakt in allen Lebenslagen. Die eingangs erwähnten GTI-Felgen vom Typ Detroit fanden in der aktuellen Ausbaustufe des kleinen Teufels keinen Platz mehr. Sie wichen Rota Wheels in 18 Zoll, an der Vorderachse 8,5 Zoll breit und mit 205/35er Toyos bereift und hinten 9,5 Zoll breit und über 235/30er Gummis mit der Straße verzahnt.

Die Karosserie wurde perfekt auf die 18-Zöller abgestimmt

Im Lupo schlug das Herz aus dem Sondermodell mit etwas erhöhter Taktfrequenz. Dank handgefertigter Frontschürze war genug Platz für den Ladeluftkühler. Durch den offenen Filter bekommt das Turbotriebwerk leichter Luft; für den befreiten Abgang sorgt eine Eigenbau-Auspuffanlage mit 100-Zeller-Metallkat und 76mm Durchmesser. Damit der Wagen optimal zum Stehen kommt, montierte Roberto die Edition 30 Bremsanlage in Verbindung mit den biestigen Bremssätteln eines Porsche Cayenne.

Aussen dezent und gekonnt – innen der absolute Oberknaller!

Wie bei einem guten Schlachtobjekt üblich, ver“wurstete“ Roberto auch die Innereien des Golf für sein Lupo Projekt. Armaturenbrett, Mittelkonsole und Lenkrad entstammen dem „großen Bruder“.

Natürlich blieben sie nicht im schnöden Plastiklook, vielmehr zieht sich das Thema „Ferrari-Leder“ wie ein roter Faden durch den kompletten Innenraum. Wenn Ihr bemerkt, dass die Sitze überhaupt nicht zum Edition 30 passen, habt ihr Recht. Sie stammen ursprünglich aus einem Porsche 911 und wurden auf den Leder/Burberry-Stoff Trimm angepasst.

Endlose Details am Luxus-Lupo

So könnte es noch seitenweise weitergehen. Seht Ihr das Schiebedach? Es stammt aus einem Golf 3. Der ViAir-Kompressor, üblicherweise Standard bei solchen Airride-Installationen wurde durch zwei Exemplare ersetzt, die normalerweise in einem Audi A6 zum Einsatz kommen. Schwarz ist der Lupo nun auch nicht mehr, wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann. Ein feuriges Rot aus der Lamborghini-Farbenpalette legt sich wie eine Schicht Seide über das stark modifizierte Blechkleid. Mamma mia, was für eine Kombination!

Technische Daten VW Lupo 2,0 TFSI DSG

Fahrzeugtyp: VW Lupo
Baujahr: 2001
Motor: Umbau auf 2.0 TFSI aus einem Golf 5 GTI Edition 30, modifiziertes Ansaugsystem mit offenem K&N-Luftfilter, Eigenbau-Auspuffanlage mit 76mm Durchmesser, 100-Zeller-Metallkat
Getriebe: DSG
Fahrwerk: RS Airride mit AccuAir E-Level, Antriebswellen modifiziert
Bremsen: Edition 30 Bremsanlage mit Porsche Cayenne Bremssätteln
Räder: Rota Wheels, Typ „Grid“, vorne in 8,5x18 ET20, hinten in 9,5x18 ET20
Reifen: Toyo, vorne in 205/35 R18, hinten in 235/30 R18
Karosserie: Radläufe um bis zu 3cm verbreitert, modifizierte und gecleante Lupo GTI Front- und Heckstoßstange, Heckklappe ohne Wischer und Griff/Schloss, Lupo GTI Dachspoiler, Antenne entfernt, Seitenblinker gecleant, Lupo Cambridge Rückleuchten, Golf 3 Schiebedach, Neulackierung in Lamborghini-Rot
Innenraum: Golf 5 Armaturenbrett und Mittelkonsole eingepasst, Golf 5 Lenkrad mit DSG Schaltwippen, Porsche 911 Vordersitze, kompletter Innenraum in beigefarbenem Ferrari-Leder und Burberry-Stoff bezogen
ICE: RNS 510 55 Bilder Fotostrecke | Teuflisch guter VW Lupo Edition 30 aus Italien: 230 PS, 18 Zoll und Golf 5 Innenleben im kleinen Volkswagen #01 #02

 

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